Denkmal 4 + E-Book

Hier steht ein Kapitelverweis / Pfad 15 Faschismus – Nationalsozialismus – politische Diktaturen 1. Diskutiert in der Klasse, welche Auswirkungen eine schlechte Wirtschaftslage auf das gesellschaftliche Leben haben kann. a. Beurteilt, wie sich die heutige Wirtschaftslage auf euch auswirkt. 2. Erinnert euch, wie ein Wahllokal heute aussehen muss. Was fällt euch auf, wenn ihr das Bild der abstimmenden Person (Abb. 1) betrachtet? Nennt Auffälligkeiten in der Wahlkabine. a. Begründet die Notwendigkeit einer neutralen, von Beeinflussung freien Ausgestaltung der Wahlkabine. 3. Abb. 2 ist ein Beleg dafür, dass die gewalttätigen Ausschreitungen für die Bevölkerung klar ersichtlich waren und auch unterstützt wurden. Erörtert, was solche Bilder über den Zustand der damaligen Gesellschaft erzählen. a. Schildert Situationen, die euch heute zeigen oder zeigen würden, dass sich die Gesellschaft in eine unmenschliche Richtung entwickelt. 4. Arbeitet aus den beiden Textquellen die unterschiedlichen Sichtweisen des geschilderten Vorfalls heraus. a. Begründet die unterschiedlichen Sichtweisen. Friedrich Meyer berichtet über das Novemberpogrom in Villach: „Wir begaben uns denn in die Wohnung des Zwerling. Ich hatte den Auftrag, die ganze Aktion zu leiten. [...] Wir gingen alle in die Wohnung des Zwerling und begannen dort mit der Zerstörung der Wohnungseinrichtung und dgl. […] Es kann möglich sein, dass während der Zerstörungsaktion einige Schimpfworte gefallen sind. Ich glaube, dass jeder von uns einige dieser Worte wie Judenweibl, Saujuden u.s.w. gebraucht hat. [...] Ich bin mir meiner Schuld vollkommen bewußt u. sehe auch ein, dass wir uns in der Wohnung nicht menschlich benommen haben. Ich stehe für meine unrechtmäßige Handlungsweise vollkommen ein.“ Unterschrift: Friedrich Meyer Meyer, Friedrich: Landesgericht Klagenfurt, Strafakten Sch 196 Vr 463-46, in: Haider, Hans: Nationalsozialismus in Villach, Klagenfurt, Kitab-Verlag, Edition karnöl 2005, S. 93. Aus der Anzeige von Leon Zwerling, eingebracht im Oktober 1945, wegen der Verwüstung seiner Wohnung im November 1938: „Der Malermeister Friedrich Meier, gab sich mir gegenüber als Sturmführer aus und forderte mich mit den Worten „Jude gib die Waffen heraus“ auf zur Waffenabgabe. Ich erwiderte, dass ich keine Waffen habe [...] worauf Friedrich Meier das Kommando los gab. Alle 5 Personen, die gegen meinen Willen in meine Wohnung eingedrungen waren, machten sich dann daran, meine Wohnungseinrichtung zu zerstören. Es dauerte kaum eine halbe Stunde und fast meine gesamte Wohnungseinrichtung von 2 Zimmern, 1 Küche, 1 Speis und eines Badezimmers waren demoliert. […] Meine Frau und ich wurden bei diesem Anlass mit den Worten „Saujud“, „Judenweibl“ und ä. beschimpft. [...] Ich bin in der Lage, mehrere Zeugen über diesen Vorfall anzuführen.“ Meyer, Friedrich: Landesgericht Klagenfurt, Strafakten Sch 196 Vr 463-46, in: Haider, Hans: Nationalsozialismus in Villach, Klagenfurt, Kitab-Verlag, Edition karnöl 2005, S. 92. MUSTER

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