64 Die Europäische Union 4.2 Erweiterungen von 1995–2013 1995 traten Schweden, Finnland und Österreich der EU bei. Im selben Jahr trat auch das Schengener Abkommen in Kraft: Es regelt seither den freien Personenverkehr der Länder im Schengen-Raum und führte zu einer Abschaffung der Grenzkontrollen. 1999 trat die Wirtschafts- und Währungsunion in Kraft. Damit waren viele Mitgliedsländer auch durch eine gemeinsame Währung, den Euro, verbunden, der am 1. Jänner 2002 als Bargeld in Umlauf kam. Im Jahr 2004 kam es zur größten Erweiterung der Union: Mit Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Malta, Slowenien und Zypern traten gleich zehn Länder bei. Diese wird „Osterweiterung“ genannt, weil die meisten neuen Mitglieder im Osten der EU liegen. Ihnen folgten 2007 Rumänien und Bulgarien. Als vorläufig letztes Land trat Kroatien der EU im Jahr 2013 bei. Die Kritik an der EU wächst Damit gehörten der EU im Jahr 2013 28 europäische Staaten an. Seit 2020 sind es nur noch 27 Staaten, denn Großbritannien ist als erstes Land wieder aus der EU ausgetreten. Die Britinnen und Briten haben sich im Jahr 2016 in einem Referendum mit 51,9 % der Stimmen für einen Ausstieg aus der EU entschieden. Die Befürworterinnen und Befürworter des sogenannten „Brexits“ fühlten sich durch Brüssel bevormundet und erhofften sich, durch den Austritt die volle Kontrolle über die britischen Grenzen zurückzuerlangen, um die Migration besser steuern zu können. Außerdem waren sie gegen die hohen Beitragszahlungen, die sie an die EU leisten mussten. Sie sahen auch in der Regulierung durch die EU keine Öffnung, sondern eine Einschränkung für die britische Wirtschaft. Nach langen Verhandlungen mit der EU wurde der Austritt am 31. Jänner 2020 vollzogen. Auch in anderen Ländern kommt es immer wieder zu Kritik an der EU. In Österreich gilt die FPÖ als EU-kritisch. In Polen und Ungarn sind Parteien an der Macht, die der EU negativ gegenüberstehen. Sie warnen das Volk davor, dass die EU zu sehr in die nationalen Gesetze eingreift, und fordern mehr Souveränität . folgt Abb. 1: Demonstration gegen Artikel 13 in Wien im März 2019. Foto, 2019. Minilexikon bevormunden Brüssel Referendum, das Souveränität, die = andere nicht selbst entscheiden lassen = belgische Hauptstadt und Sitz der EU-Kommission und des Europäischen Rates = Volksentscheid über eine bestimmte Frage = Eigenständigkeit eines Landes Mehr dazu … Hier kannst du dein Interesse an der EU vertiefen: http://www.politik-lexikon.at/ europaeische-union/ (13.11.2020) Hier findest du eine Übersicht mit allen Informationen zur EU im praktischen Schummelzettelformat: http://www. bpb.de/system/files/dokument_pdf/ PDF-Version%20%28farbig%29.pdf (13.11.2020) Hier kannst du die einzelnen EUInstitutionen bei einem virtuellen Rundgang besser kennenlernen: https://whiteboard.hanisauland.de/eutour/index.html (06.02.2021) MUSTER
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