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36 Kulturelle Globalisierung 2.6 Der Konsum wächst An der Verbreitung US-amerikanischer Fast-FoodKetten wie McDonald’s, Starbucks oder Subway wird die kulturelle Globalisierung besonders gut sichtbar. Allein diese drei Konzerne betreiben mittlerweile über 100 000 Filialen und bedienen täglich über 70 Millionen Kundinnen und Kunden weltweit. Dieses Beispiel verdeutlicht die Verdichtung von Wirtschaftsräumen als Folge der Globalisierung. Regionale Betriebe bekamen internationale Konkurrenz und wurden oft von ihren Märkten verdrängt. Bei diesem „Verdrängungswettbewerb“ wird großen Konzernen immer wieder vorgeworfen, dass sie sich zu wenig an ökologische und soziale Vorgaben halten und landestypische Traditionen zerstören. Die Globalisierung betrifft aber nicht nur die Nahrungsmittelversorgung. Die industrielle Produktion, das Bankwesen, aber auch Wissenschaft, Forschung und Handel sind heute globalisiert – das heißt, sie sind abhängig von globalen Verflechtungen. Das hat positive, aber auch negative Seiten: In der Coronakrise wurde 2020 z. B. sehr deutlich, wie problematisch es ist, von der Produktion von Medikamenten und medizinischer Schutzausrüstung in China abhängig zu sein. World wide web Die Welt des 21. Jahrhunderts ist stark durch das Internet geprägt. Obwohl erst Anfang der 1990erJahre entwickelt, vernetzt es immer größere Teile der Welt miteinander und hat global agierende Unternehmen wie Google oder Amazon geschaffen. Mehrere Milliarden Menschen sind heute über soziale Netzwerke miteinander verbunden. Diese haben die Art und Weise, wie Menschen weltweit miteinander kommunizieren können, grundlegend verändert. Ökologische Herausforderungen Der ständig wachsende Konsum stellt die Welt vor ökologische Herausforderungen. Der steigende Energieverbrauch in allen Regionen der Welt ist hauptverantwortlich für die Umweltverschmutzung, den erhöhten Ausstoß von Treibhausgasen und die Erderwärmung. Die Jahre von 2015 bis 2018 waren die wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Seit 1995 findet alljährlich die UN-Klimakonferenz statt. Dabei suchen über 20 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Industrienationen nach Lösungen für den globalen Klimawandel. 2015 wurde im Übereinkommen von Paris eine Begrenzung der globalen Erwärmung beschlossen. Alle Länder der Erde verpflichteten sich, Maßnahmen zu treffen, um die Emissionen zu verringern. Ob der Klimawandel aufgehalten werden kann, ist ungewiss. 2018 wurde von Greta Thunberg die Aktion „Fridays for Future“ gestartet. Schülerinnen und Schüler auf der ganzen Welt demonstrieren seitdem und setzen sich für die weltweite Bekämpfung des Klimawandels ein. Globale Herausforderungen Politische Auseinandersetzungen gibt es weltweit auch um das Wasser. Im Nahen Osten, einer sehr trockenen Region, herrscht Wasserknappheit. Staudamm-Projekte wie jenes in Illsu in der südöstlichen Türkei sind daher sehr umstritten. Durch die Aufstauung des Flusses Tigris würden nämlich die dahinterliegenden Länder (Syrien und der Irak) viel weniger Wasser bekommen und von Dürre bedroht. Eine zusätzliche globale Herausforderung ist die zunehmende Urbanisierung . Die Städte können aber keine ausreichende Infrastruktur oder genügend Arbeitsplätze bereitstellen. Auch im Nahen Osten ziehen immer mehr Menschen vom Land in die Städte. In Megastädten wie Kairo (7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner), Teheran (8 Millionen) oder Istanbul (14 Millionen) entstehen Armutsviertel und Slums. Minilexikon Ökologie, die = Lehre von den Beziehungen der Lebewesen zu ihrer Umwelt Urbanisierung, die = Ausbreitung und Wachstum von Städten Abb. 1: Fridays For Future. Karikatur von Kostas Koufogiorgos, 2019. MUSTER

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