90 Migration vom 19. Jahrhundert bis heute 6 4. Bearbeite die folgenden Aufgaben zu der Textquelle von Josef Kain (S. 89). a) Arbeite heraus, was Josef Kain als besonders schwierig an einer Auswanderung ansieht. b) Erkläre, warum Josef Kain bestimmten Menschen von einer Auswanderung abraten würde. c) Interpretiere die Aussage von Josef Kain, dass er seine Auswanderung trotz seiner Trauer um die verlorene Heimat nicht bereut. d) Stell dir vor, du müsstest wie Josef Kain aus Armut deine Heimat verlassen und in ein unbekanntes Land ziehen. Entwirf einen kurzen Brief an eine Freundin oder einen Freund. Beschreibe darin deine möglichen Sorgen oder Hoffnungen. 5. Bearbeite die folgenden Aufgaben zu der Textquelle „Nachricht für Auswanderer“ (S. 89, Abb. 4). a) Arbeite heraus, welches Interesse der Schiffsbesitzer mit seiner Anzeige verfolgt. b) Werte die Stellen in der Anzeige aus, an denen du dieses Interesse erkennst. c) Überlege, wie eine solche Anzeige heute aussehen könnte. Formuliere dazu einen Text in deinem Heft. 6. Besonders jüdische Familien verließen die ärmeren, ländlichen Gebiete der Monarchie, etwa Galizien (heute Polen und Ukraine) oder Mähren (heute Tschechien). Sie hofften, sich in größeren Städten wie Budapest, Prag oder Wien ein besseres Leben aufbauen zu können. – Bearbeitet die folgende Aufgabe zu den Lebensgeschichten von Auswanderern aus Österreich-Ungarn im 19. Jahrhundert. a) Arbeitet in Gruppen. Recherchiert Informationen zu einem der folgenden Auswanderer aus ÖsterreichUngarn aus dem 19. Jahrhundert. Verwendet mindestens zwei Internetquellen und gebt diese an: b) Gestaltet ein Plakat zu der Person. Euer Plakat soll auf jeden Fall die folgenden Punkte behandeln: Das Leben der Person in Österreich-Ungarn; Zeitpunkt und (wenn möglich) Grund der Emigration; wichtige Informationen zum Leben der Person im Land der Emigration; die Leistungen, für die die Person auch heute teilweise noch bekannt ist; Bilder von der Person und/oder ihren Werken. Ein Beispiel für eine Familie von Auswanderern aus dem 19. Jahrhundert: Karl Bitter (Bildhauer) Nettie Rosenstein (Modedesignerin) Max Steiner (Komponist) Joe Jagersberger (Rennfahrer) Fritzi Scheff (Schauspielerin, Opernsängerin) Die Familie des später weltberühmten Arztes und Psychologen Sigmund Freud Seine ursprünglich aus Galizien stammende Familie zog im Jahr 1859, als Sigmund Freud drei Jahr alt war, vom mährischen Příbor (dt. Freiberg) nach Wien. 1891 eröffnete Freud in Wien eine eigene Praxis, wo er die psychischen Probleme seiner Patientinnen und Patienten behandelte. Seine dabei entwickelte Methode – die Psychoanalyse – war eine der wichtigsten Neuerungen der Medizin in den letzten 150 Jahren und wird auch heute noch angewandt. 1938, nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Wien, waren Freud, seine Frau Martha und seine Tochter Anna gezwungen, aus Wien zu fliehen. Abb. 5: Porträtfoto von Sigmund Freud, 1921 MUSTER
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