16 Europa im Krieg 1.5 Kriegsvorbereitungen in Deutschland 1936 verbündeten sich das Deutsche Reich und Italien in der „Achse Berlin–Rom“, daher sprach man von den Achsenmächten. Wenig später trat Japan diesem Bündnis bei. Alle drei Staaten verfolgten eine aggressive Politik gegenüber ihren Nachbarn, die schließlich im Zweiten Weltkrieg endete. Die Achsenmächte versuchten immer mehr, ihr Staatsgebiet zu vergrößern. Japan wollte im ostasiatischen Raum neue Gebiete gewinnen, Italien im Mittelmeerraum. Auch Hitlers Außenpolitik war sehr aggressiv und verfolgte das Ziel, zur vorherrschenden Macht Europas zu werden. Obwohl dies den Bestimmungen des Vertrags von Versailles widersprach, unternahmen die europäischen Staaten wenig gegen Hitlers Aktionen. Selbst der „Anschluss“ Österreichs (M3) und die Eingliederung sudetendeutscher Gebiete ins Deutsche Reich (September 1938) wurden von Frankreich und England akzeptiert. Diese „Appeasement -Politik“ sollte den Frieden erhalten. Hitlers Außenpolitik bedeutete aber das genaue Gegenteil: Die Erweiterung seines Machtbereichs in Osteuropa sowie die Bekämpfung des Kommunismus mussten im Krieg enden. Der Überfall auf Polen Bevor Hitler diese Ziele erreichen konnte, musste er aber einen Vertrag mit seinem Feind, Josef Stalin, schließen. Im „Hitler-Stalin-Pakt“ (24. August 1939) trafen sie die Abmachung, sich im Kriegsfall nicht gegenseitig anzugreifen. So konnte das Deutsche Reich am 1. September 1939 in Polen einmarschieren, ohne Probleme von der UdSSR fürchten zu müssen. England und Frankreich waren aber mit Polen verbündet. Sie konnten diesen Angriff nicht akzeptieren und beendeten damit ihre „Appeasement-Politik“. 21 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg hat so der Zweite Weltkrieg begonnen. Der Blitzkrieg In den ersten Jahren des Krieges konnte die deutsche Wehrmacht große Gebiete erobern. Mit schnellen Vorstößen gelang es, Polen, Dänemark, Norwegen, die Benelux-Länder und Frankreich innerhalb weniger Wochen zu besetzen. Aufgrund der Geschwindigkeit der deutschen Angriffe sprach man vom „Blitzkrieg“. Im Juni 1940 trat auch Italien in den Krieg ein. Der Krieg fand dann verstärkt im Mittelmeerraum und in Afrika statt. folgt Abb. 1: „Mal sehen, wie lange die Flitterwochen dauern werden?“, US-amerikanische Karikatur, September 1939. Die Kriegswende Am Beginn des Jahres 1941 beherrschte das Deutsche Reich weite Teile Europas. Nun begann der Angriff auf die UdSSR, Hitlers eigentliches Kriegsziel. Auf diesem Feldzug, der den Namen „Unternehmen Barbarossa“ trug, beging die nationalsozialistische Wehrmacht bis dahin unvorstellbare Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung und den Soldaten der „Roten Armee“, wie die Armee der UdSSR genannt wurde. Der Osten Europas war auch das geografische Zentrum der systematischen Ermordung von Jüdinnen und Juden (M5). Im Jahr 1942 veränderte sich die Situation: Die Wehrmacht musste immer größere Verluste hinnehmen. Für einen Blitzkrieg im Osten war die UdSSR zu groß. Außerdem waren die USA im Dezember 1941 auf Seiten Großbritanniens in den Krieg eingetreten. Diese Anti-Hitler-Koalition nannte man die „Alliierten“. Minilexikon Sudetendeutschen, die Appeasement, das Wehrmacht, die = deutschsprachige Minderheit in der ehemaligen Tschechoslowakei = Besänftigung, Beruhigung = Bezeichnung für die deutschen Streitkräfte Mehr dazu … Mehr zum Vernichtungskrieg in der Sowjetunion findest du unter: https:// segu-geschichte.de/vernichtungskrieg (13.11.2020) MUSTER
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjg5NDY1NA==