Zentrum Geschichte 3 + E-Book 2025

115 Der Erste Weltkrieg 7 Schule im Ersten Weltkrieg Das Schulwesen veränderte sich durch den Krieg enorm. Es fehlte an Schulräumen, da diese mit Soldaten belegt wurden und es mangelte an Lehrpersonal. Die meisten Lehrpersonen waren vor Kriegsbeginn Männer und somit eingezogen worden, allerdings wurden sie nur teilweise durch Lehrerinnen ersetzt. Staatliche Stellen gaben vor, welche Inhalte an Schulen unterrichtet werden sollten. Entsprechend war der Unterricht auf die Rechtfertigung des Krieges bedacht. Feindbilder wurden verstärkt, Soldaten und Gefallene wurden heroisiert. Vom Kriegsgeschehen wurde an den Schulen laufend berichtet, wobei die eigenen Truppen stets als mutig und siegreich dargestellt wurden. – Auch von den Kindern wurde ein Beitrag zum Krieg erwartet. Sie sammelten beispielsweise Rohstoffe für die Herstellung von Waffen oder Kleidung. Schülerinnen fertigten Kleidung oder andere Gegenstände für die Soldaten an, was man als „Liebesgaben“ bezeichnete. Schülerinnen und Schüler wurden auch zur Landarbeit eingesetzt, da in der Landwirtschaft Arbeitskräfte fehlten. Den staatlichen Stellen war wichtig, dass sich die Kinder mit den Kriegszielen identifizierten. In den Schulen sollten die Kinder für den Krieg begeistert werden, auch um ihre Familien zuhause zu beeinflussen. 26. Arbeite die Kriegsrhetorik aus dem Spiel „Die böse 7“ (Abb. 16) heraus. 27. Erläutere mögliche Ziele von den Kriegsspielen, die während des Ersten Weltkriegs herauskamen. 28. Ermittle mit Hilfe Abb. 15 den zeitgenössischen Namen des Ersten Weltkriegs und erkläre, wieso der Krieg nicht von Anfang an als „Erster Weltkrieg“ bezeichnet wurde. 29. Die Fotografie aus einer deutschen Schulklasse (Abb. 17) wurde auch in der britischen Zeitschrift „The Illustrated War News“ veröffentlicht. Dort wurde das Bild genutzt, um eine Schwäche und Rohstoffknappheit bei den gegnerischen Truppen darzustellen. Formuliere mit einer Partnerin oder einem Partner einen Text, der zu dem Bild in einer deutschen Zeitschrift gestanden haben könnte. Abb. 17: Schüler aus dem Deutschen Reich bringen Kupfergegenstände von zuhause für die Herstellung von Munition, Foto, „The Illustrated War News“, 1915 ← S. 114: die Militarisierung: die Durchdringung eines Lebensbereiches mit militärischen Werten das Strategiespiel, die Strategiespiele: die Strategie + das Spiel ein Spiel, bei dem es um ein langfristiges Ziel geht und bei dem man versuchen muss, die Taktik des Gegners zu erkennen und wenn möglich zu steuern; dadurch lässt sich ein Strategiespiel mit den Überlegungen bei Kriegshandlungen vergleichen. die Kriegsrhetorik: der Krieg + die Rhetorik militärische Ausdrücke, die im zivilen Alltag verwendet werden patriotisch: heimattreu, vaterlandliebend ← S. 115: die Rechtfertigung: eine Begründung, weshalb etwas richtig/nicht vorwerfbar ist das Feindbild, die Feindbilder: der Feind + das Bild die Vorstellung, dass eine bestimmte Personengruppe eine Bedrohung ist heroisieren: etwas als heldenhaft darstellen sich mit etwas identifizieren: aus innerer Überzeugung mit etwas übereinstimmen MUSTER

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