16 Die Glaubensspaltung und der „Augsburger Religionsfriede“ Papst Leo X. und Kaiser Karl V. verlangten im Jahr 1520 von Martin Luther eine Rücknahme seiner Thesen. Martin Luther verbrannte dieses päpstliche Schreiben jedoch öffentlich. Daraufhin wurde 1521 das „Wormser Edikt“ beschlossen. Martin Luther wurde als „vogelfrei“ erklärt. Seine Schriften wurden verboten. Seine Anhängerinnen und Anhänger halfen ihm bei der Flucht und versteckten ihn auf der Wartburg. Dort übersetzte er die Bibel aus griechischen Quellen erstmals ins Deutsche. Seine deutsche Übersetzung wurde außerdem zur Grundlage einer einheitlichen deutschen Sprache. Luthers Lehre verbreitete sich immer weiter. Mehrere Fürsten und Städte bekannten sich 1530 auf dem „Reichstag zu Augsburg“ öffentlich zur evangelischen Lehre Luthers. Sie wurden auch „Protestanten“ genannt. Erst nach vielen Aufständen und Kriegen wurde den Protestanten im „Augsburger Religionsfrieden“ 1555 die Ausübung ihrer Religion offiziell erlaubt. Von nun an durften die Landesfürsten die Religion in ihren Gebieten selbst bestimmen. Allerdings hatten ihre Untertanen kein Recht auf eine freie Religionsausübung. Sie mussten die gleiche Religion wie ihr Landesfürst ausüben. 16. Gib die Ereignisse der Reformation in der richtigen Reihenfolge wieder. 17.) Beurteile, was der „Augsburger Religionsfriede“ für die protestantischen Untertaninnen und Untertanen von einem katholischen Landesfürsten bedeutete. 18. a) Erkläre den Begriff „freie Religionsausübung“. b) Stelle die Religionsausübung unmittelbar nach dem „Augsburger Religionsfrieden“ der heutigen freien Religionsausübung gegenüber. Erkläre den Unterschied. Die Frühe Neuzeit das Edikt, die Edikte: ein Erlass; eine offizielle Verordnung vogelfrei: aus dem Schutz der Gemeinschaft verstoßen; wer eine vogelfreie Person verletzt, wird nicht bestraft. die evangelische Lehre: die Lehre Martin Luthers der Untertan, die Untertanen; die Untertanin, die Untertaninnen: Bürger oder Bürgerin einer Monarchie oder eines Fürstentums; der Herrschaft zum Gehorsam verpflichtet Nachdem der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Maximilian, im Jahr 1519 gestorben war, wurde sein Enkel Karl V. von den Kurfürsten zum Kaiser gewählt. Bis dahin war er bereits König in Spanien. Seine Regierungszeit beinhaltete viele Konflikte: die Reformation mit ihren Glaubenskämpfen und Kriege gegen Frankreich und das Osmanische Reich. 1 Ereignisse Reichstag zu Augsburg Wormser Edikt Veröffentlichung der 95 Thesen Augsburger Religionsfrieden Übersetzung der Bibel ins Deutsche Verbot von Martin Luthers Schriften 1 Abb. 12: Bernart von Orlay, Jugendbildnis von Karl V., Gemälde, um 1516 MUSTER
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