Ein erster Blick auf Österreich Wie gut kennst du dein Heimatland? In diesem Schuljahr steht Österreich im Mittelpunkt des Unterrichts in Geographie und Wirtschaftliche Bildung. Viele Menschen verbinden mit dem Begriff „Österreich“ das kleine Land der Berge, mit Almen, Schnee und Kühen. Es ist richtig, dass der Großteil der Fläche Österreichs in den Alpen liegt (M1), aber der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt nicht im alpinen Gelände. Mehr dazu erfährst du in Kapitel 3. In Österreich leben über 9 Millionen Menschen (Statistik Austria, 2025). Sie finden aufgrund der Landschaftsform, des Klimas, der Vegetation, der zur Verfügung stehenden Infrastruktur etc. ganz unterschiedliche Lebensbedingungen vor. Erarbeite mithilfe der nachfolgenden sieben persönlichen Erzählungen und Materialien ein differenziertes Bild deines Heimatlandes. 1.2 Wie Zeit und Ort dein Leben prägen M1 Blick auf Innsbruck M2 Nationalpark Neusiedler See A1 Schreibt den Begriff „Österreich“ in Großbuchstaben an die Tafel. Ergänzt für jeden Buchstaben des Wortes einen Begriff, den ihr mit „Österreich“ verbindet. A2 Suche die beiden in M1 und M2 gezeigten Regionen in einem Online-Kartendienst deiner Wahl. Erläutere aus der Vogelperspektive, welche Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten dir auffallen. 8 die Naturalie/die Naturalien Alles Natürliche, wie zum Beispiel Obst, Holz oder Tiere, bezeichnet man als Naturalien. Anstatt mit Geld, wurde früher oft mit Naturalien bezahlt. die Vogelperspektive Damit ist die Sicht von oben oder von einem erhöhten Punkt aus gemeint. ① Kerstin erinnert sich an die Lebensgeschichte ihres Urgroßvaters: „Mein Urgroßvater Alfred wurde am Ende des Ersten Weltkrieges geboren. Er machte an einem der wenigen damaligen Gymnasien in Oberösterreich die Matura. Anschließend begann er in Wien Medizin zu studieren. Er erzählte immer wieder von seinen abenteuerlichen Fahrten mit dem Fahrrad auf der unbefestigten Bundesstraße 1 von Linz nach Wien. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, musste er sein Studium unterbrechen und konnte erst nach dessen Ende fertig studieren. Anschließend wurde er in einem Dorf in der Nähe von Steyr Landarzt. Bis Mitte der 1960er-Jahre betreute er dort auch alle Geburten. Viele Bäuerinnen und Bauern zahlten damals ihre Arztrechnungen aus Bargeldmangel oft noch in Form von Naturalien. Unsere Familie besaß als eine der ersten im Ort einen Telefonanschluss. Ein öffentliches Telefon und einen Schwarz-WeißFernseher mit zwei Programmen gab es damals nur im Gasthaus. Mein Großvater war, wie viele im Ort, Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr, der Musikkapelle und anderen örtlichen Vereinen. Als er 90-jährig starb, gab es ein großes Begräbnis am Ortsfriedhof, an dem fast die ganze Gemeinde teilnahm.“ MUSTER
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