Denkmal 7/8 + E-Book

138 Nach der Ausrufung der Volksrepublik versuchte China wirtschaftlich den Rückstand zum Westen aufzuholen. Gleichzeitig festigte Mao Zedong (alternative Schreibweise: Tse-tung) seine Macht an der Spitze des Staates durch ein autoritäres System. Seine Umsetzung der leninistisch-marxistischen Ideen nennt man Maoismus. Der Große Sprung nach vorn Um den wirtschaftlichen Rückstand zum Westen zu minimieren, wurde bereits in den 1950ern eine Bodenreform durchgeführt, Schwerindustrie und Handel verstaatlicht und die Industrialisierung vorangetrieben. China orientierte sich hierbei an den sowjetischen Fünfjahresplänen. Da die wirtschaftlichen Ziele jedoch nicht erreicht wurden, startete die KPCh 1958 die Kampagne vom „Großen Sprung nach vorn“. Als Zentrum der Wirtschaft und des sozialen Lebens dienten Volkskommunen, in denen der Großteil der Wirtschaftsgüter, die die jeweilige Kommune benötigte, hergestellt wurde. Um die Arbeitskraft in Landwirtschaft und Industrie zu erhöhen, wurden Heerscharen an Arbeiterinnen und Arbeitern (teilweise unter Zwang) mobilisiert. Weil diese Kampagne aufgrund von schlechter Planung zu einer gewaltigen Hungerkatastrophe mit (schätzungsweise) bis zu 40 Millionen Toten führte, wurde sie schließlich abgebrochen. 25 30 35 40 Volksrepublik China Nachdem die Kuomintang (s. 1.8) und die chinesischen Kommunisten im Zweiten Weltkrieg gemeinsam gegen Japan gekämpft hatten, flammte der Bürgerkrieg nach der japanischen Kapitulation erneut auf. Er endete mit dem Sieg der Kommunisten und der Ausrufung der Volksrepublik China am 1. Oktober 1949. Zur innenpolitischen Stabilisierung errichtete Mao ein autoritäres Einparteiensystem. Seine außenpolitischen Ziele waren die Eingliederung Tibets, die Unterstützung der Kommunisten in Korea, Vietnam und Kambodscha sowie die (erfolglose) Eroberung Taiwans. Der Versuch, einen chinesischen Führungsanspruch in der kommunistischen Welt durchzusetzen, führte zu einer Verschlechterung der Beziehung zur UdSSR, die diesen Anspruch selbst stellte. 5 10 15 20 Außereuropäische Perspektive: Chinas Entwicklung nach 1945 3.10 M 2: Zur Zeit der Kulturrevolution wurde die Mao-Bibel veröffentlicht, die Zitate von Mao enthält. Alle Chinesinnen und Chinesen besaßen ein Exemplar. Hier ein Ausschnitt aus dem Vorwort zur 2. Auflage: Demzufolge ist es die grundlegendste Aufgabe in der politischen und ideologischen Arbeit unserer Partei, immer das große rote Banner der Ideen Mao Tse-tungs hochzuhalten, das ganze Volk mit den Ideen Mao Tse-tungs zu wappnen und sich unbeirrbar bei jeder Tätigkeit von den Ideen Mao Tse-tungs leiten zu lassen. Die breiten Massen der Arbeiter, Bauern und Soldaten sowie die große Masse der revolutionären Funktionäre und der Intellektuellen müssen die Ideen Mao Tse-tungs wirklich beherrschen; sie alle müssen die Werke des Vorsitzenden Mao Tse-tung studieren, auf seine Worte hören, nach seinen Weisungen handeln, gute Kämpfer des Vorsitzenden Mao Tse-tung werden. Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung, 1. Nachdruck mit Vorwort zur zweiten Auflage 1966, Verlag für fremdsprachige Literatur Peking 1967. Q  Mehr dazu … Verschiedene Biografien zu Mao Zedong: https://www.planetwissen.de/geschichte/diktatoren/mao_ zedong_gnadenloser_machtmensch/ index.html https://br.de/s/iOj2SI https://www.hdg.de/ lemo/biografie/maotse-tung.html MUSTER

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