Denkmal 2, 2024 + E-Book

10 1.2 Historisches Lernen mit Quellen und Darstellungen Lernen mit Quellen Die Malereien von Altamira sind direkte Überreste aus der Vergangenheit, also unveränderte Quellen. Die Historikerinnen und Historiker unterscheiden zwischen verschiedenen Typen von Quellen: ■ ________________________________ Quellen, z. B. Briefe, Bücher, Akten ■ ________________________________ Quellen, z. B. Fotos, Gemälde, Höhlenmalereien ■ ________________________________ Quellen, z. B. Statuen, Skelette, Werkzeuge ■ ________________________________ Quellen, z. B. Gespräche, Interviews, Radionachrichten Texte (Workshop 1, S. 180) Schriftliche Quellen sind z. B. Briefe, Bücher, Einkaufslisten, Urkunden, Verträge, Zeitungen etc. aus der Vergangenheit. Bilder (Workshop 2, S. 182) Zu den bildlichen Quellen zählen Fotos, Bilder, Wand- und Höhlenmalereien oder geographische Karten, die in der Vergangenheit produziert wurden. Gegenstände Eine dingliche Quelle kann fast jeder Gegenstand sein, der aus dem Alltagsleben der Vergangenheit erhalten ist. Dazu gehören z. B. Werkzeuge, Kleidung, Schmuck, Geräte oder Geschirr. Aber auch Küchenabfälle und menschliche Überreste sind dingliche Quellen. Ton- und Filmaufnahmen Diese Quellenart ist noch nicht so alt. Eine reine TonQuelle ist z. B. das Interview mit einem Popstar von 1980 oder eine Radiosendung von 1942. Eine FilmQuelle kann z.B. eine Nachrichtensendung von 1968 oder eine private Videoaufnahme von 1963 sein. Manchmal gibt es auch Mischformen wie z. B. Denkmäler. Es sind zunächst Gegenstände. Sie können aber auch Bilder und Text haben. Die Suche nach Quellen ist oft schwierig, besonders wenn ein Ereignis lange her ist. Die Malereien von Altamira wurden durch Zufall entdeckt. Das kommt sehr oft vor. Die Quellen werden dann genau untersucht, um Informationen zu gewinnen. Die Historikerinnen und Historiker stellen dazu Fragen an die Quellen, z. B.: ■ Wann wurde die Quelle hergestellt? ■ Wer hat sie hergestellt? ■ Wo wurde sie hergestellt? ■ Warum wurde sie hergestellt? ■ Wie wurde sie verwendet? Mit den Antworten auf diese Fragen rekonstruieren die Historikerinnen und Historiker dann die Vergangenheit. Lernen mit Darstellungen Das Ergebnis dieser Rekonstruktion der Vergangenheit nennt man Darstellung. Wichtig: Darstellungen sind immer Deutungen von Geschichte. Sie können sich also auch mit der Zeit ändern, z. B., wenn neue Quellen gefunden werden. Eine Darstellung soll vor allem über die Vergangenheit informieren. Je mehr Quellen für eine Darstellung verwendet werden, desto exakter wird die Vergangenheit rekonstruiert. Darstellungen über die Vergangenheit sind z.B. Schulbuchtexte, Texte von Historikerinnen und Historikern, Wikipedia-Einträge, Geschichtskarten (z.B. über Lage und Größe vergangener Königreiche), Rekonstruktionszeichnungen (z. B. über die Nahrungssuche in der Steinzeit) und Spielfilme oder Fernsehdokumentationen über die Vergangenheit. Quellen und Darstellungen Wichtig ist der Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen. Während Quellen direkt in der Vergangenheit entstanden sind, erzählen uns Darstellungen die Vergangenheit aus späterer Sicht. Darstellungen können mit zeitlichem Abstand selbst zu einer Quelle werden. Dann verrät uns die Darstellung etwas darüber, wie Menschen zu dieser Zeit über die Vergangenheit gedacht haben. Minilexikon Rekonstruktion, die = hier: möglichst genaue Wiedergabe Verb: rekonstruieren MUSTER

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