36 2.6 Die griechische Götterwelt Der folgende Buchausschnitt handelt von dem 12 Jahre alten Percy Jackson. Er lebt an der Ostküste der USA und ist der Sohn des Meeresgottes Poseidon. In einem seiner Abenteuer muss sich Percy mit den Kindern verschiedener Gottheiten im Sport messen. „Soviel ich bisher gesehen hatte, waren Dionysos’ Kinder absolut gute Sportler, aber es gab nur zwei davon. Die Sprösslinge der Demeter kannten sich mit Natur und dem Leben draußen aus, waren aber nicht gerade aggressiv. Wegen der Kinder der Aphrodite machte ich mir keine besonderen Sorgen. Sie saßen meist herum, bewunderten ihr Spiegelbild im See, frisierten sich immer wieder neu und tratschten. Die Kinder des Hephaistos waren nicht besonders hübsch und es gab auch nur vier von ihnen, aber sie waren groß und kräftig, weil sie den ganzen Tag in der Schmiede arbeiteten. Sie könnten ein Problem darstellen. Blieb noch Ares’ Hütte: ein Dutzend der größten, gemeinsten, hässlichsten Kinder auf Long Island oder irgendwo sonst auf diesem Planeten.“ Riordan, Rick: Percy Jackson 1: Diebe im Olymp, S. 143 f. Die Griechen stellten sich ihre Gottheiten wie Menschen vor, die gute und schlechte Eigenschaften hatten. Jede Gottheit hatte ihre speziellen Aufgaben und war unsterblich. Sie waren miteinander verwandt oder verheiratet. Ihr Wohnort war der Berg Olymp. Die griechischen Gottheiten mischten sich in den Alltag der Menschen ein. Die Götter im Olymp Der Göttervater hieß Zeus. Er war mit Hera verheiratet, hatte aber viele Geliebte. Hera war deshalb eifersüchtig. In der griechischen Götterwelt gab es auch viele Halbgötter. Sie waren die Kinder einer Gottheit mit einem Menschen. Bekannte Halbgötter waren Herakles und Perseus. Die Verehrung der Götter Die Menschen opferten den Gottheiten Lebensmittel oder auch Tiere, um Hilfe zu bekommen. Die Menschen brachten ihnen aber auch Wein. Sie bauten zu ihren Ehren Tempel. Außerdem gab es Sportfeste und Theaterspiele im Namen der Gottheiten. Die bekanntesten Sportfeste sind die Olympischen Spiele, die für den Gott Zeus veranstaltet wurden. Die Gottheiten waren aber untereinander verfeindet. Wenn ein Mensch also einer Gottheit etwas opferte, konnte eine andere Gottheit dadurch verärgert sein. Das Orakel Wenn die Menschen der Antike etwas Wichtiges entscheiden mussten, befragten sie ein Orakel. Ein Orakel war ein Gebäude, das von Priestern geführt wurde. Die Menschen glaubten, dass ihnen dort die Gottheiten auf wichtige Fragen die richtigen Antworten gaben. Das wichtigste Orakel war in Delphi . Es war aber nicht einfach, die Sprüche des Orakels zu deuten. Man ging daher danach oft zu einer Seherin oder einem Seher, um sich den Spruch des Orakels erklären zu lassen. Ein zweites bekanntes Orakel befand sich in Siwa in Ägypten. Alexander der Große (2.8) war dort und wurde vom Orakel als Sohn des Gottes Amun bezeichnet. So wurde Alexander nun Pharao und Gottessohn zugleich. Als weltlicher und geistlicher Herrscher war er Gott und König, also Gottkönig. Die römische Götterwelt Auf dem Gebiet des heutigen Italien gab es viele Kulturen mit unterschiedlichen Gottheiten. Die Römer übernahmen diese Gottheiten. Ab dem 5. Jh. v. Chr. übernahmen die Römer die Gottheiten der Griechen und gaben ihnen römische Namen. Die Römer glaubten auch, dass ihre Kaiser von den Gottheiten gesendet wurden. Das Christentum war im Römischen Reich lange Zeit verboten. Erst unter Kaiser Konstantin dem Großen durften Christinnen und Christen seit 313 n. Chr. ihre Religion im Römischen Reich ausüben. Auch Konstantin ist zum Christentum übergetreten. Minilexikon Sprössling, der Demeter Verehrung, die Orakel, das Delphi = Kind = Göttin der Fruchtbarkeit, der Erde und des Getreides = Bewunderung = ein Ort, an dem meistens ein Priester oder eine Priesterin die Zukunft voraussagte = eine Stadt im antiken Griechenland Polytheismus – Griechen und Römer MUSTER
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