GEO_logisch 3, 2025 + E-Book

GEO_logisch GEO_logisch 3 Geographie und Wirtschaftliche Bildung 3 C. Breitfuss-Horner J. Gabler I. Lab C. Sitte R. Zölfel Neuer Lehrplan MUSTER

GEO_logisch 3 Arbeitsheft neuer Lehrplan + E-Book 44 Seiten, A4, vierfärbig Schulbuch-Nr. 220 785 ISBN 978-3-7034-3634-5 Diercke elementar – österreichischer Schulatlas + E-Book 198 Seiten, 24,2 x 33,0 cm, vierfärbig Schulbuch-Nr. 200 335 ISBN 978-3-7034-2744-2 Alle Informationen und aktuellen Preise finden Sie auf www.westermann.at. GEO_logisch Geographie und Wirtschaftliche Bildung ARBEITSHEFT 3 C. Breitfuss-Horner J. Gabler I. Lab C. Sitte R. Zölfel Neuer Lehrplan Schulatlas Österreich elementar Das passt perfekt zu GEO_logisch 3 neuer Lehrplan + E-Book BuchPlusWeb: BuchPlusWeb: Dazu passend finden Sie im weitere Materialien (Anzahl): V = Videos / IA = interaktive Aufgaben / AB = Arbeitsblätter / IÜ = Interaktive Übungen V IA AB IÜ 1 Ein erster Blick auf Österreich 1 2 4 3 2 Zusammenleben in Österreich 1 9 2 5 3 Wirtschaften und Leben, angepasst an die Region 1 16 6 4 4 Bildungswege und Arbeitswelten verändern sich 3 11 3 3 5 Wirtschaften – im Großen und Kleinen 1 14 3 11 6 Den verfügbaren Raum optimal nutzen 2 12 1 – E-BOOK + Demo: MUSTER

GEO_logisch Geographie und Wirtschaftliche Bildung 3 Autorinnen und Autoren Claudia Breitfuss-Horner Jakob Gabler Iris Lab Christian Sitte Renate Zölfel MUSTER

INHaLTSVERZEiCHNiS 1 Ein erster Blick auf Österreich................................................................................... S. 5 1.1 Geo Methode: Räumliche Übersichten mit Croquis erstellen.............................................. S. 6 1.2 Wie Zeit und Ort dein Leben prägen...................................................................................... S. 8 1.3 Geo digital: Meine eigene Familiengeschichte festhalten.................................................... S. 14 2 Zusammenleben in Österreich................................................................................... S. 15 2.1 Geo Methode: Diagramme lesen und interpretieren............................................................ S. 16 2.2 Die Bevölkerung in Österreich................................................................................................ S. 18 2.3 Österreichs vielfältige Bevölkerung........................................................................................ S. 22 2.4 Zukunft in Österreich............................................................................................................... S. 26 2.5 Geo digital: Diagramme erstellen........................................................................................... S. 34 3 Wirtschaften und leben, angepasst an die Region.................................................... S. 35 3.1 Geo Methode: Mit Klimadiagrammen arbeiten..................................................................... S. 36 3.2 Jeder Lebensraum ist anders – es gibt Zentren und Peripherien........................................ S. 38 3.3 Wirtschaften und leben in den Alpen.................................................................................... S. 42 3.4 Wirtschaften und leben im Hochland nördlich der Alpen.................................................... S. 46 3.5 Wirtschaften und leben in den Vorländern............................................................................ S. 50 3.6 Wirtschaften und leben in den Beckenlandschaften............................................................ S. 58 3.7 Wirtschaften und leben entlang der Donau.......................................................................... S. 62 3.8 Geo digital: Recherchieren mit Lexikon, Web und Atlas....................................................... S. 66 4 Bildungswege und Arbeitswelten verändern sich..................................................... S. 67 4.1 Geo Methode: Recherchieren im Lexikon und Web.............................................................. S. 68 4.2 Vielfältige Berufswelt............................................................................................................... S. 70 4.3 Berufe im Wandel – wir müssen uns anpassen................................................................... S. 74 4.4 Unterschiedliche Interessen treffen aufeinander................................................................. S. 78 4.5 Arbeitslosigkeit – ein privates und ein gesellschaftliches Problem.................................... S. 82 4.6 Geo digital: Einen Beruf präsentieren.................................................................................... S. 86 MUSTER

5 Wirtschaften – im Großen und im Kleinen................................................................. S. 87 5.1 Geo Methode: Kritisches Lesen von Diagrammen................................................................ S. 88 5.2 Das verdiente Geld schlau ausgeben.................................................................................... S. 90 5.3 Auch der Staat führt ein Haushaltsbuch – Das Budget........................................................ S. 94 5.4 Geht‘s der Wirtschaft gut, geht‘s uns allen gut!?.................................................................. S. 98 5.5 Wirtschaftsleistung, Wohlstand und Lebensqualität........................................................... S. 102 5.6 Österreich in Europa................................................................................................................ S. 106 5.7 Österreichs Bedeutung in der Weltwirtschaft....................................................................... S. 110 5.8 Geo digital: Berechnungen mit einem Tabellenkalkulationsprogramm.............................. S. 114 6 Den verfügbaren Raum optimal nutzen..................................................................... S. 115 6.1 Geo Methode: Arbeiten mit Satellitenbildern........................................................................ S. 116 6.2 Raumordnung – Nutzungskonflikte vermeiden.................................................................... S. 118 6.3 Raumordnung und Hochwasserschutz................................................................................. S. 126 6.4 Freizeit und Urlaub verändern unseren Lebensraum........................................................... S. 130 6.5 Geo digital: Mindmaps digital erstellen................................................................................. S. 134 Geo Methoden aus der 1. und 2. Klasse...................................................................................... S. 135 Lexikonbegriffe............................................................................................................................... S. 139 MUSTER

So arbeitest du mit deinem GW-Buch Lernen ist immer auch eine Frage der richtigen Technik. Diese hilft dir, aus Sachtexten wichtige Informationen zu erfassen und zu verstehen. Das erworbene Wissen kannst du dann in Aufgaben und kniffligen Rätseln anwenden. Jedes Kapitel beginnt mit einer Einstiegsseite, auf der ein Cartoon abgebildet ist. Lies die Aussagen der Personen und besprich sie anschließend mit deinen Mitschülerinnen und Mitschülern. Diskutiert zum Schluss, welcher Meinung ihr euch anschließen könnt. Neben den Sachtexten im Schulbuch findest du in der Randspalte ein Lexikon. Es erklärt dir schwierige Begriffe. Du kannst auch selbst im Heft ein eigenes Lexikon für weitere schwierige oder wichtige Begriffe anlegen. Hinter den QR-Codes verbergen sich zusätzliche Materialien zum jeweiligen Thema. Den Zugang erhältst du, wenn du den QR-Code mit deinem Handy scannst oder den WEB-Code, der unter dem QR-Code steht, in das Suchfeld auf unserer Webseite www.westermann.at eingibst. Auf den Informationsseiten deines Schulbuchs findest du in der Randspalte Aufgaben zu den Texten und Abbildungen im Schulbuch. Nach einer Doppelseite mit Informationen gibt es eine zusätzliche Doppelseite mit Arbeits- aufgaben zum Üben. Flexi-Aufgaben sind spezielle Übungen. Hier darfst du auswählen, welche Aufgabe du am liebsten erledigen möchtest. Geo Methode: Nach der Einstiegsseite findest du immer eine Doppelseite, auf der eine Arbeitsmethode vorgestellt wird. Hier wird erklärt, welche neuen Methoden du in diesem Kapitel kennenlernst und wie du diese einsetzen kannst. Geo digital: Auf diesen Seiten am Ende eines Kapitels kommt der Computer zum Einsatz. Du kannst die gelernten Inhalte noch einmal auf eine andere Art und Weise üben und vertiefen. Geo extra: Zu deinem Schulbuch gibt es auch ein Arbeitsheft. In diesem findest du zu jedem Thema eine eigene Aufgabenseite sowie Geo extra-Seiten mit vertiefenden Übungen, Spielen und digitalen Übungen. Und nun viel Freude beim Arbeiten mit deinem GW-Buch! MUSTER

