Zentrum Geschichte 3 + E-Book 2025

31 2 Die Neuzeit – Gesellschaft, Wirtschaft 2.1 Der höfische Absolutismus Ludwig XIV. – ein absoluter Herrscher Der Absolutismus war eine Regierungsform, die ihren Höhepunkt in Europa im 17. und 18. Jahrhundert erreichte. Dabei lag die gesamte Staatsmacht in den Händen eines Herrschers oder einer Herrscherin. Das betraf die Verwaltung, die Gesetzgebung, die Rechtsprechung und den Oberbefehl über das Heer. Er oder sie herrschte ohne Einschränkungen oder Kontrolle. Minister, das Parlament oder der Adel hatten kein Mitbestimmungsrecht. Der König von Frankreich Ludwig XIV. gilt bis heute als die Verkörperung des Absolutismus. Er und seine Neuerungen wurden zum Vorbild für ganz Europa. Viele Herrscherinnen und Herrscher versuchten es ihm nachzumachen, ruinierten dabei aber ihren Staat. Denn das absolutistische Hofleben war sehr teuer. Ludwig XIV. benötigte sehr viel Geld für die vielen Feste, den Bau und die Erhaltung von Schloss Versailles, sein Heer, seine Beamten und den großen Verwaltungsapparat. Das Geld wurde durch Steuern eingetrieben. 1. Ludwig XIV. gilt als Verkörperung des höfischen Absolutismus. Die Repräsentation von Macht war ein wichtiger Bestandteil seiner Regierung. Benenne die Symbole von Macht in dem Gemälde (Abb. 3). Ordne dafür die Zahlen den Stellen im Bild richtig zu. 2. Arbeitet zu zweit. Ludwig XIV. hat angeblich gemäß dem folgenden Ausspruch regiert: „Der Staat bin ich!“ Erklärt die Bedeutung dieser Aussage. Stellt einen Zusammenhang zwischen der Aussage und dem Absolutismus her. 3. Arbeitet zu zweit. Wir unterscheiden in unserem politischen System heute drei Staatsgewalten: 1. die gesetzgebende Gewalt (Legislative): Beschluss von Gesetzen, zum Beispiel durch das Parlament 2. die ausführende Gewalt (Exekutive): Umsetzung der Gesetze, zum Beispiel Finanzämter oder die Polizei 3. die rechtsprechende Gewalt (Judikative): Beschluss von Urteilen, zum Beispiel die Gerichte Formuliert mögliche Folgen, wenn ein Herrscher wie Ludwig XIV. alle drei Gewalten im Staat ausübt. Diskutiert eure Ergebnisse in der Klasse. Abb. 3: Hyacinthe Rigaud, Ludwig XIV., Gemälde, 1701 Warum konnte sich gerade in Frankreich ein absolutistischer Staat gut entwickeln? Frankreich war nicht in viele kleine Herrschaftsgebiete zersplittert wie das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Frankreich hatte in der Neuzeit einen starken König, der alles zentral von Paris aus lenkte und immer mehr Macht gewann. ruinieren: etwas kaputt machen, etwas zerstören ① Die Lilie: Zeichen der französischen Königsfamilie ② Die Krone: Zeichen der Königswürde ③ Der Hermelinpelz: darf nur vom König getragen werden, da Zeichen für Reichtum ④ Die hohen Schuhe: lassen den König größer erscheinen. Rote Schuhe durften nur vom König getragen werden. ⑤ Das Zepter: Zeichen für die Herrschaftsgewalt ⑥ Das Schwert: Zeichen des Heerführers MUSTER

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