Zentrum Geschichte 2, 2024 + E-Book

57 Lebensformen im Mittelalter 4 VERTIEFUNG 7. a) Bildarbeit. Abbildung 9 zeigt die drei Stände im Mittelalter. Beschreibe die Abbildung in ganzen Sätzen in dein Heft. Deine Beschreibung könnte so beginnen: Das Bild zeigt drei Personen. Die Person ganz rechts trägt ein langes Hemd und auf dem Kopf eine Mütze ... b) Benenne die Personen. Verwende dafür diese Wörter: der Bauer – der Geistliche – der Ritter. c) Gestalte Sätze, die die dargestellten Personen zueinander sagen könnten. Beachte dabei, dass die Menschen in der mittelalterlichen Gesellschaft ungleiche Rechte hatten. Begründe deine Ergebnisse. Diskutiert darüber in der Klasse. d) Formuliere eigene Fragen, die du den einzelnen dargestellten Personen gerne stellen würdest. Beachte dabei vor allem die unterschiedliche gesellschaftliche Stellung der Personen zueinander. 8. a) Textquellen. Du findest unten zwei Textquellen aus dem Mittelalter, die sich mit der Gesellschaftsordnung befassen. Vergleiche die beiden Textquellen. b) Untersuche, womit in den Textquellen die Ungleichheit der Menschen begründet wird. Diskutiert darüber, welche Ungleichheiten es auch heute zwischen den Menschen gibt. c) Die Textquellen wurden von Angehörigen des geistlichen Standes geschrieben. Entwickle Ideen, mit welchen Absichten die Texte möglicherweise verfasst wurden. d) Entwickle Fragen, die du der Verfasserin und dem Verfasser der Textquellen in Zusammenhang mit der dargestellten Gesellschaftsordnung gerne stellen würdest. Formuliere mindestens zwei Fragen. 9. Nimm kritisch dazu Stellung, dass die Menschen in der mittelalterlichen Gesellschaftsordnung ungleiche Rechte hatten und diese Ordnung als „von Gott gewollt“ dargestellt wurde. Abb. 9: Die Gesellschaftsordnung, Englische Handschrift, 13. Jahrhundert, British Library Das Haus Gottes ist dreigeteilt: die einen beten, die andern kämpfen, die dritten endlich arbeiten [...]. Diese drei miteinander lebenden Schichten können nicht getrennt werden. Die Dienste des einen sind die Bedingung für die Werke der beiden anderen. Jeder trachtet danach, das Ganze zu unterstützen. Adalbero von Laon, 11. Jahrhundert; zitiert nach Jaques le Goff, Das Hochmittelalter, Fischer Weltgeschichte, Band 11, S. 27 Gott achtet bei jedem Menschen darauf, dass sich der niedere Stand nicht über den höheren erhebe […]. Wer steckt all sein Viehzeug zusammen in einen Stall: Rinder, Esel, Schafe, Böcke? Da käme alles Übel durcheinander! […] Gott teilt sein Volk auf Erden in verschiedene Stände, wie die Engel im Himmel in verschiedene Gruppen geordnet sind, in die einfachen Engel und in die Erzengel. Hildegard von Bingen, 12. Jahrhundert, zitiert nach Werner Heil, Welt des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Stuttgart 2012, S. 49 MUSTER

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