Denkmal 7/8 + E-Book

100 Der Zweite Weltkrieg im Pazifischen Raum – Von Insel zu Insel 2.25 Der japanische Angriff drängte die USA und ihre Verbündeten zunächst in die Defensive. Aber schon während des Jahres 1942 zeichnete sich ein Wandel ab: Je erfolgreicher Japan eroberte, desto angreifbarer wurde es. Die unglaubliche Härte, mit der die japanische Armee kämpfte, richtete sich nun gegen sie. Die amerikanische Gegenoffensive Nach den erfolgreichen Offensiven des Frühjahres 1942 hatte Japan die eigene Rohstoffsicherheit hergestellt und beherrschte den gesamten ostasiatischen Raum. Die „Großasiatische Wohlstandssphäre“ (s. 2.15) sollte nun konsolidiert und danach erweitert werden. Der US-amerikanische Sieg in der Seeschlacht bei den Midway-Inseln, bei der Japan vier Flugzeugträger verlor, unterband allerdings weitere japanische Angriffe. Als sich Japan Anfang Februar 1943 nach fünfmonatigen Gefechten von den Salomonen-Inseln zurückziehen musste, waren die US-amerikanischen Truppen bereits im strategischen Vorteil: Ihr Gegner konnte nur noch reagieren, nicht mehr selbst aktiv werden. Isle Hopping Japan ging bei seinen Offensiven in Ostasien wie das Deutsche Reich in Europa mit großer Grausamkeit vor. Auch hier wurde von den japanischen Soldaten unter rassistischen Vorzeichen ein „Vernichtungskrieg“ geführt, ihre Gewalt richtete sich vielerorts auch gegen die Zivilbevölkerung: Millionenfache Vergewaltigungen, Vertreibungen und eine geschätzte Gesamtopferzahl von über 14 Millionen Zivilistinnen und Zivilisten zeugen davon. Von ihren Gegnern hatten die japanischen Soldaten keine Milde zu erwarten. Die US-Navy, die Insel um Insel eroberte („Isle Hopping“), schlug im Pazifikkrieg mit erbitterter Härte zurück. Landeoperationen wie jene von Iwojima oder Okinawa, die den Angreifern hohe Verluste bereiteten, wurden – obwohl alles andere als heldenhaft geführt – zu wichtigen Bausteinen des US-amerikanischen Kriegsmythos. M 1: Hissen der ersten US-Flagge auf japanischem Territorium, auf dem Berg Suribachi (Iwojima). Propagandafoto, 23. Februar 1945 (Joe Rosenthal). Hiroshima und Nagasaki Da die japanische Führung trotz der offensichtlichen Unterlegenheit auch nach der deutschen Kapitulation 1945 nicht bereit war, aufzugeben, entschlossen sich die USA Anfang August, zwei Atombomben auf die Städte Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen. Dabei gab es mindestens 200 000 Todesopfer. Die verheerende Wirkung dieser neuen Waffe zwang Japan schließlich ebenfalls zur bedingungslosen Kapitulation. 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 MUSTER

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