82 Der Historiker Cassius Dio schreibt über Caesars Absichten im 1. Triumvirat: „Als Caesar nach Rom gekommen war, gewann er Pompeius und Crassus für sich. Er ging noch weiter und versöhnte beide miteinander; nicht weil er sie so gerne mochte, nein, er sah, dass sie alle Macht besaßen, und bemerkte, dass er ohne die Hilfe beider oder auch eines von ihnen nie zu Einfluss im Staate gelangen könne. Andererseits war er sich sicher, sie könnten nicht mächtiger werden als er; er wusste nämlich, dass er durch ihre Freundschaft mit allen anderen fertig werden würde und danach, wenn er sie gegeneinander ausspielte, auch sie besiegen würde.“ vereinfacht nach Cassius Dio. Römische Geschichte, 37, 54 f. 4.5 Die Römische Republik Ab ca. 510 v. Chr. gab es in Rom keine Könige mehr. Der Staat und seine Organisation wurden eine „öffentliche Sache“. In der Republik (lat. „res publica“ ⇨ Republik) wählten die römischen männlichen Bürger jedes Jahr zwei Männer an die Spitze der Regierung. Diese nannten sie Konsuln. Die meisten Ämter im Staat wurden doppelt besetzt. Damit konnten sich die Politiker gegenseitig kontrollieren. In Zeiten einer Krise konnte aber für sechs Monate ein Diktator bestimmt werden. Dieser regierte in dieser Zeit allein. Manchmal bekam er sogar eine spezielle Aufgabe, die er lösen musste. Die meisten Entscheidungen wurden in der Volksversammlung besprochen. Dort wurden die Gesetze beschlossen sowie Beamte und Richter gewählt. Es gab auch einen ständigen Rat. Dieser wurde nicht gewählt. In ihm saßen Adelige und ehemalige Beamte: der Senat. Er hatte zwischen 100 und 300 Mitglieder und war das eigentliche Zentrum der Macht in der Republik. Die Römische Republik war eine Mischverfassung. Sie war eine Mischung aus zwei verschiedenen Herrschaftsformen: ■ der Demokratie (Wahlen in der Volksversammlung) und ■ der Aristokratie (Entscheidungen im Senat). Das Ende der Republik – Caesar Der erste Versuch, die Republik zu beenden, wurde von Julius Caesar (100–44 v. Chr.) begonnen. Caesar war ein sehr erfolgreicher Feldherr der Römer. Er hatte dabei die Hilfe von zwei weiteren Männern. Da es sich um drei Männer handelte, spricht man von einem Triumvirat (lat. tres viri = drei Männer). Sie wollten die Macht im Staat untereinander aufteilen. Julius Caesar wollte aber alleine herrschen. In einem Bürgerkrieg gewann er gegen seine Gegner. Caesar wurde 45 v. Chr. zum „Diktator auf Lebenszeit“ ernannt. Er war damit Alleinherrscher. Er wurde ein Jahr später von seinen Gegnern ermordet. Das Attentat konnte die Entwicklung von der Republik zur Monarchie nicht aufhalten. Kaiser Augustus Das Triumvirat endete mit der Alleinherrschaft des Augustus (63 v. Chr.–14 n. Chr.). Er war ein Adoptivsohn von Caesar. Augustus führte die Monarchie 31 v. Chr. wieder ein. Er war damit der erste Kaiser des Römischen Reiches. Das deutsche Wort „Kaiser“ ist übrigens mit dem Namen „Caesar“ verwandt. Augustus nannte sich selbst „Erster unter Gleichen“ („Princeps“, die Herrschaftsform nennt man daher „Prinzipat“). Dadurch sollte niemand erkennen, dass Augustus die ganze Macht hatte und alleine herrschte. Seine Nachfolger machten daraus kein Geheimnis mehr und herrschten teilweise als grausame Tyrannen. Mehr dazu Auf der folgenden Internetseite kannst du eine Statue von Augustus entschlüsseln: https://segu-geschichte.de/ augustus/ Minilexikon Republik, die = Staatsform, bei der das Volk die Regierenden wählt Rom: der Kreislauf der Verfassungen MUSTER
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