Zentrum Geschichte 3 + E-Book 2025

5 Wettlauf um den afrikanischen Kontinent Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts waren in Europa vor allem die Küstenregionen des afrikanischen Kontinents bekannt. Um 1880 begann ein regelrechter Wettlauf der europäischen Staaten um die dortigen Regionen. Daran beteiligt waren England, Frankreich, Deutschland und Belgien, aber auch Italien. Deutschland gründete die Kolonien Deutsch-Südwestafrika und Ostafrika. Die europäischen Kolonialmächte legten Grenzen fest ohne Rücksicht auf die Siedlungsräume der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Viele dieser Grenzen blieben nach dem Rückzug der Kolonialmächte bestehen. Bis heute gibt es auch aus diesem Grund in vielen Regionen des afrikanischen Kontinents immer wieder gewaltsame Konflikte und Bürgerkriege. Gegenseitige Wahrnehmungen In den Kolonien siedelten sich Menschen aus Europa an, die aus verschiedenen Berufsgruppen kamen. Sie brachten ihre Kultur mit und waren meist davon überzeugt, dass ihre eigene Kultur überlegen war. Sie wollten durch die christliche Religion und das Bildungssystem ihrer Herkunftsländer die indigene Bevölkerung an die europäische Kultur anpassen. In vielen Kolonien wurden außerdem die europäischen Sprachen verbreitet. Einige davon, zum Beispiel Englisch oder Französisch, sind in vielen Staaten des afrikanischen Kontinents bis heute offizielle Amtssprachen. Viele weitere Folgen des europäischen Kolonialismus sind bis heute spürbar: - Wirtschaftliche Folgen: Viele ehemaligen Kolonien sind nach wie vor wirtschaftlich wenig entwickelt. - Kulturelle Folgen: Teile der kulturellen Identität, viele Traditionen und Sprachen der kolonisierten Staaten wurden durch die Kolonialstaaten unterdrückt und gingen verloren. Außerdem wurden als wertvoll erachtete Kunstwerke geraubt und nach Europa gebracht, wo sie teilweise bis heute in Museen ausgestellt sind. - Auswirkungen auf die Umwelt: Die europäischen Kolonialstaaten beuteten die Rohstoffe und natürlichen Ressourcen der kolonisierten Regionen ohne Rücksicht auf ökologische Folgen aus. Große Schäden an der Umwelt der betroffenen Regionen waren die Folgen. Das macht diese Staaten heute auch deutlich anfälliger für die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels. Klischeehaftes Denken über „Afrika“ Auch heute noch denken viele Menschen in Europa sehr voreingenommen über den afrikanischen Kontinent. Viele denken an Armut, Kriege und andere Probleme. Dabei wird „Afrika“ oft als eine Einheit gesehen und übersehen, dass es sich um einen riesigen Kontinent handelt, der aus 54 sehr unterschiedlichen Staaten besteht. Diese sind mindestens so verschieden wie die europäischen Staaten. Kolonialismus, Imperialismus, Rassismus die Amtssprache, die Amtssprachen: die Sprache, mit der man sich in einem Amt eines Staates verständigen kann; das Amt stellt Informationen in der jeweiligen Amtssprache zur Verfügung die kulturelle Identität: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXX 7. Interpretiere die Karikatur zur Aufteilung Afrikas (Abb. 5) mithilfe der Informationen dieser Seite. 8. Beurteile, weshalb es der Autorin und dem Autor dieses Buches wichtig war, eine Ansicht auf den modernen Teil Nairobis (Abb. 6) in dem Kapitel zu zeigen. Abb. 5: „Jeder bekommt seinen Teil.“ Karikatur zur Kongo-Konferenz 1884/1885, bei der europäische Machthaber über die Aufteilung Afrikas in Kolonien berieten. 78 Abb. 6: Ansicht von Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, Foto, 2023 MUSTER

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