34 Die Neuzeit – Gesellschaft, Wirtschaft 2 Absolutismus in Österreich Der Absolutismus führte auch in Österreich zu einer Zentralisierung und Festigung der Macht in den Händen des Monarchen/der Monarchin. Ein mächtiger Staatsapparat wurde aufgebaut. Im späten 17. Jahrhundert erfolgte der Aufstieg des Habsburgerreiches zu einer europäischen Großmacht. Ludwig XIV. von Frankreich sah in den Habsburgern eine große Bedrohung, er wollte sein Reich vergrößern. Deswegen verbündete er sich mit dem Osmanischen Reich und verwickelte die Habsburger in einen Zweifrontenkrieg, um sie so zu schwächen. Osmanische Heere schafften es 1683, bis vor Wien vorzudringen, und belagerten die Stadt. Leopold I. verbündete sich daraufhin mit Polen und konnte das osmanische Heer besiegen. Die Habsburger eroberten in den Folgejahren in mehreren Kriegen das osmanisch besetzte Ungarn und Teile des Balkans und vergrößerten das habsburgische Territorium stark. Unter Kaiser Karl VI., der von 1711 bis 1740 regierte, erreichte das Habsburgerreich seine größte Ausdehnung. Da Karl VI. ohne männliche Nachkommen blieb, gab er ein Dokument in Auftrag, das eine weibliche Erbfolge ermöglichen sollte. So sollte sein Königreich rechtlich unteilbar bleiben. Er starb 1740 und diese „Pragmatische Sanktion“ trat daraufhin in Kraft. Seine Tochter Maria Theresia erbte den Thron. Dazu gab es Widerstand von Preußen. Es folgte der österreichische Erbfolgekrieg, der acht Jahre lang dauerte. Erst 1748 wurde die „Pragmatische Sanktion“ offiziell anerkannt. Auch in Österreich war die Gesellschaft in drei Stände geteilt. Während der Erste und Zweite Stand viele Privilegien und ein vergleichsweise sehr angenehmes Leben genoss, lebte der Dritte Stand und damit die große Mehrheit der Bevölkerung in Armut und weitgehend rechtlos. Die Reformen unter Maria Theresia und ihrem Sohn Joseph II. führten zu einer langsamen Modernisierung der Gesellschaft. Man bezeichnet diese Zeit als „aufgeklärten Absolutismus“. Abb. 12: Johann Auerbauch, Karl VI., Gemälde, Kunsthistorisches Museum Wien, um 1735 die Zentralisierung, die Zentralisierungen: die Bündelung von Macht an einer einzelnen Stelle der Zweifrontenkrieg, die Zweifrontenkriege: zwei + die Front + der Krieg ein Krieg, der an mehreren Orten oder Grenzen gleichzeitig stattfindet das Privileg, die Privilegien: besondere Rechte und Vorteile, die nur einer bestimmten Gruppe gewährt werden 8. Erkläre den Weg der Habsburger zu einer europäischen Großmacht in eigenen Worten. 9. Benenne die Symbole von Macht in dem Gemälde von Karl VI. (Abb. 12). 10. Arbeite mit Hilfe der Karte (Abb. 13) heraus, welche Länder 1748 Teil des Habsburgerreiches waren. Abb. 13: Europa zur Zeit des Absolutismus (1748) MUSTER
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