117 Der Erste Weltkrieg 7 Drogen im Krieg heute und in der Vergangenheit Alkohol und Drogen allgemein werden auch heute verwendet, um Menschen im Krieg oder für terroristische Organisationen aufzuputschen und zu motivieren. Der 15-jährige Kareem Mufleh berichtet über seine Erfahrung als Kämpfer des IS im Jahr 2015. Nachdem sein Dorf von den Kämpfern des IS erobert worden war, wurde er vor die Wahl gestellt, an deren Seite zu kämpfen oder enthauptet zu werden. Kareem Mufleh bekam Drogen verabreicht. Seinem Bericht gemäß verliere man unter Einfluss dieser Drogen den Verstand. Bekäme man die Anweisung, sich mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft zu jagen, würde man dies ohne nachzudenken tatsächlich tun. Der deutsche Historiker Guido Knopp zitiert in seinem Buch zum Ersten Weltkrieg Soldaten, die von ihren Erfahrungen mit Alkohol und Drogen im Krieg berichten: 30. Fasse die Zitate aus der Textquelle „Guido Knopp, Der Erste Weltkrieg“ in eigenen Worten zusammen. 31. Erkläre, in welchen Situationen der Alkohol im Ersten Weltkrieg verstärkt eingesetzt wurde. 32. Beurteile, welche Folgen der komplette Verzicht auf Alkohol an der Front für Soldaten wahrscheinlich gehabt hätte. 33. Beurteile, ob die Abbildungen von der Schnaps-Karte (Abb. 18), den Alkohol trinkenden Soldaten (Abb. 19) sowie die Textbeispiele belegen können, dass Soldaten an der Front regelmäßig Alkohol getrunken haben. 34. Vergleiche die Einsatzgründe von Alkohol und Drogen im Ersten Weltkrieg und in heutigen Konflikten. Nimm vor diesem Hintergrund Stellung zu der Maßnahme, dass bei Kriegseinsätzen regelmäßig Alkohol und Drogen an Menschen ausgegeben werden, die zu Kampfeinsätzen bereit sein sollen. 35. Diskutiert in der Klasse, ob ein Verbot von Alkohol und Drogen den Verlauf von Kriegseinsätzen verändern könnte. „Bei fast allen Kriegsparteien gehörte der Alkohol zur Grundausstattung. Den deutschen Soldaten stand […] Branntwein zu […]. Die Russen tranken Wodka, die Franzosen Rotwein. Die Briten hatten […] Rum […].“ „An die Front gelangten größere Mengen Alkohol […] nur dann, wenn ein eigener Angriff unmittelbar bevorstand, ‚auf den Schreck‘ nach heftigen gegnerischen Attacken oder bei hohen eigenen Verlusten.“ Der deutsche Soldat Rudolf Koch: „Es ist wohl möglich, dass man nachher umso mehr zusammenklappt, aber eine halbe Stunde frohe, heitere Laune ist in solcher Lage dem Soldaten das halbe Himmelreich.“ Der englische Hauptmann Gerald Burgoyne: „Wir brauchen den Alkohol als Stärkung, wenn wir völlig abgekämpft sind.“ Schottischer Soldat: „Hätte es die Rumration nicht gegeben, ich glaube nicht, dass wir den Krieg gewonnen hätten.“ Zitate aus: Guido Knopp, Der Erste Weltkrieg, 2013 MUSTER
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