Hier steht ein Kapitelverweis / Pfad 49 Demokratie in Österreich 1. Überprüft anhand der Internetseite links, inwiefern es sich um eine Darstellung aus sozialdemokratischer Sicht handelt. Lest dazu den Absatz „Widerstand im Ausland und im Untergrund“. 2. Lest die beiden Tagebucheinträge der Ereignisse rund um den „Anschluss“ genau durch und bearbeitet folgende Aufgaben. a. Ermittelt jene Teile von Grilliets Text, in denen sie die Freude und „Aufgeregtheit“ über den „Anschluss“ zum Ausdruck bringt. b. Beschreibt den Stil des britischen Journalisten – wie schildert er seine Erlebnisse in Graz? c. Wertet nun die beiden Textquellen aus. Woran lässt sich erkennen, wie die Schriftstellerin und der Journalist den Ereignissen gegenüberstanden? Hélène Grilliet, eine in Graz lebende französische Schriftstellerin, notiert zum „Anschluss“ in ihre als Tagebuch verfasste Propagandaschrift: „‚Die Deutschen kommen‘, heißt es überall. Man kauft, was an Vorfrühlingsblumen zu erwischen ist, um die Truppen damit zu begrüßen. […] Der Führer in seiner Heimat. Der Lautsprecher meldet, daß er nur 25 Kilometer von Linz entfernt ist, daß sein Wagen aber nur schrittweise vorwärts kommt, so dicht ist die Menge, die ihn umringt. […] Graz ist auf die Linzer eifersüchtig. Zum Glück kommen Nachmittag die Flieger. […] Abends ist in der Stadt nicht weiterzukommen; überall stehen dichte Gruppen, Menschenknäule um einen Mittelpunkt gedrängt.“ Grilliet, Hélène: Eine Französin erlebt Großdeutschland. Tagebuchblätter vom 12.2. bis 11.4.1938. Graz, Moser 1938, S. 39 f. Der britische Journalist George Eric Rowe Gedye erzählt über einen Besuch in Graz am 03.03.1938, also zehn Tage vor dem „Anschluss“: „Als wir den Gehsteig entlangeilten, füllten sich die Straßen mit den SA-Kolonnen. Ich hatte eine große Demonstration von Zivilisten erwartet. Statt dessen fand ich, daß die Spitze des Zuges von 5 000 SA-Leuten gebildet wurde, die ihre verbotenen Braunhemden und Uniformen trugen. Graz gehörte nicht länger zu Österreich – es war bereits zu einer Kolonie Nazideutschlands geworden. Während die SA schweigend marschierte, öffneten sich die Fenster der Nazibewohner, die Hakenkreuzfahnen aussteckten. Nun entrollten die Fahnenträger unter den Aufmarschierenden ebenfalls ihre Hakenkreuzbanner. Viele andere Fenster wurden geöffnet und schnell wieder geschlossen, während blasse Gesichter eilig im Dunkel der Nacht verschwanden. Für die einen bedeutete dieser Marsch den Sieg – für seinen Nachbarn war er der Vorbote unsäglichen Grauens.“ Gedye, George Eric Rowe: Die Bastionen fielen. Wie der Faschismus Wien und Prag überrannte. Wien, Danubia 1939, S. 243. 3. Beurteilt, inwiefern sich beim Austrofaschismus und beim Nationalsozialismus die Definition von Extremismus (S. 46) widerspiegelt. MUSTER
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