Der Erste Weltkrieg 7 die Zivilbevölkerung: zivil + die Bevölkerung jener Teil der Bevölkerung, der keinen Kriegsdienst leisten muss (meist Frauen, Kinder, ältere Menschen …) die Hungersnot: der Hunger + die Not ernstzunehmender Mangel an Nahrung in einer Region die Niederlage, die Niederlagen: Besiegtwerden; das Verlieren in einem Wettkampf kapitulieren: aufgeben; zugeben, dass man besiegt worden ist bedingungslos: mit keiner bestimmten Bedingung oder Voraussetzung verbunden 7.7 Ende des Ersten Weltkriegs Im Jahr 1915 startete Großbritannien eine totale Seeblockade in der Nordsee. Das sollte die Versorgung der Mittelmächte mit Rohstoffen und Nahrungsmitteln stoppen. Tatsächlich wurden Rohstoffe und Nahrungsmittel bei den Mittelmächten durch die Seeblockade extrem knapp. So wurden im Frühjahr 1916 erstmals Lebensmittelkarten in Österreich-Ungarn ausgegeben. Mehl wurde mit Holzresten vermischt, um daraus mehr Brot herzustellen. Für die Zivilbevölkerung gehörte es zum Kriegsalltag, sich lange für Lebensmittel anstellen zu müssen. Im Winter 1916/17 brachen im Deutschen Kaiserreich und Österreich-Ungarn schwere Hungersnöte aus. Daraufhin startete das Deutsche Kaiserreich einen uneingeschränkten U-Boot-Krieg, um die Seeblockade von Großbritannien zu durchbrechen. Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg seitens des Deutschen Kaiserreiches bedeutete, dass alle gegnerischen Schiffe, also auch zivile Fahrzeuge, angegriffen wurden. In Reaktion darauf traten 1917 die zuvor neutralen USA an der Seite der Entente in den Krieg ein. Auch im russischen Zarenreich war die Lebensmittelversorgung katastrophal. Im Jahr 1918 brach auch deshalb die Februarrevolution aus. Arbeiteraufstände erzwangen eine Abdankung der Zarenfamilie, der Umbau des Staates zur Sozialistischen Sowjetrepublik begann. Die Revolutionsstimmung griff auch auf Österreich-Ungarn über. Es kam zu Massenstreiks. Kaiser Karl I. wollte einen revolutionären Umbruch nach russischem Vorbild verhindern. Im März 1918 kam es zwischen Russland und den Mittelmächten zum „Friedensvertrag von Brest-Litowsk“. Dadurch war der Krieg an der Ostfront beendet. Am 14. September 1918 veröffentlichte der österreichische Kaiser Karl I. ein Schreiben mit dem Vorschlag zu Friedensverhandlungen. Die Entente bestand aber darauf, dass auch das Deutschen Kaiserreich offiziell um einen Waffenstillstand ansuchen müsse, damit Friedensverhandlungen eingeleitet werden könnten. 1918 startete das Deutsche Kaiserreich einen letzten großen Angriff auf Frankreich und unterlag dabei. Erst dann anerkannte das Deutsche Kaiserreich endlich seine Niederlage und kapitulierte bedingungslos. Abb. 20: Frauen in Berlin durchsuchen als Folge der Lebensmittelknappheit durch die britische Seeblockade in Abfällen nach Essbarem, Foto, Datum unbestimmt 36. Erkläre den Zweck der britischen Seeblockade in eigenen Worten. 37. Erörtere mögliche Konsequenzen des deutschen uneingeschränkten U-Boot-Krieges für die USA. 118 MUSTER
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