130 7.2 Sklaverei in Griechenland Im antiken Griechenland waren Sklavinnen und Sklaven sehr wichtig. Die reichen Bewohnerinnen und Bewohner der Städte kauften sie auf speziellen Märkten, den Sklavenmärkten. Diese gab es z. B. auf der Agora in Athen. Wenn der versklavte Mann kräftig oder die versklavte Frau hübsch waren, waren sie sehr teuer. Wer besonders viele versklavte Menschen besaß, galt als reich und angesehen. Rechte und Pflichten Versklavte Mensch wurden als Waren behandelt. Sie hatten keine Rechte. Sie durften keine Verträge abschließen und nicht heiraten. Ihre Besitzerinnen und Besitzer konnten sie vermieten, verkaufen oder vererben. Dabei wurden die versklavten Menschen nicht gefragt, was sie wollten. Sie konnten also nicht selbst über ihre Zukunft entscheiden. Gladiatoren in Rom In der Zeit der römischen Antike wurden Sklavinnen und Sklaven in verschiedenen Bereichen eingesetzt. In den römischen Arenen gab es auch Sklaven, die als Gladiatoren kämpfen mussten. Sie trainierten in Gladiatorenschulen für ihre Kämpfe mit Dolchen, Schwertern, Dreizack oder Netzen. Für das Volk waren diese Kämpfe eine Unterhaltung. Besonders mutige oder geschickte Gladiatoren waren beim Volk sehr beliebt. Es jubelte, wenn sie in die Arena kamen. Für viele Gladiatoren endete der Kampf tödlich. Aufstände von versklavten Menschen In den großen Gladiatorenschulen lebten mehrere hundert Gladiatoren. Die Lebensbedingungen dort waren schlecht. Mehrmals kam es zu Aufständen, in denen die versklavten Menschen um ihre Freiheit kämpften. Im Jahr 73 v. Chr. floh ein Gefangener namens Spartacus mit den übrigen Sklaven aus der Gladiatorenschule in Capua (Süditalien). Diese Sklaven besiegten zuerst die römischen Armeen. Nach zwei Jahren verloren sie aber gegen die Römer. Damit war der Aufstand beendet. Spartacus und seine Leute wurden alle zur Strafe getötet. Sklavenarbeit Die Arbeitsbedingungen der versklavten Menschen waren verschieden. Viele mussten auf Feldern oder in den Bergwerken schwere körperliche Arbeit leisten. Sie bekamen wenig Nahrung und lebten in einfachen Baracken . Andere wohnten in den Häusern ihrer Besitzerinnen und Besitzer. Sie waren für den Haushalt verantwortlich. Manche unterrichteten die Kinder ihrer Besitzerinnen und Besitzer. Ihnen ging es deutlich besser als den versklavten Menschen auf den Feldern. Viele Haussklavinnen und -sklaven wurden sogar freigelassen, wenn ihre Besitzerinnen oder Besitzer mit ihnen besonders zufrieden waren. Freigelassene erhielten das Bürgerrecht. Für die Kinder der Freigelassenen galt das aber nicht. Das traurigste Schicksal traf die versklavten Frauen, die zur Prostitution gezwungen wurden. Sie wurden zwar für ihre Dienste bezahlt, mussten das dabei verdiente Geld allerdings bei ihren Besitzerinnen und Besitzern abliefern. Mehr dazu Eine der größten Gladiatorenschulen befand sich in Petronell-Carnuntum im heutigen Niederösterreich. Auf dem Video könnt ihr eine virtuelle Reise dorthin unternehmen: https://www.youtube.com/watch?v=aJFH3TCVzTk Um mehr darüber zu erfahren, könnt ihr auch einen Klassenausflug in die Römerstadt Carnuntum unternehmen. Minilexikon Agora, die Arena, die Baracke, die Gladiator, der = Marktplatz in griechischen Städten = Stadion, in dem Gladiatoren kämpften, z. B. das Kolosseum in Rom = einfache Hütte, meistens aus Holzbrettern gebaut = Waffenkämpfer, der auf Leben und Tod gegen seine Gegner kämpfte Sklaverei in der Antike MUSTER
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