18 1.6 Werkzeuge aus Stein Tausende Jahre wurden Werkzeuge, Waffen und Schmuck nur aus Stein, Knochen und Holz hergestellt. Der wichtigste Werkstoff war Stein. Daher nennt man den ersten Abschnitt der Ur- und Frühgeschichte auch Steinzeit. Von den Anfängen der Menschheit bis zur Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht spricht man von der Altsteinzeit, ab dann von der Jungsteinzeit. Sie dauert bis zur Entdeckung von Metallen im Nahen Osten um 5000 v. Chr. Mit dem Nahen Osten meint man meistens das Gebiet, das vom Norden Afrikas bis zum Iran reicht. Werkzeuge aus Metall Den zweiten Abschnitt der Ur- und Frühgeschichte nennt man Metallzeit. Das erste Metall für die Produktion von Werkzeugen war Kupfer. Kupfer war leicht zu bearbeiten, war aber zu weich. Man mischte daher Zinn mit Kupfer, und es entstand Bronze. Sie ist viel härter und somit besser für Werkzeuge und Waffen geeignet. Den ersten Teil der Metallzeit nennt man daher Bronzezeit. Die Eisenzeit begann, als um 800 v. Chr. die Menschen in Mitteleuropa auch Eisen verwenden konnten. Das ist noch härter als Bronze. Dazu war es nötig, den Schmelzofen zu erfinden. Damit konnte man aus Eisenerz das Eisen gewinnen. Handelsnetze breiten sich aus Metalle waren sehr selten. Deshalb waren die Menschen bereit, viel dafür einzutauschen. Dadurch handelte man bereits in der Bronzezeit (2200–800 v. Chr.) von Irland bis zum Mittelmeer. Besonders Zinn wurde nur an wenigen Orten, vor allem in Westeuropa, abgebaut. Deshalb wurde es (wie auch Bernstein ) über weite Strecken transportiert. Salz: das „weiße Gold“ Salz wurde bereits in der Jungsteinzeit zum Würzen und Haltbarmachen von Fleisch und Fisch verwendet. Da es nicht einfach gewonnen werden kann, war es sehr teuer und wurde oft mit Gold verglichen. Ab etwa 1500 v. Chr. wurde Hallstatt (im heutigen Bundesland Oberösterreich) zu einem Zentrum des Salzhandels. Die Menschen von Hallstatt wurden sehr reich. Ihre Kultur war so wichtig, dass die ältere Eisenzeit (800–400 v. Chr.) auch „Hallstattzeit“ genannt wird. Das Wohngebiet der Hallstattkultur reichte von Frankreich bis ins nördliche Kroatien. Durch Quellen aus dieser Zeit weiß man, dass die Menschen der „Hallstattzeit“ Handel mit weit entfernten Völkern trieben. Im Westen handelten sie z. B. mit den Einwohnerinnen und Einwohnern Massalias (heute Marseille). Im Süden handelten sie mit den Griechen. Salz war auch eine Währung , die bis ins Mittelalter verwendet wurde. Die römischen Legionäre wurden auch mit Salz bezahlt, noch heute erinnert das Wort „Salär“ (= der Lohn) daran. Wenn Preise „gesalzen“ sind, sind sie hoch. Minilexikon Bernstein, das Legionär, der Schmelzofen, der Währung, die Zinn, das = ein braun schimmerndes Harz; oft zu Schmuck verarbeitet = (Fuß-)Soldat im römischen Heer = großer Ofen, in dem Metalle geschmolzen und vermischt werden können = Zahlungsmittel, z. B. der Euro (€) = sehr weiches, silberweiß glänzendes Metall Metallzeit Chr. Geb. 2000 4000 6000 8000 10 000 100 000 300 000 500 000 700 000 2,4 Millionen Jahre Jetztmensch Altmensch Eiszeit Frühmensch Metallverarbeitung ©Westermann 15904EX_4 m Alt Abb. 1: Zeitleiste zur Altsteinzeit, Jungsteinzeit, Metallzeit Jetztmensch Urmensch Mammut Von der Steinzeit in die Metallzeit MUSTER
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