Wenn ich mir Erzählungen älterer Menschen anhöre, kann ich mir gar nicht vorstellen, wie man früher ohne Handy, Internet etc. leben konnte …. Die Generation unserer Urgroßeltern hat Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Es ist zu einem der reichsten und lebenswertesten Ländern der Erde geworden. Die Zukunft liegt nun in unserer Hand. Wir sind dafür verantwortlich, dass wir uns um die Natur, die Wirtschaft und die Menschen in unserem Land kümmern. Du bist dran! Ein erster Blick auf Österreich 1 Hast du dir die Lage unserer Heimat schon einmal auf einer Karte angesehen? Wir leben in der Mitte Europas. Österreich ist seit 1995 Teil der EU, und auch fast alle unsere Nachbarländer sind EU-Mitglieder. Mir war nicht bewusst, dass immer schon Menschen nach Österreich eingewandert sind und dazu beitragen, dass das Land so ist, wie es ist. Hast du gewusst, dass viele Menschen in Österreich früher von der Landwirtschaft gelebt haben? Meine Ururgroßeltern haben zum Beispiel Flachs angebaut und die Fasern mit einem Spinnrad zu Garn versponnen. Daraus wurde Kleidung hergestellt. Auch meine Urgroßeltern waren in der Landwirtschaft tätig und mussten vieles noch mit der Hand machen. 5 AUfgabEN ∙∙Lies die unterschiedlichen Aussagen der Jugendlichen. ∙∙ Kennzeichne im Kästchen mit oder , welche Aussagen du nachvollziehen kannst und welche nicht. Falls du keine Meinung zur Aussage hast, lasse das Kästchen frei. ∙∙ Deine Meinung ist sehr wichtig. Nimm in der Sprechblase Stellung zum Thema des Kapitels bzw. zu den Aussagen der Jugendlichen. MUSTER

Ein erster Blick auf Österreich 6 1.1 Geo Methode Ein Croquis erstellen In der 1. Klasse hast du die Erstellung eines Mindmaps als Methode kennengelernt, um Texte und andere Informationen übersichtlich darzustellen. Etwas Ähnliches kannst du auch für räumliche Übersichten oder Zusammenfassungen gestalten. Das nennt man Croquis oder Kartenskizze. Schritt-für-Schritt-Anleitung »» Du benötigst ein leeres Blatt Papier, einen Bleistift, einen Radiergummi und eventuell farbige Stifte. »» Beginne mit der Grundform des Gebiets, welches du darstellen möchtest. Wir wollen eine einfache Skizze von Österreich (M1) erstellen. Dazu zeichnen wir Österreich grob und vereinfacht mit geometrischen Formen nach. Falls du dir bei der Grundform unsicher bist, nimm einen Atlas oder ein anders Geomedium zu Hilfe. »» Füge wichtige oder markante Elemente deiner Kartenskizze hinzu, wie zum Beispiel Flüsse oder wichtige Verkehrsverbindungen. »» Beschrifte die wichtigsten Elemente deiner Skizze. Achte darauf, dass die Schrift gut lesbar ist. Du kannst auch mit Farben und Schraffierungen arbeiten. »» Erstelle eine Legende. Das hilft anderen Personen, deine Skizze besser zu verstehen. So kannst du schnell und einfach eine Übersicht über Räume erarbeiten. Diese vereinfachten Abbildungen kannst du auch als Lern- und Strukturierungshilfen für Informationstexte verwenden. das Geomedium/ die Geomedien Unter einem Geomedium versteht man Tabellen, Bilder, Diagramme, Texte, Karten sowie analoge und digitale Materialien, die geographische Inhalte darstellen und vermitteln. M1 Einfache Kartenskizze von Österreich 10 cm 10 cm 7 cm MUSTER

Medien für ein Croquis Ausgehend von einer Grundkarte, die entweder vorgegeben ist oder selbst erstellt wurde, benötigst du verschiedene Geomedien. Eine Vorstellung von Räumen kannst du auf verschiedene Weise erhalten: Du kannst Bücher und Zeitungsartikel darüber lesen, Bilder aus Zeitungen und Zeitschriften ausschneiden und damit eine Collage auf einem Plakat zusammenstellen oder mit Satellitenbildern (siehe auch S. 116) und Karten arbeiten. Auch ausgewertete Statistiken, Diagramme oder andere Abbildungen können dir als Informationsquellen dienen. Wichtig ist, die Aussagen der einzelnen Materialien in Beziehung zueinander zu setzen, um ein Problem oder ein Phänomen zu erörtern. M1 zeigt dir eine einfache Kartenskizze von Österreich. Solche Skizzen sind vereinfachte Kartendarstellungen für Lageverhältnisse. Sie beinhalten aber nicht nur Informationen zu Flächen oder Orten. Man kann sie auch mit zusätzlichen Informationen versehen, zum Beispiel: »» Grobgliederung von Räumen (M2) »» Schwerpunkte von Industrie oder Dienstleistungen »» Verkehrslage »» Pendlerinnen und Pendler »» Grenzüberschreitender Personenverkehr »» uvm. → Arbeitsheft S. 3 A1 Benenne Beispiele für Geomedien, die du in den vergangenen Schuljahren bereits verwendet hast. A2 Beschreibe, auf welche geometrische Form Österreich in M1 reduziert wurde und welche markanten Elemente in der Kartenskizze dargestellt werden. a. Nimm einen Atlas zu Hilfe und beschrifte die eingezeichneten Flüsse und die Nachbarländer. b. Verorte die Landeshauptstädte auf der Karte mit einem Punkt. A3 Beschreibe, welche Inhalte im Croquis M2 vereinfacht dargestellt wurden. Ergänze mithilfe eines Atlas die fehlenden Bezeichnungen in der Legende. A4 Vergleiche das Erstellen eines Mindmaps mit jenem eines Croquis. Benenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Darstellungen. M2 Einfache Grobgliederung von Österreich Flach- und Hügelländer 7 das Lageverhältnis/ die Lageverhältnisse Darunter versteht man, wie verschiedene Objekte (hier: Flüsse, Städte etc.) zueinander in Beziehung stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Bei Räumen hilft es, sich besser orientieren zu können. Zum Beispiel, um Routen zu beschreiben oder warum sich in einer Region ein Schwerpunkt gebildet hat. MUSTER

