Zentrum Geschichte 3 + E-Book 2025

12 1 1.4 Der Buchdruck verändert den Alltag Lange Zeit hatten die Menschen (vor allem in Klöstern) einzelne Bücher mit der Hand geschrieben. Zur Vervielfältigung mussten sie jedes Buch einzeln abschreiben. Eine wichtige technische Neuerung des 15. Jahrhunderts war der Buchdruck, dessen Vorläufer sich in China und Korea finden: Damit konnte man in einem Prozess mehrere gleiche Bücher herstellen. Informationen konnten nun viel rascher verbreitet werden. In Europa gründete der Deutsche Johannes Gutenberg 1450 eine Druckerei: Hier wurden die einzelnen Buchstaben aus Metall angefertigt und dann so zusammengesetzt, dass sie für eine Buchseite passten. Innerhalb von 50 Jahren entstanden an über 200 Orten in Europa neue Druckereien. Die Anzahl der gedruckten Bücher stieg stark an. In der Antike wurden Bücher auf teurem Pergament geschrieben. Für die neuen Bücher wurde zunehmend Papier verwendet. Das Wissen über die Papiererzeugung kam ursprünglich aus China. In Europa wurde Papier etwa ab dem 11. Jahrhundert bekannt. Für die Papiererzeugung wurden Reste von Stoffen zerkleinert, zu einem Brei zerstampft, dann auf einem Sieb verteilt, getrocknet und abschließend gepresst. Heute erzeugt man Papier vor allem aus Holz. 7. a) Benenne die Vorteile, die der Buchdruck und die Verwendung von Papier mit sich brachten. b) Arbeite aus der Textquelle heraus, worin der Autor den großen Vorteil der Buchdruckerkunst sieht. [Durch] die Kunst der Druckerei [sind] […] die kostbaren Schätze schriftlicher Kunst und Weisheit […], [die] in alten Büchern lange Zeit […] in dem Grabe der Unwissenheit verborgen gelegen sind, danach an das Licht gelangt [...]. Und [wenn] diese Kunst eher [= früher] erfunden worden […] wäre, so wären ungezweifelt viele Bücher […] hochgelehrter Leute nicht aus Unachtsamkeit […] verloren worden. Hartman Schedel, Weltchronik, Nürnberg: Koberger 1493, fol. 252v c) Recherchiert in Kleingruppen auf https://www.blinde-kuh.de, https://www.kinderzeitmaschine.de und https://www.fragfinn.de zum Thema Buchdruck. Ermittelt die Quellen, aus denen die Informationen stammen, die ihr gefunden habt. Diskutiert darüber, wie heute Informationen verbreitet werden. 8. Bearbeite die folgenden Aufgaben zur Darstellung einer Druckerwerkstatt (Abb. 7). a) Ordne die Schritte richtig zu: ① Die Setzer sortieren die Buchstaben in den Setzkästen. ② Ein Helfer bestreicht den Drucksatz für eine Buchseite mit Farbe. ③ Ein Aufseher kontrolliert die Abläufe. ④ Der Drucker an der Presse zieht den Hebel kräftig an, damit sich die Farbe gleichmäßig verteilt. ⑤ Ein Helfer legt die Blätter übereinander. b) Verfasse eine kurze Erzählung: „Ein Tag in der Druckerwerkstatt des Johannes Gutenberg“. Die Frühe Neuzeit die Vervielfältigung, die Vervielfältigungen: die Herstellung vieler Exemplare einer Sache das Pergament, die Pergamente: ein Beschreibstoff aus der Haut von Tieren (z. B. Ziegen oder Schafen) Abb. 7: Jan van der Straet, Buchdruckerwerkstatt, 1588 MUSTER

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