Wirtschaften und leben, angepasst an die Region 58 Das Wiener Becken Das Wiener Becken erstreckt sich von Neunkirchen im Süden bis zur March im Nordosten und im Norden bis zur Thaya. Die Donau trennt das Wiener Becken in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Vor Millionen Jahren war dort ein Meeresboden. Heute findet man hier noch versteinerte Muscheln. Im Osten des Wiener Beckens betreiben die Menschen Landwirtschaft. Es werden hauptsächlich Getreide, Zuckerrüben, Raps und Sonnenblumen angebaut. Im leicht hügeligen Bereich des östlichen Weinviertels gibt es zusätzlich Weinkulturen. Das Wiener Becken zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Österreichs. Die intensive Landnutzung durch Industriebauten und die Erschließung von Wohnraum verdrängt die Landwirtschaft immer mehr. Teile des Wiener Beckens gehören zu den dichtestbesiedelten Räumen in Österreich. Entlang der vielen Hauptverkehrsachsen beträgt die Bevölkerungsdichte über 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner pro m². Die Bezirke Mödling und Baden, die in der Peripherie Wiens liegen, haben das höchste Pro-Kopf-Steueraufkommen Österreichs. Das Industriezentrum Niederösterreich-Süd, das Shopping-Center in Vösendorf und der Flughafen Wien-Schwechat sorgen für den wirtschaftlichen Aufschwung. Viele Menschen finden hier Arbeit oder pendeln täglich nach Wien. Das Marchfeld Herr Rübig besitzt einen Bauernhof im Marchfeld, dem größten Gemüse- und Getreideanbaugebiet in Österreich. Er erzählt uns von seiner Arbeit: „Das Klima des Marchfelds mit den warmen Sommern ist für die Landwirtschaft ideal. Allerdings haben wir sehr wenig Niederschlag. Unser Gemüse wird daher sowohl mit Grundwasser als auch mit dem Wasser des Marchfeldkanals bewässert. Dieser zweigt Wasser aus der Donau ab, damit wir unsere Felder bewässern können. Eine Computeranlage sorgt dafür, dass die Gemüsepflanzen die richtige Menge Wasser erhalten. Nach der Ernte wird das Gemüse in einer großen Fabrik nahe Groß-Enzersdorf zu Tiefkühlkost verarbeitet. Unsere Nachbarn haben ihre Landwirtschaft umgestellt und sich auf maschinell betriebenen Getreide- und Zuckerrübenanbau spezialisiert.“ 3.6 Wirtschaften und leben und in den Beckenlandschaften M2 Blick ins Wiener Becken M1 Regionen und Flüsse im Überblick D. E. M. D. M. T. B. R. S. T. Granit- und Gneishochland Alpen- und Karpatenvorland Wiener und Klagenfurter Becken Vorländer im Osten und Südosten Alpen Karpaten km 150 100 50 0 ©Westermann 42375EX_4 das Steueraufkommen Damit sind alle Einnahmen aus Steuerzahlungen in einem bestimmten Gebiet und Zeitraum gemeint. A1 Schraffiere in M1 das Wiener Becken gelb. A2 Ermittle mithilfe des Atlas die ungefähre Ausdehnung des Wiener Beckens von Neunkirchen bis zur Donau bei Schwechat und von Schwechat bis zum Grenzübergang Drasenhofen. A3 Beschreibe die Besonderheiten dieser Klimazone mithilfe der Klimakarten im Atlas. Vergleiche den Niederschlag mit jenem im Alpenvorland (z. B. Gmunden). A4 Arbeitet mit der Karte M6 auf S. 44. Ihr habt nun schon einige Regionen Österreichs kennengelernt. Begründet, warum sich die Dauersiedlungsräume mit mehr als 1 500 Einwohnerinnen und Einwohnern pro m² so über Österreich verteilen. Bezieht dazu auch M7 auf S. 11 mit ein. MUSTER
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