Ein erster Blick auf Österreich Wie gut kennst du dein Heimatland? In diesem Schuljahr steht Österreich im Mittelpunkt des Unterrichts in Geographie und Wirtschaftliche Bildung. Viele Menschen verbinden mit dem Begriff „Österreich“ das kleine Land der Berge, mit Almen, Schnee und Kühen. Es ist richtig, dass der Großteil der Fläche Österreichs in den Alpen liegt (M1), aber der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt nicht im alpinen Gelände. Mehr dazu erfährst du in Kapitel 3. In Österreich leben über 9 Millionen Menschen (Statistik Austria, 2025). Sie finden aufgrund der Landschaftsform, des Klimas, der Vegetation, der zur Verfügung stehenden Infrastruktur etc. ganz unterschiedliche Lebensbedingungen vor. Erarbeite mithilfe der nachfolgenden sieben persönlichen Erzählungen und Materialien ein differenziertes Bild deines Heimatlandes. 1.2 Wie Zeit und Ort dein Leben prägen M1 Blick auf Innsbruck M2 Nationalpark Neusiedler See A1 Schreibt den Begriff „Österreich“ in Großbuchstaben an die Tafel. Ergänzt für jeden Buchstaben des Wortes einen Begriff, den ihr mit „Österreich“ verbindet. A2 Suche die beiden in M1 und M2 gezeigten Regionen in einem Online-Kartendienst deiner Wahl. Erläutere aus der Vogelperspektive, welche Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten dir auffallen. 8 die Naturalie/die Naturalien Alles Natürliche, wie zum Beispiel Obst, Holz oder Tiere, bezeichnet man als Naturalien. Anstatt mit Geld, wurde früher oft mit Naturalien bezahlt. die Vogelperspektive Damit ist die Sicht von oben oder von einem erhöhten Punkt aus gemeint. ① Kerstin erinnert sich an die Lebensgeschichte ihres Urgroßvaters: „Mein Urgroßvater Alfred wurde am Ende des Ersten Weltkrieges geboren. Er machte an einem der wenigen damaligen Gymnasien in Oberösterreich die Matura. Anschließend begann er in Wien Medizin zu studieren. Er erzählte immer wieder von seinen abenteuerlichen Fahrten mit dem Fahrrad auf der unbefestigten Bundesstraße 1 von Linz nach Wien. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, musste er sein Studium unterbrechen und konnte erst nach dessen Ende fertig studieren. Anschließend wurde er in einem Dorf in der Nähe von Steyr Landarzt. Bis Mitte der 1960er-Jahre betreute er dort auch alle Geburten. Viele Bäuerinnen und Bauern zahlten damals ihre Arztrechnungen aus Bargeldmangel oft noch in Form von Naturalien. Unsere Familie besaß als eine der ersten im Ort einen Telefonanschluss. Ein öffentliches Telefon und einen Schwarz-WeißFernseher mit zwei Programmen gab es damals nur im Gasthaus. Mein Großvater war, wie viele im Ort, Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr, der Musikkapelle und anderen örtlichen Vereinen. Als er 90-jährig starb, gab es ein großes Begräbnis am Ortsfriedhof, an dem fast die ganze Gemeinde teilnahm.“ MUSTER

1 ② Margit lebt mit ihren Eltern und ihrem ③ Großvater Georg auf einem Bergbauernhof oberhalb von Kötschach-Mauten. Sie hat nach der Pflichtschule eine Lehre im Einzelhandel gemacht und arbeitet mittlerweile in einem Handyshop. Sie erzählt: „Mein Großvater wurde Mitte des 20. Jahrhunderts als ältestes von sechs Kindern auf unserem Bergbauernhof geboren. Für den Weg zur Schule brauchte er zu Fuß 45 Minuten. Im Winter ging es mit dem Schlitten bergab schneller. Nach der Schule mussten mein Großvater und seine Geschwister auf dem Hof helfen. Einen Traktor konnte sich die Familie damals noch nicht leisten, daher bewirtschafteten sie alles mit einem Pferd. Vieles, wie Brot, Fleisch, Butter, Kartoffeln und Roggen, erzeugten sie selbst. Da es in der Region schwierig war, einen Lehrplatz zu bekommen, arbeitete er zunächst als Hilfsarbeiter beim Stromleitungsbau in einem der in Kärnten neu errichteten Kraftwerke. Als ihm der Hof übergeben wurde, kam mein Großvater wieder zurück. Er errichtete einen Zubau mit einigen Gästezimmern für den Sommertourismus. Auch ein Güterweg führte nun zum Hof hinauf. Dadurch wurde es leichter, mit dem Moped und später mit dem Auto den Einkauf im Tal zu erledigen. Im Vergleich zu meinem Großvater ist für mich vieles leichter: die Straße zum Hof ist schon seit vielen Jahren asphaltiert. Ich kann täglich mit dem Schulbus in die Schule fahren. Meine Eltern führen den Hof mittlerweile im Nebenerwerb. Mein Papa arbeitet als Postangestellter, meine Mama ist Teilzeit in einem Büro tätig. Beide haben ein Auto und pendeln zur Arbeit. Wir bauen schon lange keine Feldfrüchte mehr an, nur mehr Kartoffeln und anderes Gemüse für den Eigenbedarf. Brot und andere Lebensmittel kaufen wir im Supermarkt im Tal. Die Milch von unseren Kühen wird jeden zweiten Tag mit einem Lkw zur Molkerei gebracht.“ Vor kurzem wurde auf dem Dach des Hofes eine Photovoltaikanlage montiert. Ein Teil der Kosten wurde über eine Landesförderung gedeckt: „Endlich konnte ich meine Oma überzeugen, wie praktisch ein Smartphone ist. Oma wäscht die Wäsche nur mehr, wenn die Anlage auch genug Strom liefert. Das sieht sie auf einer App.“ M3 Zeitstrahl → Arbeitsheft S. 4 1900 1950 2000 1910 1940 1930 1920 Erste Republik Österreichischer Staatsvertrag Ölkrise Zusammenbruch Kommunismus EU-Beitritt Österreichs Nachbarn EU Migrationskrise 1955 1973 1994 2004 2008 2015 2020 2022 Weltwirtschaftskrise Corona Ukraine-Krieg 1960 1990 1980 1970 2010 2030 2020 Zweiter Weltkrieg 1929 Weltwirtschaftskrise 19391945 Erster Weltkrieg 19141918 Kaiserreich Österreich-Ungarn Bosnienkrieg/YU der Nebenerwerb Das ist eine Erwerbstätigkeit, die man zusätzlich zu einem Hauptberuf ausübt, um Geld zu verdienen. die Landesförderung Das Bundesland stellt Geld oder andere Unterstützungen zur Verfügung, um Projekte und Ideen zu verwirklichen. Ziel ist es, die Bedingungen in der Region zu verbessern, Innovationen und Modernisierungen zu unterstützen und den Menschen dort zu helfen. A3 Lies die sieben Erzählungen auf S. 8 bis 11. a. Markiere dir unbekannte Begriffe und erläutert diese in der Klasse und mit deiner Lehrperson. b. Erarbeite mithilfe des Zeitstrahls M3, welche Ereignisse prägend waren, und markiere, wann diese Menschen ungefähr auf die Welt gekommen sind. Verwende dazu die eingekreisten Ziffern bei den Texten. c. Markiere in den Texten, welche Infrastruktur den Menschen jeweils zur Verfügung stand. 9 MUSTER

