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94 5.2 Der Feudalismus Im Mittelalter war die Gemeinschaft auf den persönlichen Beziehungen zwischen Menschen aufgebaut. Diese Verbindung zeigt sich am Lehen. Das Lehen konnte ein Land, ein Amt oder ein Recht sein. Es wurde von einer Person an eine zweite Person vergeben. Für das Lehen musste der Empfänger etwas tun. Das konnten Hilfe im Krieg oder andere Dienste sein (s. Abb. 2). Weil das Wort „Lehen“ auf Lateinisch „feudum“ heißt, nennt man diese Gesellschaft: __________________________________________. Die drei Stände Die mittelalterliche Gesellschaft war in drei Stände eingeteilt. Die Geburt bestimmte, zu welchem Stand man gehörte. Die Menschen glaubten, dass Gott die Gesellschaft so geordnet hätte. Es war sehr schwierig, in einen höheren Stand aufzusteigen. Eine Möglichkeit war zum Beispiel, in den geistlichen Stand einzutreten. So konnte man den Stand wechseln. Erster Stand: der Klerus Zum Klerus gehören alle Geistlichen. Das sind z. B. Priester, Mönche und Nonnen . Ihre Aufgabe war es, das Christentum zu verbreiten. Viele Menschen konnten im Mittelalter nicht lesen und schreiben. Sie mussten also das glauben, was ihnen die Geistlichen sagten. Zweiter Stand: ___________________ Der König brauchte Männer, die für ihn arbeiteten. Die Adeligen verteidigten das Land und kassierten Abgaben. Sie konnten Teile ihres Landes an andere Adelige weitergeben. Viele Adelige wohnten auf Burgen. Dort konnten sie das Land beschützen. Dritter Stand: Bauern und ____________ Die meisten Menschen waren Bauern und Bäuerinnen. Man unterscheidet _____________________ und _____________________ Bauern und Bäuerinnen. Sie versorgten die Menschen mit Lebensmitteln. Besonders die unfreien Bauern und Bäuerinnen hatten kaum Rechte. Die Bürger und Bürgerinnen, die in den Städten lebten, waren frei (5.4). Grundherrschaft und unfreie Bauern Freie Bauern mussten Kriegsdienst leisten. Um dem Kriegsdienst zu entkommen, machten sich viele Bauern von einer Adelsfamilie abhängig. Sie verloren so auch fast alle Rechte und wurden unfrei. Die Bäuerinnen und Bauern bearbeiteten das Land der Adeligen und mussten Abgaben (z.B. Getreide oder Fleisch) leisten. Frauen im Mittelalter Frauen waren den Männern rechtlich untergeordnet. Ehen wurden meist von den Familien vereinbart, und nur wenige Menschen heirateten aus Liebe. Wenn Frauen nicht heiraten wollten, traten sie oft in ein Kloster ein. Abb. 1: Holzschnitt von Johannes Lichtenberger, ca. 1488. Jesus Christus teilt den Ständen ihre Aufgaben zu: „Tu supplex ora.“ (Du bete.) – „Tu protege.“ (Du verteidige.) – „Tu labora.“ (Du arbeite.) Minilexikon Klerus, der Kloster, das Mönch, der Nonne, die = die Gesamtheit der katholischen Geistlichen = Wohn- und Arbeitsgebäude für Nonnen und Mönche, umfasst auch eine Kirche = ein Mann, der im Kloster lebt = eine Frau, die im Kloster lebt Die mittelalterliche Gesellschaft MUSTER

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