Denkmal 4 + E-Book

Hier steht ein Kapitelverweis / Pfad 89 Holocaust/Shoah, Genozid und Menschenrechte 1. Das NS-Regime zwang die Bürgerinnen und Bürger mit dem sogenannten „Deutschen Gruß“ zu grüßen. Kannst du links jemanden finden, der den Gruß verweigert? Das ist August Landmesser. Seine Ehe mit der Jüdin Irma galt als „Rassenschande“. 1938 wurde er zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. a. Beschreibe das Propaganda-Bild ganz genau. Interpretiere die Absicht des Fotografen und beurteile, ob das Foto die erwünschte Botschaft transportiert. b. Begründe, welcher Begriff das Verhalten von Landmesser am besten beschreibt: Zustimmung | Gleichgültigkeit | Verweigerung | Protest | Widerstand 2. Soldat Hans P. flüchtete zur britischen Armee. Lest das Interview und arbeitet seine Beweggründe heraus. a. Erörtert, warum P. ausdrücklich erwähnt, dass er kein Feigling gewesen und sein Handeln eine Form des Widerstandes sei. b. Im Interview 1994 entschied Hans P. sich, seinen vollständigen Namen geheim zu halten. Entwickelt eine Erklärung. Der Soldat Hans P. im Interview mit der Historikerin Stefanie Reichelt, 1994: „[…] Ein Feigling bin ich sicher nicht. Ich habe den ganzen Krieg hindurch viel mehr Ängste haben müssen, als der, der seine ‚Pflicht‘ getan hat. Wenn Deutschland diesen Krieg gewonnen hätte, hätte ich nie mehr zurückgehen können. Das war mir klar. Aber das hat mich nicht daran gehindert, den Weg zu gehen, den ich gegangen bin. […] Wenn die ihren Krieg gewonnen hätten, dann hätte ich an dem Land überhaupt kein Interesse mehr gehabt. Ich bin jemand, der alles riskiert. […] Für meine Familie gebe ich mein Leben, für Menschen in Not, aber nicht für dieses faschistische System. [...]. Ich hab’ nur Haß auf alles Militärische und auf diesen Krieg, diesen brutalen Überfall auf andere Länder empfunden. Und diese Brutalität, mit der man gegen die Zivilbevölkerung vorgegangen ist! […] Mein ganzes Sinnen und Trachten war: Du musst den Krieg überleben! […] Das kann man schon als Widerstand bezeichnen. Wenn’s von meiner Sorte mehr gegeben hätte, dann hätten die das gar nicht durchführen können. Aber es haben viel zu wenige mitgemacht.“ Blumrich, Mirjam, in: Landeshauptstadt München (Hrsg.): Für mich ist der Krieg aus!, München, Buchendorfer Verlag 1995, S. 46. 3. Die NS-Militärjustiz verhängte gegen Tausende Deserteure während des Zweiten Weltkrieges ein Todesurteil. Erst 2009 erkannte der Nationalrat Österreichs Desertion offiziell als Akt des Widerstands gegen das NSRegime an. Diskutiert, warum die Anerkennung so lange (69 Jahre) dauerte. MUSTER

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