Ein erster Blick auf Österreich M4 Zusätzliche Hitzetage bis 2036 M5 Abweichung des Jahresniederschlags 2022 A4 Arbeite mit M4 und M5. Markiere die Orte aus den sieben Erzählungen. a. Beschreibe, in welchen Regionen mit einem vermehrten Auftreten von Hitzetagen zu rechnen ist. b. Erläutere, mit welchen Änderungen Silvia in ihrer Region rechnen muss. c. Begründe, ob es sich für Wienerinnen und Wiener aufgrund der Klimaveränderungen noch lohnt, einen Ferienwohnsitz im Waldviertel zu erwerben. Gibt es Regionen, die eventuell besser geeignet wären? A5 Arbeitet mit einem Geobrowser. a. Verfolgt die Grenze zwischen Österreich und Tschechien sowie Österreich und Deutschland. b. Erläutert, was euch in Bezug auf die Verkehrswege und dem verbauten Gebiet auffällt. 10 der „Eiserne Vorhang“ Nach dem Zweiten Weltkrieg teilte diese „unsichtbare“ Grenze Europa in einen Osten und einen Westen. ④ Walter wohnt im Waldviertel. Er besucht die Abschlussklasse der HAK in Gmünd. Sein Vater betreibt eine kleine Landwirtschaft und arbeitet zusätzlich im Dorf an der Tankstelle. Walter erinnert sich an die Erzählungen seines Vaters, als die Grenze zum heutigen Tschechien streng bewacht war: „Bis zum Jahr 1989/1990, dem Fall des „Eisernen Vorhangs“, war es fast unmöglich, ins heutige Tschechien zu reisen. Die Staatsgrenze war mit Stacheldrahtsperren und elektrisch geladenen Zäunen gesichert und zum Teil sogar vermint. Menschen zogen aus der Region weg und viele Häuser standen leer. Es siedelten sich keine Wirtschaftsbetriebe in dieser Grenzregion „ohne Hinterland“ an. Erst nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ entwickelte sich langsam ein Grenzverkehr und erste Besuche im Nachbarland waren möglich. In unserer Schule wird seit etwa 30 Jahren der Freigegenstand Tschechisch angeboten. Seit dem EU-Beitritt Tschechiens ist es auch möglich, dass Schülerinnen und Schüler aus dem Nachbarland unsere Schule besuchen. In den letzten Jahren kauften vor allem Menschen aus Wien günstige Ferienwohnsitze im Waldviertel. Sie schätzen das raue, aber gesunde Klima. Es kam außerdem vermehrt zu grenzübergreifenden Betriebsansiedelungen.“ ⑤ Silvia wurde Anfang des 21. Jahrhunderts geboren. Ihre Eltern besitzen in der Südoststeiermark einen Obstbaubetrieb. Sie besucht eine HTL für Obstbau und wird einmal den elterlichen Betrieb übernehmen: „Ich bin Verteidigerin in unserer Fußballmannschaft. Um eigenständig zu den Spielen zu kommen, habe ich bereits mit 17 meinen Pkw-Führerschein gemacht. Damit ich im Betrieb meiner Eltern helfen kann, habe ich auch den Traktorführerschein gemacht. Meine Mutter hat mir ihr altes Auto geschenkt, mit diesem bin ich nun viel schneller in der Schule als mit dem Bus. Gemeinsam mit meinem Vater experimentiere ich mit neuen Obstsorten. Durch den Klimawandel ändern sich die Anbaubedingungen. Wir suchen Sorten, die längere Dürreperioden und höhere Temperaturen vertragen. Gerade in den Regionen südlich der Alpen, in der Steiermark und in Kärnten, kommt es immer wieder aufgrund des wärmer werdenden Mittelmeeres zu schweren Unwettern und Hagel. Immer öfter sind dadurch die Ernteerträge gefährdet, wodurch die Versicherungsprämien steigen. Ich würde gerne den Betrieb meiner Eltern auch in Zukunft als Obstbaubetrieb weiterführen.“ MUSTER

1 → Arbeitsheft S. 4 M6 Erreichbarkeit von Zentren M7 Baugrundstückspreise A6 Arbeite mit den Karten M6 und M7. Markiere die Orte aus den sieben Erzählungen. a. Stellt Vermutungen an, warum sich die Familien von Tatjana und Zihalhak in den jeweiligen Regionen angesiedelt haben. Erläutert, für wen es leichter war, sich in die Region zu integrieren. b. Markiere auch deinen Heimat- bzw. Schulort in den Karten. Begründe, wo in Österreich du es am lebenswertesten findest, wenn du dich nur auf diese Karten beziehst. 11 die Disponentin/ der Disponent In diesem Beruf plant und koordiniert man Transporte und Lieferungen. Verb: disponieren die Taliban Das ist eine islamistische Terrorgruppe, die derzeit über große Teile Afghanistans herrscht. ⑥ Tatjana wurde bereits in Österreich geboren. Ihre Eltern kamen Anfang der 1990er-Jahre aus dem heutigen Bosnien und Herzegowina als Kriegsflüchtlinge nach Österreich: „Meine Mutter hat mir erzählt, wie schwierig das Ankommen in Österreich war. Unterstützung gab es kaum. Mein Vater war zuerst Bauhilfsarbeiter, dann Lkw-Fahrer. Später holte er in Abendkursen einen HTL-Abschluss nach. Heute arbeitet er beim U-Bahn-Bau in Wien. Meine Mutter arbeitete zuerst als Reinigungskraft. Mithilfe vieler verschiedener Ausbildungskurse hat sie sich berufsbegleitend weitergebildet. Sie ist heute Disponentin in dieser Firma. Seit ein paar Jahren wohnen wir in einer geförderten Eigentumswohnung im 22. Bezirk in Wien. Als ich klein war, musste ich mir mit meinen Geschwistern ein Zimmer teilen. Nun haben wir alle unser eigenes Zimmer. Wir haben sogar einen Balkon mit Blick ins Grüne.“ ⑦ Zihalhak kam im Alter von 30 Jahren im Zuge der großen Migrationswelle 2015 nach Österreich: „Ich gehöre der Minderheit der Hazara an, die im Bergland Afghanistans lebt, und wurde von den Taliban verfolgt. Erst flüchtete ich in den Iran, dann weiter nach Österreich. Ich lebe mit meiner Frau Amira und unserer Tochter, die ich beide nach Österreich nachgeholt habe, in einem Tourismusort in den Kalkalpen. Wir wollen uns hier ein neues Leben aufbauen. Ich bin Gemeindebediensteter und überwache Teile des Naturschutzgebiets. Außerdem bin ich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Auch meine Frau arbeitet bei der Gemeinde. Unsere Tochter besucht den letzten Jahrgang der Berufsschule und arbeitete im Sommer auf einer nahegelegenen Schutzhütte. Ich würde unsere Familie als gut integriert bezeichnen.“ Wähle eine der folgenden Aufgaben aus. a. E rstelle ein Croquis nach dem Muster von M1 auf S. 6. Befrage deine Mitschülerinnen und Mitschüler, welche Regionen Österreichs sie im letzten Jahr besucht haben, und zeichne diese im Croquis ein. b. F rage deine Eltern nach Gegenständen, die in ihrer Jugend neu und innovativ waren. Erstelle ein maximal einminütiges Video, in welchem du den Gegenstand vorstellst. MUSTER

Ein erster Blick auf Österreich 12 A7 Wir erstellen eine Karte von Österreich. Dazu benötigst du das Ausschneidematerial „Österreichpuzzle“, das du am Ende des Schulbuchs findest. a. Schneide die einzelnen Bundesländer aus. b. Erkläre, warum manche Grenzen strichliert dargestellt werden, andere durchgezogen. c. S chlage eine leere Doppelseite in deinem Heft auf und verwende das Heft quer. Lege auf die eine DIN-A4-Seite die Bundesländer richtig auf, sodass Österreich als Ganzes entsteht. Klebe die Österreichkarte in dein Heft. Lasse die zweite DIN-A4-Seite vorerst leer. Diese wird in Kapitel 2 ergänzt. d. Zeichne einen roten Punkt für jede Landeshauptstadt ein. Nimm dazu den Atlas zu Hilfe. e. Beschrifte die Landeshauptstädte und Bundesländer. A8 Wie war es früher – wie ist es heute? a. M 8 zeigt verschiedene Darstellungen von Gegenständen und Innovationen, wie sie früher verwendet wurden. Benenne diese und recherchiere im Web, wann diese auf den Markt gekommen sind. b. Erläutert in Partnerarbeit, wofür diese Gegenstände gebraucht wurden und was heute stattdessen verwendet wird. Bewertet, wie die Veränderungen das heutige Leben vereinfachen. M8 die Innovation/die Innovationen: Die Erfindung von etwas Neuem und Nützlichem nennt man Innovation. Innovationen sind für die Gesellschaft und Wirtschaft wichtig, weil sie Fortschritt und Veränderungen bringen und auf neue Herausforderungen reagieren. MUSTER

