158 Politik in den digitalen Medien I Vorteile der digitalen Medien Die digitalen Medien sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Natürlich werden sie auch von Politikerinnen und Politikern genutzt: Bürgerinnen und Bürger können sehr schnell erreicht werden. Politikerinnen und Politiker können so außerdem direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern kommunizieren. Darüber hinaus können sie viel schneller erkennen, welche Themen in der Bevölkerung gerade diskutiert werden. Darauf können sie reagieren und ihre Meinungen und Vorhaben zu einem bestimmten Thema selbst formulieren. Die Gefahr, dass nur Teile eines Interviews abgedruckt werden, wie beispielsweise in Zeitungen, gibt es bei dieser direkten Kommunikation nicht. Politik goes online Die allermeisten Politikerinnen und Politiker haben mittlerweile Accounts auf Twitter, Instagram, Facebook und anderen Social-Media-Kanälen. Sie erreichen damit vor allem junge Menschen, müssen jedoch gewisse Grundregeln beachten: Je länger die Tweets, Instagram-Postings oder Facebook-Einträge sind, desto seltener werden sie gelesen oder geteilt. Einträge ohne Bilder haben eine wesentlich geringere Reichweite. Bilder sind in sozialen Netzwerken also sehr wichtig. Die Kunst der digitalen Kommunikation auf den meisten Kanälen ist, in möglichst wenigen Worten, dafür mithilfe eines aussagekräftigen Bildes, die gewünschte Botschaft zu vermitteln. Diese Art der politischen Kommunikation ist relativ neu. In besonderem Maße nutzt sie der Ex-USamerikanische Präsident Donald Trump. Er sendet täglich Mitteilungen auf Twitter, die oft nicht dem diplomatischen Stil entsprechen. folgt Abb. 1: Posting Donald Trumps, der stets die Klimaerwärmung bestreitet. Fake News Soziale Medien werden hauptsächlich dafür genutzt, um Meinungen zu posten und zu kommentieren. So praktisch die sozialen Medien auch für die Beschaffung von politischen Informationen sind, so muss uns Bürgerinnen und Bürgern dennoch bewusst sein, dass jede und jeder veröffentlichen kann, was ihr oder ihm gerade passt. Damit wird auch viel Unwahres verbreitet. Die Schwierigkeit liegt darin, zu unterscheiden, welche Informationen wahr sind und welche nicht. Der Begriff „Fake News“ ist mittlerweile in aller Munde. Oft ist es nur schwer nachzuweisen, dass Politikerinnen und Politiker absichtlich Unwahrheiten verbreiten. Innerhalb der Parteien wägen Spezialistinnen und Spezialisten ab, ob bestimmte „Tatsachen“ die Wählerinnen und Wähler ansprechen könnten, unabhängig davon, ob sie wahr sind oder nicht. Dieses Vorgehen ist natürlich nicht korrekt und zieht oft auch rechtliche Konsequenzen nach sich. Warum Parteien das dennoch nach wie vor immer wieder machen, ist ganz einfach: Weil ihnen Fake News trotz allem mehr Stimmen bringen als sie ihnen kosten. Minilexikon diplomatischer Stil, der = kluger, geschickter, politisch überlegter Stil 9.4 Fake News werden durch die sozialen Medien begünstigt: „Was sind Fake News? Fake News setzt sich aus zwei Begriffen zusammen. ‚Fake‘ heißt ‚gefälscht‘ und ‚news‘ heißt ‚Nachrichten‘. Es sind also gefälschte Nachrichten. Mit reißerischen Schlagzeilen, gefälschten Bildern und Behauptungen werden so Lügen und Propaganda verbreitet. Fake News erwecken den Eindruck, dass es sich um echte Nachrichten handelt. Der Begriff wurde von Donald Trump populär gemacht, um mediale Kritik an seinen (oft unwahren) Aussagen schlecht zu machen. Wieso gibt es Fake News? Fake News sollen Menschen beeindrucken. Die Leser sollen die Fake News anklicken, liken und weiterleiten. Dadurch wird Geld verdient. Kriminelle nutzen Fake News für Betrügereien.“ Schneider, Gerd/Toyka-Seid, Christiane: Fake News, Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn, Bundeszentrale für politische Bildung 2020, https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/ das-junge-politik-lexikon/320271/fake-news (16.04.2021). MUSTER
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