1 ② Margit lebt mit ihren Eltern und ihrem ③ Großvater Georg auf einem Bergbauernhof oberhalb von Kötschach-Mauten. Sie hat nach der Pflichtschule eine Lehre im Einzelhandel gemacht und arbeitet mittlerweile in einem Handyshop. Sie erzählt: „Mein Großvater wurde Mitte des 20. Jahrhunderts als ältestes von sechs Kindern auf unserem Bergbauernhof geboren. Für den Weg zur Schule brauchte er zu Fuß 45 Minuten. Im Winter ging es mit dem Schlitten bergab schneller. Nach der Schule mussten mein Großvater und seine Geschwister auf dem Hof helfen. Einen Traktor konnte sich die Familie damals noch nicht leisten, daher bewirtschafteten sie alles mit einem Pferd. Vieles, wie Brot, Fleisch, Butter, Kartoffeln und Roggen, erzeugten sie selbst. Da es in der Region schwierig war, einen Lehrplatz zu bekommen, arbeitete er zunächst als Hilfsarbeiter beim Stromleitungsbau in einem der in Kärnten neu errichteten Kraftwerke. Als ihm der Hof übergeben wurde, kam mein Großvater wieder zurück. Er errichtete einen Zubau mit einigen Gästezimmern für den Sommertourismus. Auch ein Güterweg führte nun zum Hof hinauf. Dadurch wurde es leichter, mit dem Moped und später mit dem Auto den Einkauf im Tal zu erledigen. Im Vergleich zu meinem Großvater ist für mich vieles leichter: die Straße zum Hof ist schon seit vielen Jahren asphaltiert. Ich kann täglich mit dem Schulbus in die Schule fahren. Meine Eltern führen den Hof mittlerweile im Nebenerwerb. Mein Papa arbeitet als Postangestellter, meine Mama ist Teilzeit in einem Büro tätig. Beide haben ein Auto und pendeln zur Arbeit. Wir bauen schon lange keine Feldfrüchte mehr an, nur mehr Kartoffeln und anderes Gemüse für den Eigenbedarf. Brot und andere Lebensmittel kaufen wir im Supermarkt im Tal. Die Milch von unseren Kühen wird jeden zweiten Tag mit einem Lkw zur Molkerei gebracht.“ Vor kurzem wurde auf dem Dach des Hofes eine Photovoltaikanlage montiert. Ein Teil der Kosten wurde über eine Landesförderung gedeckt: „Endlich konnte ich meine Oma überzeugen, wie praktisch ein Smartphone ist. Oma wäscht die Wäsche nur mehr, wenn die Anlage auch genug Strom liefert. Das sieht sie auf einer App.“ M3 Zeitstrahl → Arbeitsheft S. 4 1900 1950 2000 1910 1940 1930 1920 Erste Republik Österreichischer Staatsvertrag Ölkrise Zusammenbruch Kommunismus EU-Beitritt Österreichs Nachbarn EU Migrationskrise 1955 1973 1994 2004 2008 2015 2020 2022 Weltwirtschaftskrise Corona Ukraine-Krieg 1960 1990 1980 1970 2010 2030 2020 Zweiter Weltkrieg 1929 Weltwirtschaftskrise 19391945 Erster Weltkrieg 19141918 Kaiserreich Österreich-Ungarn Bosnienkrieg/YU der Nebenerwerb Das ist eine Erwerbstätigkeit, die man zusätzlich zu einem Hauptberuf ausübt, um Geld zu verdienen. die Landesförderung Das Bundesland stellt Geld oder andere Unterstützungen zur Verfügung, um Projekte und Ideen zu verwirklichen. Ziel ist es, die Bedingungen in der Region zu verbessern, Innovationen und Modernisierungen zu unterstützen und den Menschen dort zu helfen. A3 Lies die sieben Erzählungen auf S. 8 bis 11. a. Markiere dir unbekannte Begriffe und erläutert diese in der Klasse und mit deiner Lehrperson. b. Erarbeite mithilfe des Zeitstrahls M3, welche Ereignisse prägend waren, und markiere, wann diese Menschen ungefähr auf die Welt gekommen sind. Verwende dazu die eingekreisten Ziffern bei den Texten. c. Markiere in den Texten, welche Infrastruktur den Menschen jeweils zur Verfügung stand. 9 MUSTER
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