1 13 → Arbeitsheft S. 4 A9 Scanne den QR-Code oder öffne den WEB-Code. Das Video handelt von den geänderten Lebens- und Arbeitsbedingungen auf einer Alm. a. Sieh dir das Video beim ersten Mal einfach an. b. Betrachte nun das Mindmap M9. Erinnere dich an das Video – welche Inhalte könntest du schon befüllen? Tausche dich mit deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn aus. c. Recherchiere im Web den Begriff „Drei-Stufen-Bewirtschaftung“ und halte eine kurze Erklärung fest. d. S ieh dir das Video ein zweites Mal an und befülle nun das Mindmap M9. Du kannst das Video immer wieder stoppen. e. Nehmt in der Klasse Stellung zu den Auswirkungen auf Umwelt – Gesellschaft – Politik – Wirtschaft, wenn die „Drei-Stufen-Bewirtschaftung“ nicht mehr praktiziert wird. Bezieht dabei den Begriff der „Nachhaltigkeit“ mit ein. WMW-3633-001 Dauer des Videos: zirka 6 Minuten M9 Mindmap LEbEN UNd wiRTSCHafTEN aUf dER ALm Problemdarstellung Tagesablauf Sennerei Lage des Betriebs Lösungsansätze MUSTER

Ein erster Blick auf Österreich 14 1.3 Geo digital Meine eigene Familiengeschichte festhalten Reflektiere deine eigene Familiengeschichte und erstelle dazu eine digitale Präsentation. Scanne den QR-Code oder öffne den WEB-Code. Es öffnet sich eine Webseite, auf der du drei PDF-Dokumente findest. Verwende zum Sammeln, Strukturieren und Visualisieren deiner Informationen und Ergebnisse die dort zur Verfügung gestellten Materialien: »» Verwende die Mindmap, wenn du Informationen über deine Verwandtschaft sammelst. »» Das Croquis soll dir zur Visualisierung der Geburtsorte, Zwischenstationen etc. dienen. »» Halte auf dem Zeitstrahl fest, wer von deiner Verwandtschaft wann geboren wurde. Arbeitsanleitung für deine Recherchen: »» Wann und wo wurden deine Urgroßeltern, Großeltern und Eltern geboren? »» Wer von deiner Verwandtschaft war zur Zeit des Zweiten Weltkrieges bereits auf der Welt? Wer zur Zeit des „Eisernen Vorhangs“ und wer zum Zeitpunkt des EU-Beitritts von Österreich? »» Lebten deine Verwandten zu diesen Zeitpunkten schon in Österreich? »» Welche Berufe übten deine Urgroßeltern, deine Großeltern und deine Eltern aus? Welche Bildungswege haben sie eingeschlagen? »» Welche Infrastruktur stand deinen Verwandten zur Verfügung? Wann besaßen sie ein Telefon, einen Fernseher, ein Handy, Internet oder eigenes Fahrzeug? »» Wie viele Geschwister hatten deine Urgroßeltern, Großeltern und Eltern? Lebten alle gemeinsam in einer Wohnung oder in einem Haus? Handelt es sich um eine Mietwohnung oder um Eigentum? Halte nun deine eigene Lebensgeschichte fest: »» Wann und wo wurdest du geboren? »» Wie viele Geschwister hast du? »» Wohnt ihr in einer Wohnung oder in einem Haus? Handelt es sich um eine Mietwohnung oder um Eigentum? »» Welchen Bildungsweg hast du bisher eingeschlagen? »» Welche Infrastruktur steht dir zur Verfügung? Wann hast du dein erstes Handy, deinen eigenen Laptop oder Ähnliches besessen? a. Erstelle mit all deinen gesammelten Informationen eine digitale Präsentation. Vielleicht ist es dir möglich, Bilder von deinen Verwandten einzufügen (frage sie vorher, ob sie damit einverstanden sind!). Füge den Zeitstrahl und auch das fertige Croquis in die Präsentation ein. b. R eflektiere, wie das Leben deiner Vorfahren im Vergleich zu deinem Leben ausgesehen hat. Welche Unterschiede oder Gemeinsamkeiten kannst du feststellen? Auf welche Innovationen konntest du in deinem Leben schon zurückgreifen, die die Generationen vor dir noch nicht hatten? Da deine Präsentation sicherlich viele private Informationen enthält, entscheide für dich, ob du diese vor der Klasse vorstellen möchtest oder nicht. WMW-3633-002 MUSTER

15 Zusammenleben in Österreich 2 AUfgabEN ∙∙Lies die unterschiedlichen Aussagen der Jugendlichen. ∙∙ Kennzeichne im Kästchen mit oder , welche Aussagen du nachvollziehen kannst und welche nicht. Falls du keine Meinung zur Aussage hast, lasse das Kästchen frei. ∙∙ Deine Meinung ist sehr wichtig. Nimm in der Sprechblase Stellung zum Thema des Kapitels bzw. zu den Aussagen der Jugendlichen. Du bist dran! Ich wohne seit vier Jahren in Österreich. Als wir hergezogen sind, hat mich eine Freundin zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen. Auf der Feier fühlte ich mich unwohl. Die anderen Kinder stellten mir komische Fragen. Damals konnte ich noch nicht so gut Deutsch. Meine neue Freundin hat aber zu mir gehalten. Heute Nachmittag werde ich wieder mit Faris Fußball spielen. Er hat mir schon einige Tricks beigebracht. Faris und seine Familie sind neu in unserer Nachbarschaft. Als er sechs Jahre alt war, ist die Familie aus Syrien geflohen. Ich habe ihn einmal gefragt, wie es war, als er nach Österreich gekommen ist. Aber darüber wollte er nicht sprechen. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Fast meine ganze Familie wohnt in unserer Stadt. Beide Großeltern sind hier zu Hause, auch viele Tanten und Onkel leben hier. Gestern verbrachte ich mit meiner Oma einen schönen Nachmittag. Ich habe sehr viel über unsere Familie erfahren. Meine Urgroßoma kommt ursprünglich aus der Slowakei, ihr Vater aus Ungarn. Das war damals gar nicht so unüblich. MUSTER

