Zentrum Geschichte 3 + E-Book 2025

76 5 5.2 Kolonialismus und Imperialismus Nach Spanien und Portugal begannen ab dem Ende des 16. Jahrhunderts auch andere Länder in Europa mit Entdeckungsfahrten: So gründeten zum Beispiel England und Frankreich Kolonien in Nordamerika, die Niederlande errichteten beispielsweise in Neuseeland und Indonesien Kolonien. Im 17. Jahrhundert waren in Europa die Küsten fast aller Kontinente bekannt. Die Machtbereiche der europäischen Staaten vergrößerten sich durch die Kolonien: Aus den Kolonien wurden Rohstoffe zu niedrigen Preisen nach Europa gebracht, dort weiterverarbeitet und verkauft. Die Kolonien wurden also wirtschaftlich ausgebeutet. Die indigene Bevölkerung wurde von den Europäern oft als minderwertig angesehen und unterdrückt. Dieses ungleiche Machtverhältnis und die Politik der Gründung und Ausbeutung von Kolonien nennt man Kolonialismus. Im 19. Jh. waren fast ganz Afrika und Asien kolonisiert. Damit vergrößerte sich auch die politische Macht der europäischen Staaten, die um die Kolonien in der Welt wetteiferten. Man nennt die Politik der Expansion zwischen ca. 1850 und dem Ende des Ersten Weltkrieges (1918) oft auch Imperialismus (lateinisch imperium = Herrschaftsgebiet, Reich). Im 20. Jh. wurden fast alle Kolonien wieder unabhängig, doch der Kolonialismus hatte langfristige Folgen. (Mehr dazu erfährst du zum Beispiel auf Seite 78.) 3. Fasse die Informationen dieser Seite in eigenen Worten zusammen. PANAMA ITALIE Goldküste Tog Franz.Äquatorialafrika Rio Muni Rhodesien OSMANISCHES REICH Mandschurei SIAM Ni e d e r l . - I n d i e n KaiserWilhelms Land Papua RUSSISCHES REICH Neuseeland Tasmanien Australischer Bund Ceylon Sinkiang Timor (P) NeuGuinea Celebes Sumatra Java Borneo Malaya Birma Frz.- Indo- china Philippinen (USA) Formosa (J) Alëuten Sachalin Korea JAPAN CHINESISCHES REICH Mongolei Tibet Brit.-Indien AFGHANISTAN PERSIEN Madagaskar Deutsch Ost- afrika Moçambique Betschuanaland Südafrikan. Union Angola Belg.- Kongo Uganda Kenia ABESSINIEN Somaliland (I) (GB) (F) Eritrea AngloÄgypt. Sudan Tunesien Franz.- Westafrika Kamerun Nigeria LIBERIA Sierra Leone Port.-Guinea Gambia Ägypten Libyen Algerien Marokko Rio de Oro ÖSTERR. UNGARN DEUTSCHES REICH DK. N. B. PORTUGALSPANIEN FRANKREICH GROSSBRITANNIEN Island (DK) Grönland (DK) Alaska Kanada Neufundland Brit.- Hond. Guayana (N) (F) ARGENTINIEN CHILE URUGUAY BRASILIEN PARAGUAY BOLIVIEN PERU ECUADOR VENEZUELA(GB) KUBA DOM.REP. HAITI MEXIKO VEREINIGTE STAATEN Äquator Oman KOLUMBIEN Deutsch-Südwestafrika Arabi en Bismarck- Archipel Seychellen (GB) Malediven (GB) Lakkadiven (GB) Kankal (F) Pondichéry (F) Yanaon (F) Daman (P) Singapur Pt. Arthur (J) Kiautschou (D) Macao (P) Hongkong (GB) (D) Palau (D) Karolinen (D) Guam (USA) Marianen (D) Tschagos-In. (GB) Goa (P) Diu (P) Kwangtschouwan (F) Sansibar (GB) Komoren (F) Kapverdische In. (P) St. Helena (GB) Ascension (GB) Walfischbai (GB) Gough-In. (GB) Tristan da Cunha (GB) Falkland-In. (GB) Réunion (F) Mauritius (GB) Gibraltar (GB) St.-Pierre u. Miquelon (F) Bermuda-In. (GB) Trinidad (GB) Barbados (GB) Martinique (F) Guadaloupe (F) Bahama-In. (GB) Großbritannien (GB) Italien (I) Japan (J) Niederlande (N) Portugal (P) Russland Spanien (S) Vereinigte Staaten (USA) Besitzungen: Belgien (B) Dänemark (DK) Deutschland (D) Frankreich (F) 41GX_5 © Westermann Abb. 2: Die weltweite imperiale Machtaufteilung im Jahr 1914 4. Bearbeite die folgenden Aufgaben zu der Karte (Abb. 2). a) Beschreibe die Karte im Detail (Kontinente, europäische und nichteuropäische Kolonialmächte mit ihren jeweiligen Kolonien). b) Erkläre anhand der Karte die Aufteilung Afrikas unter den europäischen Kolonialmächten. Erläutere außerdem, welche Kolonialmächte ihre Macht auch nach China ausdehnten. c) Formuliere drei konkrete Fragen, die diese Karte beantwortet. Kolonialismus, Imperialismus, Rassismus der Rohstoff, die Rohstoffe: Stoffe, die aus der Natur stammen, also roh sind; Beispiele: Baumwolle, Holz, Kaffee, Kakao, auch bestimmte Metalle wetteifern: sich eifrig darum bemühen, in einem Wettbewerb besser als der Mitbewerber zu sein die Expansion, die Expansionen: Ausdehnung langfristig: auf einen längeren Zeitraum ausgelegt MUSTER

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