GEO_logisch 3, 2025 + E-Book

54 3.5 Wirtschaften und leben in den Vorländern Das Vorland im Osten Zum Vorland im Osten zählen das flache Nordburgenland, das hügelige Mittelburgenland und die Südoststeiermark. Im Nordburgenland liegt der größte See Österreichs, der Neusiedler See. Dort wurde der Nationalpark „Neusiedler See – Seewinkel“ errichtet, der sowohl auf österreichischer als auch auf ungarischer Seite liegt. Frau Horvath führt jährlich viele Menschen durch den Nationalpark. Sie erzählt von ihrer Heimat: „Der Neusiedler See ist der westlichste Steppensee Europas zwischen den Alpen und der Ungarischen Tiefebene. Die Seefläche ist zirka 320 Quadratkilometer groß. Dazu gehört auch ein Schilfgürtel, der vielen Vogelarten einen Lebensraum bietet. Der See ist nur 180 cm tief. Jedes Jahr kommen viele Menschen zu uns, um diese einzigartige Landschaft zu besuchen, auf dem See zu segeln oder die zahlreichen Rad- und Wanderwege zu nutzen. Viele besuchen auch die Sommerfestspiele in Mörbisch oder andere kulturelle Veranstaltungen. Der Tourismus bietet den Menschen in der Region Jobs in Restaurants, Hotels oder Freizeitparks. Auch in der Landwirtschaft gibt es Arbeitsplätze. Die Sommer sind sehr warm und trocken, was für den Sommertourismus ideal ist. Allerdings müssen viele Menschen täglich nach Wien oder Wiener Neustadt zur Arbeit pendeln, da abseits des Tourismus und der Landwirtschaft Arbeitsplätze rar sind. Es gibt auch viele Wochenpendlerinnen und -pendler, die nur am Wochenende nach Hause kommen.“ Der Neusiedler See als Bote des Klimawandels? In den letzten Jahren hat der Neusiedler See aufgrund mangelnder ganzjähriger Niederschläge mit einem sinkenden Wasserpegel zu kämpfen. Im Sommer 2022 erreichte der See einen historischen Tiefstand von zirka 115 cm. Boote konnten aus den Häfen nicht mehr auslaufen. Zusätzlich haben die Hitzewellen der vergangenen Jahre auch die Wassertemperatur steigen lassen. Es verdampft mehr Wasser, worunter der Fischbestand leidet. Es wurden bereits verschiedene Lösungsansätze angedacht, zum Beispiel eine Zuleitung von Donauwasser, Schlammsauger, um Schiffen das Befahren des Sees zu ermöglichen, oder eine Einschränkung der Wassernutzung für die Landwirtschaft. Aus Nachhaltigkeits- und ökologischen Gründen wurden diese aber nicht umgesetzt. M12 Blick auf den Neusiedler See M11 Regionen und Flüsse im Überblick der Steppensee/ die Steppenseen Ein Steppensee ist ein Endsee. Er hat ein flaches Becken und einen stark schwankenden Wasserstand, der von Niederschlag und Verdunstung abhängig ist. Das Wasser eines solchen Sees fließt nicht in einen Ozean. A13 Schraffiere in M11 die Vorländer im Osten und Südosten grau. A14 Beschreibe mithilfe von M12, wie die Landschaft um den Neusiedler See aussieht. Erläutere, welche wirtschaftliche Nutzung hier im Vergleich zum Hochland nördlich der Alpen möglich ist. A15 Arbeite mit dem Atlas. a. Ermittle die Entfernung von Frauenkirchen im Seewinkel nach Wien, Wiener Neustadt und Eisenstadt. Notiere sie im Heft. b. Überprüfe dein Ergebnis mit einem Routenplaner. c. Benenne die Hauptstadt des angrenzenden Nachbarlandes. A16 Bewertet in der Klasse, welche Folgen eine Austrocknung des Sees für die Region hat. Granit- und Gneishochland Alpen- und Karpatenvorland Wiener und Klagenfurter Becken Vorländer im Osten und Südosten Alpen Karpaten km 150 100 50 0 ©Westermann 42375EX_2 Wirtschaften und leben, angepasst an die Region MUSTER

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