62 3.4 Warentransport in der Antike Die Menschen handelten in der Antike bereits mit Waren aller Art. Sie transportierten diese Waren über verschiedene Wege: über das Meer, über Flüsse oder über Straßen. Im Gegensatz zu heute gab es noch keine Eisenbahn. Die kam erst viel später, nämlich im 19. Jahrhundert, Flugzeuge noch später (1911). Heute wäre ohne Warentransport durch die Luft keine Globalisierung möglich (siehe 5.6). Transport zur See Um Waren über das Meer zu transportieren, brauchte man auch in der Antike Schiffe und Häfen. Die meisten römischen Handelsschiffe hatten zwei Segel. Manchmal wurden die Handelsschiffe auch von Ruderern angetrieben. Im Römischen Reich war die Binnenschifffahrt von großer Bedeutung. Baumaterial und Holz wurde auf dem Fluss Tiber nach Rom transportiert. Die Flüsse Rhein und Donau waren ebenfalls wichtige Verkehrswege. Hier wurden nicht nur Waren, sondern auch römische Legionäre befördert. Straßenbau Im Gegensatz zum Seeweg konnten auf den Straßen der Antike nur geringe Mengen an Waren befördert werden. Die Römer bauten ihre Straßen vor allem wegen der Soldaten. Über die befestigten Straßen konnten sie schneller zwischen den Legionslagern wechseln. Das Straßennetz der Römer war am Höhepunkt über mehr als 100000 km lang. Dies entspricht einer Länge von in etwa 2,5-mal rund um die Erde. Beim Transport von Handelswaren auf den Straßen kamen meistens Esel, Maultiere oder auch Pferde zum Einsatz. Sie konnten auf kürzeren Strecken 100–200 kg schwere Lasten tragen. Ein Wagen konnte damals höchstens eine Tonne Ladung transportieren. Im Vergleich zu Schiffen ist das sehr wenig. Der Transport über das Land war also teurer und langsamer. An den Straßen gab es Wasserstellen und Herbergen. Hier konnten die Reisenden essen, trinken und schlafen. „Alle Wege führen nach Rom“ Um die antike Metropole Rom mit Getreide und sonstigen Waren zu versorgen, war es also notwendig, ein Netz aus Verkehrswegen zu errichten. Rom war in der Antike ein politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Alle Teile des Römischen Reiches waren durch das Straßennetz mit Rom verbunden. Die meisten Waren wurden über den Seeweg entlang der Küsten transportiert. In Griechenland war es einfacher, Waren über den Seeweg zu befördern als durch die bergige Landschaft. Eine Ausnahme war das Straßennetz rund um Athen. Dieses war sehr gut ausgebaut und erfüllte auch eine wichtige Funktion bei der Versorgung der Stadt mit Getreide. Minilexikon befördern Binnenschifffahrt, die Frachter, der Metropole, die = transportieren = Schifffahrt auf Seen und Flüssen; nicht am Meer = großes Schiff, das Waren befördert = eine Weltstadt Abb. 1: Rekonstruktionszeichnung vom Straßenbau im Römischen Reich Verkehrs- und Transportwege MUSTER
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