Zentrum Geschichte 3 + E-Book 2025

Der Sturm auf die Bastille Am 14. Juli 1789 stürmten Teile des französischen Volks das Staatsgefängnis von Paris, die Bastille. Noch heute wird der 14. Juli als Nationalfeiertag in Frankreich gefeiert. Die Nationalversammlung schuf die Rechte der ersten beiden Stände ab und veröffentlichte am 26. August 1789 eine „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ nach amerikanischem Vorbild. König Ludwig XVI. wollte diese Erklärung zuerst nicht anerkennen. Erst als bewaffnete Truppen nach Versailles marschierten, unterschrieb er. Der König und seine Familie wurden in einem Schloss in Paris gefangen gehalten. Die Schreckensherrschaft der Jakobiner Am 21. September 1792 wurde Frankreich zu einer Republik erklärt. Die Nationalversammlung wurde aufgelöst und der „Nationalkonvent“ geschaffen. Allerdings herrschte keine politische Einigkeit. 1793 setzten sich die Jakobiner unter Maximilien de Robespierre durch. Die Jakobiner stellten sich als Vertreter der Kleinbürger und Arbeiter dar. Zwischen 1793 und 1794 wurden alle ihre Gegnerinnen und Gegner brutal unterdrückt, inhaftiert oder hingerichtet. Schätzungen gehen von mehr als 20.000 Hinrichtungen aus. Die Guillotine wurde zum Symbol dieser Schreckensherrschaft. Auch König Ludwig XVI. und seine Frau Marie-Antoinette wurden 1793 öffentlich hingerichtet. Die Schreckensherrschaft endete erst mit der Verhaftung und Hinrichtung von Robespierre. Die Jakobiner wurden verboten. Am 26. Oktober 1795 übernahm ein Direktorium aus fünf Männern die Macht. Sie setzten eine neue Verfassung in Kraft. Die Macht sollte nicht mehr in der Hand eines einzelnen liegen. Die Verfassung beinhaltete auch die Gewaltenteilung und das Zensuswahlrecht: Männer über 21 Jahren durften etwa 30000 vermögende Wahlmänner wählen. Diese wählten dann die beiden Kammern des Parlaments, den „Rat der 500“ und den „Rat der Alten“. Die Herrschaft des Nationalkonvents endete somit. Diese Form der Mitbestimmung förderte vor allem die Interessen des Besitzbürgertums. 3 Revolutionen, Reformen, Widerstand Der Rechtsanwalt Robespierre war Mitglied der Nationalversammlung und ursprünglich ein starker Anhänger der Aufklärung. Später vertrat er die radikale Seite der Jakobiner und ihre Terrorherrschaft (die Bezeichnung „Jakobiner“ leitet sich vom Gründungsort ab, dem Pariser Kloster SaintJacques). Robespierre wollte die Revolution mit allen Mitteln durchsetzen. Zeitweise war er alleiniger Herrscher über Frankreich. Am 26. Juli 1794 drohte er einigen Abgeordneten des Nationalkonvents mit dem Tod. Daraufhin ließen diese ihn verhaften und hinrichten. 48 Abb. 15: Claude Cholat, „Belagerung der Bastille“; der Weinhändler Claude Cholat nahm selbst auf Seiten der Revolutionäre an den Kämpfen teil; in seinem Bild hielt er die verschiedenen Stadien der Kämpfe des 14. Juli 1789 fest. 1789, Musée Carnavalet die Guillotine, die Guillotinen: ein Tötungsapparat, bei dem ein herabfallendes Beil den Kopf vom Rumpf trennt MUSTER

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