Denkmal 4 + E-Book

Hier steht ein Kapitelverweis / Pfad 83 Holocaust/Shoah, Genozid und Menschenrechte 1. Betrachte Abb. 2 genau und lies den dazugehörigen Bildtext. Formuliere drei Fragen, die dir beim Betrachten des Fotos in den Sinn kommen. 2. Lest den Bericht von Rudolf Höß. Beschreibt den Inhalt des Berichts in eigenen Worten in max. drei Sätzen. a. Analysiert die Sprache, die Höß benutzt, um über das Ermorden Tausender Menschen zu sprechen. b. Diskutiert, welche Wirkung diese Sprache auf euch hat. Der Kommandant des KZs von Auschwitz Rudolf Höß verfasste diese Erklärung am 5. April 1946 nach seiner Inhaftierung durch britisches Militär: Der Lagerkommandant von Treblinka sagte mir, dass er 80 000 im Laufe eines halben Jahres liquidiert hätte. Er hatte hauptsächlich mit der Liquidierung aller Juden aus dem Warschauer Getto zu tun. Er wandte Monoxid-Gas an und nach seiner Ansicht waren seine Methoden nicht sehr wirksam. Als ich das Vernichtungsgebäude in Auschwitz errichtete, gebrauchte ich also Zyclon B, eine kristallisierte Blausäure, die wir in die Todeskammer durch eine kleine Öffnung einwarfen. Es dauerte 3 bis 15 Minuten, je nach den klimatischen Verhältnissen, um die Menschen in der Todeskammer zu töten. Wir wussten, wann die Menschen tot waren, weil ihr Kreischen aufhörte. Wir warteten gewöhnlich eine halbe Stunde, bevor wir die Türen öffneten und die Leichen entfernten. Nachdem die Leichen fortgebracht waren, nahmen unsere Sonderkommandos die Ringe ab und zogen das Gold aus den Zähnen der Körper. Eine andere Verbesserung gegenüber Treblinka war, dass wir Gaskammern bauten, die 2000 Menschen auf einmal fassen konnten, während die 10 Gaskammern in Treblinka nur je 200 Menschen fassten. Die Art und Weise, wie wir unsere Opfer auswählten, war folgendermaßen: Zwei SS-Ärzte waren in Auschwitz tätig, um die einlaufenden Gefangenentransporte zu untersuchen. Die Gefangenen mussten bei einem der Ärzte vorbeigehen, der bei ihrem Vorbeimarsch durch Zeichen die Entscheidung fällte. Diejenigen, die zur Arbeit taugten, wurden ins Lager geschickt. Andere wurden sofort in die Vernichtungsanlagen geschickt. Kinder im zarten Alter wurden unterschiedslos vernichtet, da aufgrund ihrer Jugend sie unfähig waren zu arbeiten.“ Poliakov, Leon/Wulf, Josef (Hrsg.): Das Dritte Reich und die Juden, Berlin, Ullstein 1955, S. 127 ff. 3. Chaim Kaplan beschreibt in seinem Tagebuch das Leben im Warschauer Ghetto. a. Diskutiert, wie Kaplan das Leben im Ghetto wahrnahm. Abb. 2: „Aussortierung“, Foto Nr. 22 aus dem Auschwitz-Album. Foto, 1944. MUSTER

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