Zusammenleben in Österreich 2.1 Geo Methode Diagramme lesen und interpretieren In der 2. Klasse haben wir uns bereits mit Diagrammen (M1, M2) beschäftigt. Du hast gelernt, dass es unterschiedliche Arten von Diagrammen gibt. Abhängig vom Thema, den vorhandenen Daten und der Aussage, die man mit der Grafik bezweckt, wählt man den jeweiligen Diagrammtyp. Statistische Daten in der Karte – das Kartogramm In GWB werden häufig statistische Daten in Karten dargestellt, um unterschiedliche Länder oder Regionen miteinander vergleichen zu können. Diese Art der Darstellung nennt man Kartogramm: „Karte“ + „Diagramm“. Kartogramme gehören zu den thematischen Karten. Die Daten können dabei auf unterschiedliche Art und Weise dargestellt werden. In diesem Jahr werden wir uns nur mit folgenden Kartogrammtypen beschäftigen: »» Flächenkartogramme: Die Daten werden mithilfe der Flächensignatur, also durch Farben, Raster oder Schraffuren, veranschaulicht. »» Kartodiagramme: Zusätzlich zu den in der Flächensignatur dargestellten Werten werden Diagramme zu einem damit verwandten Thema in die Karte eingefügt (M4). Kartodiagramme sind schwieriger zu lesen, da mehrere Inhalte miteinander verknüpft werden. Sie sind aber auch aussagekräftiger, da mehrere Aspekte eines Themenbereichs behandelt werden. Die vier Schritte der Kartogramm-Auswertung Folgende Punkte helfen dir bei der Auswertung von Kartogrammen: 1. V erschaffe dir zuerst einen Überblick: Beschreibe den abgebildeten Raum/das abgebildete Gebiet und das Thema. Finde mithilfe der Legende heraus, was die verwendeten Farben bedeuten. Sieh nach, ob die Zahlenwerte absolut oder in Prozenten angegeben sind, und wie die Zahlen dargestellt werden. Gib an, aus welchem Zeitraum die Daten stammen. 2. B eschreibe die dargestellten Werte. Dazu gehören beispielsweise Minima, Maxima, Zu- bzw. Abnahmen, prozentuelle Anteile usw. 3. Stelle Vergleiche zwischen den einzelnen Regionen an. 4. F inde Erklärungen für die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen. Dazu kannst du auch andere Karten wie physische Karten, Klimakarten usw. hinzuziehen. M1 M2 Jänner bis März Gästeübernachtungen 2025 April bis Juni Juli bis September Oktober bis Dezember 10 600 4 600 8 700 2 100 12 000 10 000 8 000 6 000 4 000 2 000 0 Jänner bis März Gästeübernachtungen 2025 April bis Juni Juli bis Sept. Okt. bis Dez. Übernachtungen 4 600 10 600 8 700 2 100 statistisch Statistische Daten sind Zahlen, die mit bestimmten Methoden (Interview, Fragebogen usw.) erhoben werden. Nomen: die Statistik der Raster/die Raster Ein Raster ist ein regelmäßiges Punktmuster. die Schraffur/ die Schraffuren Eine Schraffur ist eine Fläche, die ganz dicht mit parallelen Linien versehen ist. Verb: schraffieren A1 Wiederholt zu zweit die Auswertungsschritte von Diagrammen. Die Methodenzusammenfassung am Ende des Schulbuchs hilft euch dabei. A2 M1 und M2 zeigen unterschiedliche Diagramme zu denselben Daten. a. Ergänze in der Bildunterschrift von M1 und M2 den jeweils dargestellten Diagrammtyp. b. Erkläre, welche Darstellung besser geeignet ist. c. Analysiere das Diagramm und verfasse einen kurzen Text. 16 MUSTER

17 Textbausteine zum Beschreiben von Kartogrammen Das Kartogramm gibt Auskunft über … (Überschrift!) Das Kartogramm Es Die Grafik informiert über beschreibt veranschaulicht den Unterschied die Veränderung die Entwicklung den Anstieg das Absinken zwischen (den Jahren) … und … Das Kartogramm Es Die Grafik vergleicht veranschaulicht zeigt die Anzahl der … und … die Höhe der … und … die Veränderung von … und … von … bis … zwischen (den Jahren) … und … Die Karte zeigt … (welches Gebiet?) Die Farben der Flächensignatur Die Diagramme veranschaulichen … (Legende!) stehen für … (Legende!) bilden ... ab (Legende!) Die Werte sind in absoluten Zahlen als Prozentwerte dargestellt. Die höchsten Werte Die niedrigsten Werte Das stärkste Wachstum Die stärkste Abnahme findet man zeigen sich gibt es in (den Ländern/Bezirken) … im … (Himmelsrichtung). Fast keine Veränderung Gleichbleibende Werte ist sind in … im … (Himmelsrichtung) zu finden. zu sehen. zu erkennen. M4 Kartodiagramm M3 Textbausteine A3 Bestimme den Diagrammtyp, der geeignet wäre, wenn du Daten über a. die Bevölkerungsentwicklung deines Bundeslandes, b. die Verteilung der Beschäftigten auf die drei Wirtschaftssektoren, c. die zehn größten Gemeinden Österreichs darstellen möchtest. A4 Suche im Atlas nach weiteren Kartogrammen. Notiere, welche Sachverhalte jeweils dargestellt sind. A5 Werte M4 mithilfe der kennengelernten Methode aus. Verwende die Bausteine aus M3. D CH FL CZ SK H SLO I HR Bregenz Feldkirch Dornbirn Bludenz Landeck Reutte Imst Innsbruck Schwaz Kitzbühel Zell am See Kufstein Lienz Tamsweg Villach Spittal Hermagor Klagenfurt Völkermarkt Sankt Veit Feldkirchen Murau Judenburg Deutschlandsberg Voitsberg Salzburg Hallein Sankt Johann Liezen Gmunden Vöcklabruck Braunau Ried Rohrbach Schärding Wels Grieskirchen Linz Perg Freistadt Eferding Kirchdorf Steyr Waidhofen a.d.Y. Melk Krems Zwettl Horn Gmünd Sankt Pölten Tulln Gänserndorf Mistelbach Hollabrunn Korneuburg Bruck a.d.L. Baden Mödling Lilienfeld Leoben Weiz Bruck an der Mur Feldbach Leibnitz Hartberg Oberwart Graz Jennersdorf Güssing Oberpullendorf Wiener Neustadt Neunkirchen Scheibbs Amstetten Neusiedl Eisenstadt Mattersburg Rust Waidhofen an der Thaya Wolfsberg zu Amstetten InnsbruckLand SalzburgUmgebung UrfahrUmgebung SteyrLand LinzLand Wels-Land St. PöltenLand Krems-Land BruckMürzzuschlag Wr.Neustadt-Land Murtal Villach-Land KlagenfurtLand Graz- Umgebung Südoststeiermark HartbergFürstenfeld EisenstadtUmgeb. Niederösterreich Burgenland Steiermark Kärnten Salzburg Oberösterreich Wien Wien T i r o l Vorarlberg Datenquelle: Statistik Austria, 2019 Anteil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit an der Gesamtbevölkerung (in Prozent, 2018, nach politischen Bezirken) Ausländische Bevölkerung nach Herkunft und Bundesländern ⌀ Österreich Osteuropa (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien) Deutschland ehemaliges Jugoslawien sonstiges Europa ehemalige Sowjetunion (mit Baltikum) Türkei Asien (ohne Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion) und Ozeanien Afrika Amerika staatenlos 1 Kästchen ≙ 5 000 Einwohnern 24 – 30 16 – 24 8 – 16 2 – 8 % km 100 40 60 80 0 20 ©Westermann 42406EX → Arbeitsheft S. 6 MUSTER

