Denkmal 2, 2024 + E-Book

32 2.4 Polytheismus Das Wort „polytheistisch“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet, dass Menschen an viele verschiedene Gottheiten glauben. Das Gegenteil ist die monotheistische Religion. Hier glauben die Menschen nur an eine Gottheit. Die ägyptische Götterwelt Die Ägypter glaubten an sehr viele verschiedene Gottheiten. Sie stellten sich die Gottheiten als eine Mischung zwischen Mensch und Tier vor. Sie lebten streng von der menschlichen Welt getrennt. Eine Ausnahme war nur der Pharao: Er galt als Sohn des Sonnengottes Ra und war auch der oberste Priester in Ägypten. Im alten Ägypten und auch später in Griechenland wurden den Gottheiten Opfer gebracht. Diese sollten den Menschen Glück bringen. Sie bauten dazu riesige Tempelanlagen. Überreste davon sind bis heute erhalten. Totenkult Die Ägypter glaubten an ein Leben nach dem Tod. Der Körper sollte für das Jenseits erhalten bleiben. Reiche Familien balsamierten ihre Toten ein und legten sie in menschenförmige Särge. In das Grab legten sie neben die Leiche Gegenstände, die man im Jenseits brauchen kann. Die einfachen Menschen wurden im Sand begraben. Der Sand und die trockene Hitze machten den Körper für das Jenseits haltbar. Auch hier wurden Gegenstände neben die Leiche gelegt. Bevor die Toten ins Jenseits eintreten durften, wurden sie von 43 Totenrichtern beurteilt. Wer nicht ins Jenseits durfte, musste in ewiger Finsternis weiterleben. Der Herrscher der Unterwelt hieß Osiris. Er war der oberste Totenrichter. Die Pyramiden von Gizeh Südwestlich von Kairo liegt die Stadt Gizeh. Dort stehen die berühmten Pyramiden. Die drei Pyramiden der Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos sind die bekanntesten und größten Pyramiden Ägyptens. Tausende Arbeiter bauten etwa 20 Jahre lang an den großen Pyramiden. Bis heute ist es nicht ganz klar, wie es vor rund 4 500 Jahren möglich war, diese prächtigen Bauwerke zu errichten. Wahrscheinlich wurden die schweren Steinblöcke mit Maschinen (Aufzügen, Kränen) in die Höhe bewegt. Ganz sicher sind sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aber bis heute nicht. Die Pyramiden von Gizeh gehören zu den Sieben Weltwundern der Antike (siehe S. 40). Sie sind das einzige Weltwunder, das heute noch erhalten ist. Jedes Jahr strömen Millionen von Touristen nach Ägypten, um die Pyramiden zu besichtigen. Die Pyramiden waren für die Ewigkeit gebaut. Pharaonen wie etwa Cheops wurden in solche Gräber gelegt. Neben den Leichen lagen riesige Schätze für den Weg ins Jenseits. Minilexikon balsamieren Totenkult, der = eine Leiche mit konservierenden Mitteln behandeln, um sie vor der Verwesung zu schützen = Verehrung der Verstorbenen Abb. 1: Totenbuch des Schreibers Ani, Zeichnung, vermutlich um 1500 v. Chr. 1 2 3 4 5 6 Polytheismus – Ägypten MUSTER

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