Denkmal 7/8 + E-Book

128 Bereits in den ersten Jahren nach der Staatsgründung kündigten sich soziale, wirtschaftliche und politische Herausforderungen für die junge DDR an. 1961 drohte der Kalte Krieg mitten in Berlin zu eskalieren. Doch Berlin war nicht der einzige Brennpunkt östlich des „Eisernen Vorhangs“. „Checkpoint Charlie“ standen sich am 28. Oktober 1961 US-amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber. Eine Eskalation der Situation, der die Festnahme eines US-amerikanischen Offiziers in der sowjetischen Zone vorangegangen war, wurde in letzter Sekunde durch die beiden Staatschefs John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow persönlich verhindert. M 3: Panzerkonfrontation am „Checkpoint Charlie“. Foto, 1961. Ungarischer Volksaufstand 1956 Auch in anderen osteuropäischen Staaten regte sich zusehends Unmut gegen die kommunistische Führung. In Ungarn kam es 1956 zu Protesten von Studentinnen und Studenten, die Demokratie und die Unabhängigkeit Ungarns forderten. Aus diesen Protesten wurde über Nacht ein Volksaufstand, bei dem für umfangreiche Reformen, freie Wahlen und ein Mehrparteiensystem demonstriert wurde. Wie schon in der DDR griffen auch hier die sowjetischen Militärs hart durch und schlugen den Aufstand blutig nieder. Volksaufstand in Berlin 1953 Die schwächelnde Wirtschaft und die hohen Staatsausgaben (u. a. für Wiederaufbau der Armee, Reparationszahlungen und Besatzungskosten) in der DDR führten zu finanziellen Engpässen des Staates in den 1950er-Jahren. Um weitere Verluste zu vermeiden, beschloss die Regierung eine Erhöhung der Steuern zulasten der arbeitenden Bevölkerung. Außerdem sollte bei gleicher Entlohnung mehr gearbeitet werden. Mit diesem Beschluss wollte die SED die Wirtschaft stärken, zog sich aber vor allem den Unmut der Bevölkerung zu. Am 17. Juni 1953 kam es schließlich zu einem Arbeiterstreik in Berlin. Als sich der Protest zu einem Volksaufstand ausweitete, stützte sich die hilflose SEDFührung auf die Sowjetarmee, die den Aufstand mit Panzern niederschlug. Mauerbau Schlechte Lebensverhältnisse und Mangelwirtschaft verstärkten die Fluchtbewegungen in den Westen. Als Reaktion darauf ließ die DDR am 13. August 1961 die Grenze zur BRD komplett abriegeln und errichtete rund um die Westsektoren in Berlin eine Mauer. Damit sollte die Massenflucht von bis zu 2 000 Menschen täglich eingedämmt werden. Dennoch versuchten Tausende DDR-Bürgerinnen und -Bürger auch weiterhin, das Land zu verlassen. Bis zum Mauerfall 1989 starben bei Fluchtversuchen mindestens 136 Menschen, Tausende wurden aufgegriffen und inhaftiert. Panzerkonfrontation in Berlin Wenige Monate nach dem Mauerbau kam es in Berlin erneut zu einer diplomatischen Krise. Am Grenzübergang 3.5 Berlinkrise – 1953 – Ungarn – Mauerbau M 1: US-Präsident John F. Kennedy (1917–1963) bei seiner berühmten „Ich bin ein Berliner“-Rede in Berlin. Foto, 1963. M 2: Der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow (1894–1971). Porträtfoto, 1964.  Mehr dazu … In dieser Video- animation wird die Funktionsweise der Mauer anschaulich erklärt: https://youtu.be/jlbAUFvh04k 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 Bildikone, die: besonders bekanntes Bild, mit dem „mehr“ Inhalt transportiert wird als nur das Abgebildete. MUSTER

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjg5NDY1NA==