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72 4.6 Die globale Weltordnung im 21. Jahrhundert Globale Weltordnung früher … Seit den 1990er-Jahren bildet sich langsam eine neue Weltordnung heraus. Sie unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der bipolaren Ordnung zur Zeit des Kalten Krieges, in der die USA und die Sowjetunion die Weltpolitik bestimmt hatten. … und heute Im 21. Jahrhundert sind die geopolitischen Machtverhältnisse auf der Welt nicht mehr so eindeutig. Zwar sind die USA die einzig verbliebene Weltmacht, dennoch gibt es mittlerweile mehrere Staaten, die sich ihren Anteil an der Macht sichern wollen: Die Großmächte China und Indien, die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Erde, werden vor allem wirtschaftlich immer stärker. Aus der ehemaligen Weltmacht Sowjetunion hat sich in den letzten 30 Jahren mit Russland ein Land entwickelt, das seine einstige Stärke wiedererlangen will und gegenüber den USA häufig seine Macht demonstriert. Wirtschaftlich kann es dabei auf wichtige Rohstoffvorkommen im Energiebereich zählen (Erdöl und Erdgas), und auch militärisch tritt das Land, wie im Ukraine-Konflikt und im Zuge des syrischen Bürgerkrieges, mit großer Härte auf. China als neue Supermacht? In den letzten 30 Jahren ist Chinas Wirtschaft enorm gewachsen. Durch enge Kooperationen mit europäischen Firmen und eigens eingerichteten Wirtschaftszonen konnten gleichwertige Produkte entwickelt werden. Diese werden auf dem Weltmarkt angeboten. Zu den bekanntesten chinesischen Marken gehören Huawei, Xiaomi und Lenovo. folgt Abb. 1: China investiert in den Eisenbahnbau in Kenia. Foto, 2016. Der Wunsch nach Expansion hat China bis nach Afrika geführt. Dort ist das Land seit 2009 der größte Investor in die Wirtschaft. Auch wenn China in Afrika sehr viel für den Bau der Infrastruktur und für die Entwicklung des Kontinents tut, wird das chinesische Handeln sehr kritisch betrachtet. Um die Kooperation mit Europa zu stärken, plant China zudem einen Neubau der antiken „Seidenstraße“. Neue Handelswege sollen China mit der Welt verbinden und so zur führenden Welthandelsmacht machen. Die neue Weltordnung Die gegenwärtig globale Weltordnung ist also eine multipolare . Washington, Moskau, Peking und Neu-Delhi sind die aktuellen Machtzentren. Die große Herausforderung dieser Ordnung wird es sein, bei zwischenstaatlichen Konflikten zu vermitteln und auch regionale Unruhen im Blick zu haben, um drohende Kriege zu verhindern. Wichtig ist dabei, die großen Gegensätze zwischen Arm und Reich einzudämmen. Sie sind auch in den genannten Großmächten immer wieder der Grund für soziale Unruhen. Die Rolle der EU Die EU verfolgt zwar eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, möchte aber keine militärisch unterstützte Expansionspolitik betreiben. Sie bemüht sich militärisch vorwiegend darum, bei Krisen und Konflikten Einigungen zu erzielen oder humanitäre Hilfe zur Verfügung zu stellen. Durch Freihandelsabkommen mit anderen Regionen soll die europäische Wirtschaft wachsen. Minilexikon geopolitisch multipolar Investor, der humanitär Freihandels- abkommen, das = Zusammenspiel von geografischer Lage und Politik = mehrseitig = Person, Firma o. Ä., die Kapital investiert = auf die Linderung menschlicher Not ausgerichtet = Abkommen, das uneingeschränkten Handel zwischen den Staaten gewährleistet MUSTER

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