Zusammenleben in Österreich Österreichs Bevölkerung Luisa hat sich im GWB-Unterricht mit dem Thema Bevölkerung beschäftigt. Sie soll nun ein Referat über Österreich und seine Bevölkerung halten. Da sie nicht weiß, wie sie anfangen soll, blättert Luisa in einem Lexikon und stößt dabei auf einen Eintrag über Österreich: Österreich (Republik Österreich) ist ein Staat in Europa. Auf einer Fläche von ca. 84 000 km² leben 9,19 Millionen Menschen (Stand: 1. Jänner 2025, Statistik Austria). Österreich hat keinen Meereszugang und ist daher ein Binnenstaat. Die angrenzenden Staaten sind Deutschland und Tschechien im Norden, Slowakei im Nordosten, Ungarn im Osten, Slowenien und Italien im Süden und Schweiz und Liechtenstein im Westen. Die Bevölkerungszahl eines Landes bestimmen Luisa findet einen weiteren Text und eine Abbildung (M1) zur Bevölkerung Österreichs. Hier wird erklärt, wie man berechnet, wie viele Menschen in Österreich leben. Abgebildet sind Zahlen zu den Geburten und Sterbefällen. Die Sterbefälle werden von den Geburten subtrahiert. Man spricht von einem Geburtenüberschuss, wenn mehr Menschen geboren wurden als gestorben sind. Im umgekehrten Fall spricht man von einem Geburten- defizit. Zusätzlich werden die Zahlen zur Migration, also zur Wanderung von Menschen, erhoben. Unter Wanderung versteht man, wenn Personen ihren Wohnsitz verlegen. Wenn der Wohnsitz innerhalb eines Landes verlegt wird, spricht man von Binnenmigration. Dabei ändert sich die Bevölkerungszahl Österreichs nicht. Zieht die Person allerdings in ein anderes Land, wird das zum Wegzug ins Ausland gezählt. Umgekehrt zählt es zum Zuzug aus dem Ausland, wenn eine Person aus einem anderen Land nach Österreich zieht. Man spricht dabei von internationaler Migration. die Bevölkerung Der Begriff Bevölkerung bezeichnet die Bewohnerinnen und Bewohner eines Gebietes. die Migration Die Wanderung von Menschen von einem Land oder Ort in ein anderes Land oder einen anderen Ort wird als Migration bezeichnet. der Wohnsitz/die Wohnsitze Eine Person verbringt an diesem Ort die meiste Zeit in einem Jahr, pendelt von dort in die Arbeit, lebt mit Familienmitgliedern dort etc. 2.2 Die Bevölkerung in Österreich A1 Erinnert euch an die 2. Klasse. Erklärt euch gegenseitig den Begriff Bevölkerungsdichte und wie man diese berechnet. A2 Scanne den QR-Code oder öffne den WEB-Code. Ergänze in M1 die Zahlen für das letzte verfügbare Jahr zu Geburten, Sterbefällen, Zuzug aus dem Ausland und Wegzug ins Ausland. Berechne die Differenz des Bevölkerungsstandes zwischen dem Vorjahr und dem 1. Jänner dieses Jahres. A3 Begründe, ob es sich in M1 um einen Geburtenüberschuss oder um ein Geburtendefizit handelt. 18 Bevölkerungsbewegung Geburten Todesfälle Zuzug aus dem Ausland Wegzug ins Ausland 77 605 194 959 89 760 128 330 1. Jänner 2023 9,10 Mio. 1. Jänner 2024 Entwicklung in Österreich, Jänner 2023 bis Jänner 2024 9,16 Mio. Datenquelle: Statistik Austria, 2024 M1 Bevölkerungsbewegung 2023 – 2024 MUSTER

2 Herausforderungen und Chancen einer alternden Gesellschaft Gemeinde-, Landes- und Bundesbedienstete bewerten die Informationen, die sie aus den Statistiken erhalten. Sie überlegen, welche Maßnahmen sie treffen müssen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. »» Statistikerinnen und Statistiker haben festgestellt, dass die Menschen immer älter werden. Dadurch wird der Anteil der Menschen, die selbst nicht mehr arbeiten, sondern eine Pension beziehen, größer. Pensionen werden von den Sozialversicherungsbeiträgen der arbeitenden Bevölkerung bezahlt. Da diese meist nicht ausreichen, ergänzt der Staat die Gelder aus seinen Steuereinnahmen. Ist das auch zu wenig, kann der Staat, vertreten durch das Parlament, politisch eingreifen. Dies geschieht durch die Erhöhung von Sozialversicherungsbeiträgen oder Steuern, der Anhebung des Pensionsalters oder auch durch Kürzen der Pensionsgelder. »» Versicherungen bieten Privatpensionen an. Das heißt, jede Person kann für sich selbst vorsorgen und während des gesamten Arbeitslebens privat für eine Pension Geld ansparen. »» Die Gemeinden bauen verstärkt Seniorenheime bzw. Wohnungen, in denen ältere Menschen die Möglichkeit haben, durch Pflegepersonal betreut zu werden. »» Die Wirtschaft erkennt, dass die vielen älteren Menschen sowohl Geld als auch Zeit zur Verfügung haben. Hotels entdecken Seniorinnen und Senioren als Zielgruppe und bieten daher spezielle Urlaubsangebote für Menschen über 60 an. »» Auch Wissenschaft und Forschung beschäftigen sich zunehmend mit der älter werdenden Bevölkerung. Es wird geforscht, wie man sich als älterer Mensch richtig ernährt, um lange fit zu bleiben. Spezielle Wohnungseinrichtungen für ältere Menschen werden entwickelt, um den Seniorinnen und Senioren zu ermöglichen, möglichst lange eigenständig zu wohnen. M2 M3 M4 M5 die Statistikerin/ der Statistiker Das ist eine Person, die Daten und Zahlen auswertet. Einige von ihnen arbeiten bei der Statistik Austria (www.statistik.at). die Versicherung/ die Versicherungen Gegen ein regelmäßiges Einzahlen von Geldbeträgen (Versicherungsprämien) übernehmen Versicherungen die Kosten für Schäden, Krankheiten etc. Es gibt öffentlich organisierte Sozialversicherungen (z. B. Absicherung bei Arbeitsunfällen, Krankheit, Arbeitslosigkeit) und private Versicherungen (z. B. Haushalts- oder Autoversicherungen). Sozialversicherungen sind Pflichtversicherungen, private Versicherungen können freiwillig abgeschlossen werden. A4 Benennt in der Klasse Gründe, warum Gemeinden Bevölkerungszahlen brauchen. A5 Ältere Menschen haben andere Bedürfnisse als du. Ordne in M2 bis M5 jeweils als Bildunterschrift zu, welche Einrichtung versucht, auf die Bedürfnisse zu reagieren: die Wissenschaft/Forschung, die Wirtschaft oder der Staat. A6 Entwickelt aus der Sicht der Gemeinde, der Wirtschaft bzw. der Wissenschaft/Forschung Ideen, wie man auf höhere Geburtenzahlen reagieren könnte. A7 Befragt eure Eltern, Großeltern und befreundete Jugendliche zum Begriff „Pension“. Sammelt die Antworten in der Klasse und stellt die unterschiedlichen Meinungen gegenüber. 19 → Arbeitsheft S. 7 MUSTER

