Denkmal 2, 2024 + E-Book

26 Die Menschen werden sesshaft Um 9 000 v. Chr. begannen die ersten Menschen, an einem Ort zu wohnen und nicht mehr den Wanderungen der Tiere zu folgen. Sie betrieben Landwirtschaft und Viehzucht. Sie wurden also vom Jäger und Sammler zum sesshaften Menschen. Diesen Übergang nennt man neolithische Revolution. Es entstanden viele frühe Hochkulturen in unterschiedlichen Gebieten der Erde. Sie alle haben Gemeinsamkeiten: Entstehung an Flüssen Eine der ersten Hochkulturen entwickelte sich um 3200 v. Chr. im „Zwischenstromland“. So nennt man das Land zwischen den beiden Flüssen Euphrat und Tigris im heutigen Irak. Dieses Gebiet heißt Mesopotamien. In Ägypten entwickelte sich ab etwa 3 000 v. Chr. eine Hochkultur entlang des Flusses Nil. In Ostasien entstand ab etwa 2 500 v. Chr. die Harappa-Kultur am Fluss Indus. Etwa 1 000 Jahre später gab es auch in China entlang der Flüsse Jangtsekiang und Hoangho eine Hochkultur. Schrift Die Wörter in unserer Schrift bestehen aus einzelnen Buchstaben. Wir verwenden also eine Alphabetschrift. In den frühen Hochkulturen entwickelten sich aber zuerst Bilderschriften. Jedes Bild konnte ein Wort sein oder eine ganze Geschichte erzählen. Diese Schriften waren sehr komplex. In Ägypten entstanden zuerst die Hieroglyphen. Über sehr lange Zeit wurden die Bilder der Hieroglyphen immer einfacher, bis sie keine Bilder mehr waren. Daraus entwickelten sich die Schriftzeichen. Auch unsere Buchstaben sind Schriftzeichen. Forscherinnen und Forscher konnten die Hieroglyphen lange Zeit nicht verstehen. Das wurde erst durch zwei wichtige Funde möglich: 1799 entdeckte ein französischer Soldat den Stein von Rosette (Abb. 1). Darauf steht ein Text in drei Schriften: der demotischen (A), der altgriechischen (B) und der Hieroglyphenschrift (C). Das Demotische war eine ägyptische Alltagsschrift, die man auch noch nicht kannte. Von den Hieroglyphen fehlte außerdem ein großer Teil. 1815 stieß man auf eine Statue mit Hieroglyphen und einer altgriechischen Inschrift. Einige Forscher entdeckten darin den Namen eines ägyptischen Königs und seiner Frau. Die Namen von Königen und Königinnen waren durch eine Umrandung gut zu erkennen. Man verglich also den Text und die Hieroglyphen miteinander. Dadurch kannte man nun einige Buchstaben der Hieroglyphen. Dieses Wissen übertrug man auf den Stein von Rosette. 1822 gelang es einem Forscher dadurch, alle Hieroglyphen zu verstehen. Arbeitsteilung Das Zusammenleben in Städten wurde durch Teilung der Arbeit möglich. Die ärmeren Menschen spezialisierten sich auf ein Handwerk. So entstanden viele Berufe. Es musste nicht mehr jeder Mensch alles selbst machen, sondern man tauschte Waren. So entstanden Handelsbeziehungen. Manche Familien wurden so sehr reich und bekamen auch mehr Einfluss in der Gesellschaft. Technische Erfindungen Es gab viele technische Erfindungen wie z. B. das Rad, Kanalsysteme und Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft. Die Ägypter hatten schon eine Art Webstuhl und Stecknadeln. Damit konnten sie mit Stoffen arbeiten. Eine wichtige Erfindung war die Sonnenuhr. Sie war die Basis für einen ersten Kalender (1.4). Es gab auch Papyrus. Darauf konnte man schreiben. C A B Abb. 1: Der Stein von Rosette 2.1 Frühe Hochkulturen MUSTER

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