Denkmal 4 + E-Book

26 2.1 Europas Teilung in West und Ost Österreich und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg Bereits während des Zweiten Weltkrieges beschlossen die Alliierten auf der Konferenz von Teheran (s. 1.6), nach dem Krieg die Grenzen Österreichs von vor 1938 wiederherzustellen. Österreich wurde nach Kriegsende in vier Besatzungszonen geteilt. Das Ziel war die Sicherung des Friedens und die Wiederherstellung der Demokratie. Schon 1945 fanden in Österreich die ersten freien Wahlen nach dem Krieg statt. In Deutschland waren sich die Alliierten nicht einig bezüglich der deutschen Grenzen. Das führte 1949 schließlich zur Teilung Deutschlands in eine westlich orientierte Bundesrepublik Deutschland (BRD) und eine kommunistische Deutsche Demokratische Republik (DDR). Die Differenzen zwischen den westlichen Demokratien und dem sowjetischen Kommunismus wurden schließlich so groß, dass es zu einer Teilung Europas in ein „West“ und ein „Ost“ kam. Wegen ihrer Undurchlässigkeit wurde die Grenze dazwischen „Eiserner Vorhang“ genannt. Dieses Bild wurde erstmals von dem britischen Politiker Winston Churchill verwendet, der damit verdeutlichen wollte, dass man nicht wisse, was dahinter passiere. folgt Abb. 1: Übergabe von Waggons an die „Deutsche Reichsbahn“ im Rahmen des Marshallplans. Foto, 1948. Wirtschaftshilfe für Europa: der Marshallplan 1947 stellte der US-Außenminister George C. Marshall seine Ideen für den wirtschaftlichen (Wieder-)Aufbau Europas vor. Nach US-amerikanischem Vorbild wurde eine freie Marktwirtschaft aufgebaut. Außerdem sollte der Handel zwischen Europa und den USA gefördert werden. Der sogenannte Marshallplan hatte zum Ziel, Europas Wirtschaft zu stärken, den Wiederaufbau nach dem Krieg zu ermöglichen und den Frieden zu sichern. Die USA verfolgten damit auch eigene wirtschaftspolitische Ziele: Die Güter des Marshallplans wurden in den USA produziert, was deren Wirtschaft half. Außerdem sollten nach dem Wiederaufbau Europas dort weiterhin USamerikanische Produkte verkauft werden. Da die UdSSR und die USA zu diesem Zeitpunkt schon verfeindet waren, nahmen die kommunistischen Länder unter der Führung der UdSSR die Wirtschaftshilfe nicht an. Der Historiker Wolfgang Krieger erklärte im Jahr 2017, welches Ziel der Marshallplan hatte: „Es geht nicht nur darum, die Leute vor dem Verhungern zu bewahren. Sondern es geht darum, politische Pflöcke einzuschlagen und zu definieren, dass Wirtschaftshilfe eingesetzt wird, um Staaten und Gebiete dem Zugriff der Sowjetunion zu entziehen. Und die Logik ist natürlich die, wenn man Hunger und Not beseitigt, dann hat man auch der Möglichkeit einer Sowjetisierung – also kommunistischen Ausbreitung – den Boden entzogen.“ https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/sozialepolitische-bildung/marshall-plan-wirtschaftswunder-126.html (16.04.2021). Kommunistische Systeme in Osteuropa Im Osten Europas wurden von der Sowjetunion beeinflusste „Volksdemokratien“ errichtet. Mit westlichen Demokratien hatten sie aber nicht viel gemeinsam. Demokratische Rechte wie Meinungs- oder Pressefreiheit gab es in diesen Volksdemokratien nicht. Auch die Wirtschaft wurde anders organisiert: In der Planwirtschaft lenkte der Staat mithilfe von Fünfjahresplänen die Wirtschaft. Der Staat entschied, welche Güter in dieser Zeit produziert bzw. angebaut werden mussten. Es gab nur, was vom Staat geplant war. Die Waren aus dem verfeindeten Westen durften (offiziell) nicht importiert werden. Mehr dazu … Dieser Radiobeitrag informiert über den Marshallplan: https://www.br.de/ radio/bayern2/sendungen/radiowissen/ marshall-plan-wirtschaftshilfe-europageschichte-100.html (13.11.2020) D MUSTER

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