Denkmal 3, 2025 + E-Book

136 7.5 Soldaten und Zivilisten Der Krieg hat sich im Laufe der Jahre immer wieder verändert. Unverändert blieben jedoch das Leid der beteiligten Soldaten und der Zivilbevölkerung . Söldner – bezahlte Berufssoldaten Im Dreißigjährigen Krieg kam es zum Aufstieg der Söldnerheere. Söldner sind Berufssoldaten, die nicht für ihre eigenen Interessen oder für ihr eigenes Land kämpfen. Sie ziehen für die Seite in den Krieg, die besser bezahlt. Wenn die Söldner ihr Geld nicht rechtzeitig bekamen, bedienten sie sich im feindlichen Gebiet und beuteten es aus. Das führte zu einer weiteren Verarmung der wehrlosen Zivilbevölkerung. Hunger, Armut, Krankheiten und Seuchen wie die Pest breiteten sich immer weiter aus. In manchen Regionen starb dadurch mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Das Rote Kreuz Im 17. Jahrhundert, zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, gab es noch keine Sanitäterinnen und Sanitäter, die sich um die Verletzten kümmerten. Selbst leichte Verwundungen und Blutungen konnten tödlich sein. 200 Jahre später erlebte der französische Geschäftsmann Henri Dunant die Schlacht von Solferino (1859) durch Zufall mit. Er half bei der Versorgung der verwundeten Soldaten, musste aber feststellen, dass es an Ärzten und an Verbandsmaterial fehlte. Die meisten Verwundeten starben, weil die Versorgung nicht funktionierte. Dunant beschloss, eine Organisation zu gründen, die sich um die Verwundeten kümmert. 1863 gründete er mit dem Roten Kreuz eine internationale Hilfsorganisation, die noch heute Kranke und Verwundete auf der ganzen Welt versorgt. Das humanitäre Völkerrecht Um die Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten zu schützen, wurde im Laufe des 19. Jh. das humanitäre Völkerrecht entwickelt. Es wird auch als Kriegsrecht bezeichnet und ist Teil des Völkerrechts. Unterzeichnet wurde es in den sogenannten Genfer Abkommen von allen 196 Staaten der Erde. Das humanitäre Völkerrecht gilt speziell im Krieg. Es verbietet den Einsatz von biologischen und chemischen Waffen und gibt vor, dass verletzte Personen in Kriegshandlungen versorgt und abtransportiert werden müssen. Gerade im Krieg, wenn das humanitäre Völkerrecht gelten sollte, kommt es aber immer wieder zur Missachtung von Regeln und Werten. Erst seit dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945) gibt es die Möglichkeit, Kriegsverbrecher vor internationale Gerichte zu führen und zu verurteilen. Der Begriff „Zivilist“ wird in einem OnlineLexikon so erklärt: „Ein Zivilist ist jemand, der nicht Soldat ist. Er gehört also keiner Armee an. Er trägt keine militärische Uniform, seine Kleidung ist ‚zivil‘. In Meldungen, die über Kriegshandlungen berichten, hört man oft den Satz: Unter den Opfern waren auch zahlreiche Zivilisten. Damit soll gesagt werden: Es sind Menschen gestorben, die nicht als Soldaten gekämpft haben, keine Waffen trugen, sich nicht verteidigen konnten und wehrlos waren.“ https://www.hanisauland.de/lexikon/z/zivilist.html (08.04.2020). Der Söldner Peter Hagendorf kämpfte auf katholischer und (unter Zwang) protestantischer Seite und schrieb viele Erlebnisse in seinem Tagebuch nieder: „Sind gezogen nach Freising, über die Isar , nach Landshut. Das haben wir beschossen und mit stürmender Hand eingenommen. Hier sind wir 8 Tage stillgelegen, haben die Stadt ausgeplündert. Hier habe ich als meine Beute ein hübsches Mädelein bekommen und 12 Taler an Geld, Kleider und Weißzeug genug.“ https://segu-geschichte.de/quellen-dreissigjaehriger-krieg-soeldnerleben/ (08.04.2020). Minilexikon biologische und chemische Waffen, die Isar, die Weißzeug, das Zivilbevölkerung, die = Massenvernichtungswaffen (z. B. Krankheitserreger, Giftstoffe), die viele Tote und Verwundete fordern können; sie sind seit 1925 verboten = ein Fluss in Deutschland = Wäsche, z. B. Unterhemden = (friedlicher) Teil der Bevölkerung, der nicht der Armee angehört Das humanitäre Völkerrecht MUSTER

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