Zentrum Geschichte 3 + E-Book 2025

19 das Konzil, die Konzile: Versammlung von Vertretern der römisch-katholischen Kirche, um Glaubensfragen zu besprechen und Beschlüsse zu fassen drakonisch: besonders streng, hart (vor allem in Bezug auf Strafen verwendet) der Heilige Stuhl: Begriff, der symbolisch für den Papst und weitere hohe geistliche Würdenträger verwendet wird pervertieren: etwas so stark verfälschen, dass es nichts mehr mit dem Ursprung zu tun hat Abb. 17: Verbrennung von 18 Anhängern der Reformation im Jahr 1528, Kupferstich, um 1680 Die Gegenreformation Wegen der Ausbreitung der Reformation versuchte sich die katholische Kirche wieder zu stärken. Neue kirchliche Orden wurden gegründet, zum Beispiel der Jesuitenorden. Diese Orden waren direkt dem Papst unterstellt und sollten den katholischen Glauben verbreiten. Durch das Konzil von Trient (1545–1563) wurden der Ablasshandel abgeschafft und die Ausbildung der Priester verbessert. Die katholische Kirche versuchte so, möglichst viele Gläubige zurückzugewinnen. Das nennt man „Gegenreformation“. Die Gegenreformation wurde jedoch auch oft gewaltsam durchgeführt. Durch Gerichtsprozesse und drakonische Strafen versuchte die katholische Kirche, Menschen zum katholischen Glauben zu zwingen, das nennt man auch „Inquisition“. Zusätzlich wurden alle Bücher, die dem katholischen Glauben widersprachen, verboten. Viele Menschen wurden wegen ihres Glaubens dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. 23. Fasse das Hauptziel der Gegenreformation in eigenen Worten zusammen. 24. a) Beschreibe, was du in der Darstellung von der Verbrennung von Anhängern der Reformation (Abb. 17) erkennen kannst. b) Stelle einen Zusammenhang zwischen der Darstellung und der Gegenreformation her. 25. Der folgende Text von Papst Hadrian VI. stammt aus dem Jahr 1535. Das Oberhaupt der römischkatholischen Kirche kritisiert darin das Verhalten seiner eigenen Kirche. Bearbeite anhand des Textes die folgenden Aufgaben. „Wir wissen, dass es an diesem Heiligen Stuhl schon seit einigen Jahren viele gräuliche Missbräuche in geistlichen Dingen und Exzesse gegen die göttlichen Gebote gegeben hat, ja, dass eigentlich alles pervertiert worden ist. So ist es kein Wunder, wenn sich die Krankheit vom Haupt auf die Glieder, das heißt von den Päpsten auf die unteren Kirchenführer ausgebreitet hat. Wir alle [...] sind abgewichen, ein jeder sah nur auf seinen eigenen Weg, und da ist schon lange keiner mehr, der Gutes tut, auch nicht einer.“ zit. nach: Hubert Wolf (2016): Die Reformierbare. Von den vielfältigen Optionen der katholischen Kirche. https://www. bpb.de/apuz/239247/die-reformierbare-von-den-vielfaeltigen-optionen-der-katholischen-kirche (24.10.2024) a) Vergleiche die Aussage von Papst Hadrian VI. mit den Forderungen der Reformation. b) Bewerte die selbstkritische Haltung des Papstes vor dem Hintergrund, dass die Kritik der Reformisten an der römisch-katholischen Kirche zu jener Zeit immer mehr Anhängerinnen und Anhänger fand. c) Analysiere, mit welchem Ziel der Papst die eigene Kirche in dem Text so scharf kritisiert. 1 Die Frühe Neuzeit MUSTER

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