20 Zusammenleben in Österreich A8 Lies den Text M6 und erledige danach die Arbeitsaufgaben. Die Bevölkerung wird gezählt In Österreich lebten 2021 mehr als 8,9 Millionen Menschen. 1869 wurde die erste richtige Volkszählung durchgeführt, um Größe und Zusammensetzung der Bevölkerung zu erheben. Zwischen 1951 und 2011 fanden Volkszählungen im regelmäßigen Abstand von zehn Jahren statt. Jeder Haushalt erhielt einen Fragebogen, auf dem zum Beispiel Auskunft über die Anzahl, das Alter und den Beruf aller dort wohnenden Personen gegeben werden musste. Da diese Art der Zählung sehr aufwendig ist, wurde 2011 die Volkszählung durch die Registerzählung abgelöst. Jede Person, die ihren Wohnort wechselt, meldet diesen Wohnortwechsel bei der Gemeinde. Die neuen Daten werden an das Zentrale Melderegister weitergeleitet. Das ist eine Art zentraler Speicherort, an welchem die Daten aller in Österreich lebenden Personen gesichert werden. Alle fünf bis zehn Jahre werden die Daten aus dem Melderegister abgerufen, ausgewertet und von der Statistik Austria veröffentlicht. Dieses Register wird unter anderem für Passdaten, Führerschein-, Personalausweis- und Wählerverzeichnisse genutzt. Auch die Anzahl der Personen, die pro Bundesland in den Nationalrat entsandt werden können, basiert darauf. a. Erkläre, wie es von der Volkszählung zur Registerzählung gekommen ist. b. Runde die Zahlenwerte aus der Tabelle M7 auf Hunderttausender. Trage die Werte anschließend in die Diagrammvorlage M8 ein. Erstelle ein Liniendiagramm. Der erste Zahlenwert ist bereits eingetragen. c. Nimm drei Farbstifte deiner Wahl. Kennzeichne im Diagramm mit je einer eigenen Farbe, in welchen Jahren die Bevölkerung Österreichs besonders stark gewachsen ist, wann sie ungefähr gleich blieb und wann sie gesunken ist. Kennzeichne dein Geburtsjahr mit einem farbigen X. d. Nehmt den Zeitstrahl M3 von S. 9 zu Hilfe. Bestimmt die Ereignisse, die einen Einfluss auf die Entwicklung der Bevölkerungszahl hatten. Nehmt Stellung zur Aussage: „Österreichs Bevölkerung wächst weiterhin, allerdings nicht mehr so stark wie früher“. Ihr könnt dazu auch eure Ergebnisse aus M1 von S. 18 einbeziehen. Jahr Anzahl 1869 4 448 000 1880 4 494 000 1890 5 417 000 1900 6 004 000 1910 6 648 000 1923 6 535 000 1934 6 760 000 1939 6 653 000 1951 6 934 000 1961 7 074 000 1971 7 492 000 1981 7 555 000 1991 7 796 000 2001 8 033 000 2011 8 402 000 2021 8 933 000 10 000 000 9 000 000 8 000 000 7 000 000 6 000 000 5 000 000 4 000 000 3 000 000 2 000 000 1 000 000 0 1950 2000 Jahr Anzahl 1870 1900 M8 Liniendiagramm zur Bevölkerungsentwicklung in Österreich M7 Bevölkerungsstand in Österreich Quelle: Statistik Austria, 2021 M6 Von der Volks- zur Registerzählung MUSTER

21 2 A9 Wie du bereits in der 1. Klasse erfahren hast, hängen die Bedürfnisse eines Menschen stark von seiner jeweiligen Lebenssituation ab. Das Alter, der gewählte Beruf, das Einkommen oder auch die Herkunft spielen dabei eine Rolle. a. Wiederholt gemeinsam den Aufbau der Bedürfnispyramide M9 und erklärt euch gegenseitig den Unterschied zwischen einem Grund-, einem Kultur- und einem Luxusbedürfnis. b. Lies die Texte in den Sprechblasen, markiere die darin genannten Bedürfnisse und trage diese in Stichworten in M9 ein. c. Vergleicht die Zuordnungen im Plenum und reflektiert, warum diese nicht immer eindeutig ist. d. Eine Sprechblase ist leer. Erarbeite einen Text, in welchem du auf deine Bedürfnisse eingehst. Ordne diese in M9 zu. M9 Bedürfnispyramide → Arbeitsheft S. 7 lebenswichtig weniger wichtig Luxusbedürfnis Grundbedürfnis Kulturbedürfnis Seit meinem Unfall kann ich nur mehr kurze Strecken zu Fuß zurücklegen. Ich bin froh, dass es in der Nähe meiner Wohnung ein barrierefreies Verkehrsmittel gibt. Seitdem ich in Pension bin, habe ich mehr Zeit, mich mit Bekannten zu treffen. Ich verbringe auch viel Zeit in unserem Garten. Mein Mann und ich bauen mittlerweile unser eigenes Gemüse an und wir bereiten gerade den Bau eines Biotops vor. Mein Opa schafft es nicht mehr, den Haushalt alleine zu führen. Im Nachbarort wird betreutes Wohnen angeboten, dort hat er einen Platz bekommen. Die Kinderbetreuungseinrichtung hat ihre Öffnungszeiten angepasst. Nun ist es für mich leichter, eine Halbtagsstelle als Einzelhandelskaufmann anzunehmen. In der näheren Umgebung habe ich leider keine Möglichkeit, meinen Beruf auszuüben. Der Weg in die Arbeit ist zu weit, ich werde mir eine Wohnung in der Nähe meines Arbeitsplatzes suchen. MUSTER

Zusammenleben in Österreich 22 Österreichs Bevölkerung verändert sich Luisa ist begeistert von ihrem Referatsthema „Österreich und seine Bevölkerung“. Am Abend erzählt sie ihrem Papa davon. Von ihm erfährt sie, dass er im Web gerade einen Text über die Bevölkerungsveränderung in Österreich gelesen hat. Gemeinsam lesen sie den Text (M1) noch einmal. 2.3 Österreichs vielfältige Bevölkerung A1 Lies den Text M1. a. Benenne die beiden großen Herausforderungen. b. Erklärt euch gegenseitig die Begriffe: internationale Migration, Lebenserwartung, Geburtenüberschuss und Zuwanderung. c. Markiere im Diagramm, zu welcher Altersgruppe du gehörst. d. Beschreibe, wie sich die Altersgruppen in den Diagrammen verändern. M1 Wachstum durch Zuwanderung Die Bevölkerung wächst durch Zuwanderung Laut einer Prognose der Statistik Austria wird Österreichs Bevölkerung bis 2040 auf etwa 9,43 Millionen Menschen anwachsen. Bis 2080 wird sogar ein Wachstum auf fast zehn Millionen prognostiziert – und zwar ausschließlich durch Zuwanderung. „Zwei große Herausforderungen werden auf Österreich zukommen“, sagt ein Bevölkerungsexperte der Statistik Austria, „Zum einen steigt die Zahl der Menschen, die 65 Jahre und älter werden, stark an. Andererseits wird die internationale Migration zunehmen.“ Die Menschen werden immer älter. Durch eine bessere medizinische Versorgung, eine gesündere Lebensweise und verbesserte Hygiene steigt die durchschnittliche Lebenserwartung bei Männern von 79,3 auf 89,4 Jahre, bei den Frauen dürfte sie sich von 84,0 auf 92,2 Jahre erhöhen. Ein Viertel der Bevölkerung wird 2080 über 65 Jahre, also im Pensionsalter, sein. Einen Geburtenüberschuss wird es in Zukunft auch nicht mehr geben. Die Zahl der Sterbefälle wird jene der Geburten übersteigen. Die Bevölkerung wächst daher hauptsächlich durch Zuwanderung und wird 2080 ganz anders zusammengesetzt sein als heute. Der Anteil der im Ausland geborenen Menschen wird bis dahin von derzeit 19 auf 27 Prozent steigen. Zum Vergleich: 1964 kamen 134 000 Kinder zur Welt, danach sanken die Geburten um ein Drittel und blieben so niedrig. Österreichs Bevölkerung wächst über 64-Jährige 20–64-Jährige unter 20-Jährige Prognose, Bevölkerung in Millionen 9,33 9,93 2,91 5,17 1,84 2080 2035 2018 2,49 5,18 1,78 8,84 5,49 1,72 1,70 Datenquelle: Statistik Austria, 2020 Prognose 2080 Wien Niederösterreich Burgenland Oberösterreich Österreich Vorarlberg Tirol Salzburg Steiermark Kärnten +18,7% +16,7% +13,2% +11,8% +11,3% +9,7% +9,8% +6,7% +3,1% -6,6% gegenüber 2020 Datenquelle: Statistik Austria, 2020 MUSTER

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