Denkmal 3, 2025 + E-Book

38 2.7 Wissen ist Macht Im Mittelalter konnten nur wenige Menschen lesen und schreiben. Sie mussten glauben, was man ihnen erzählte. Die Oberschicht, also Adel und Klerus, fühlte sich den Bäuerinnen und Bauern geistig überlegen. In der frühen Neuzeit begann ein Aufschwung der Bildung. Das betraf allerdings nur Männer. Frauen waren weiterhin von Bildung ausgeschlossen. Renaissance und Humanismus Die Zeit des Wandels vom Mittelalter zur Neuzeit wird Renaissance genannt. Der Name leitet sich aus dem Französischen ab und bedeutet „Wiedergeburt“. Viele Gelehrte griffen auf antikes Wissen zurück. Dadurch kam eine neue Bildungsströmung auf: der Humanismus. Während im Mittelalter das Leben vieler Menschen auf Gott und das Jenseits ausgerichtet war, waren für die Humanisten vermehrt der Mensch und das Diesseits von Bedeutung. Durch die Erfindung des Buchdrucks konnte das Wissen schnell in Europa verbreitet werden. Mehr dazu Erkundige dich im Jahresbericht oder auf der Homepage deiner Schule, wann sie gegründet wurde. Abb. 1: Inneres einer Schule, Holzschnitt, aus: Legende von St. Rupprecht, Oppenheim 1524. Bildung in Österreich in der Neuzeit Im Mittelalter war Bildung in der Hand der Kirche. Schulen gab es vor allem in Klöstern. Mit dem Aufschwung der Städte (ab dem 13. Jh.) gründeten immer mehr Städte und Gemeinden eigene Schulen. Dort konnte man Dinge lehren, die nichts mit dem Christentum zu tun hatten. Eine breiter gefächerte Bildung sollte so mehr Menschen zugänglich werden. Trotzdem kümmerte sich die Kirche bis ins späte 19. Jahrhundert um die Bildung. Bis ins 20. Jahrhundert war höhere Bildung oft nur Burschen möglich. Mädchen mussten nach der Volksschule oft zu Hause arbeiten und konnten meist weder eine Ausbildung machen noch einen Beruf erlernen. Minilexikon Katheder, der = Lehrertisch Die humanistische Weltanschauung war für die Herausbildung unserer heutigen modernen Gesellschaft von großer Bedeutung. „Der Begriff Humanismus leitet sich von den lateinischen Begriffen humanitas (Menschlichkeit) bzw. humanus (menschlich) ab. Der Humanismus ist eine Weltanschauung, die die Menschenwürde in den Mittelpunkt stellt. Das höchste Glück ist für den Humanismus dann erreicht, wenn es allen Menschen gut geht. Sehr wichtig ist dabei auch die Chance, sich weiterzubilden und weiterzuentwickeln. Dazu ist Gewaltfreiheit ebenso nötig wie das Recht und die Möglichkeit, die eigene Meinung frei zu äußern.“ http://www.politik-lexikon.at/print/humanismus/ (08.04.2020). Bildung und Wissen in der Neuzeit MUSTER

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