Zentrum Geschichte 2, 2024 + E-Book

45 Welt- und Vernetzungsgeschichte 3 3.3 Griechenland und Hellenismus Im Norden des antiken Griechenlands lag das Reich Makedonien. Der makedonische König Philipp II. besiegte die Griechen im 4. Jh. v. Chr. Nach dem Tod Philipps II. wurde sein Sohn Alexander der neue König. Alexander eroberte mit seinem Heer das große persische Reich. Er vergrößerte mit vielen weiteren Feldzügen das Reich bis nach Indien. Wegen seiner vielen Eroberungen nannte man ihn später Alexander den Großen. Unter Alexander dem Großen wurden alle Stadtstaaten Griechenlands zu einem Reich verbunden. Mit Alexander dem Großen begann die Zeit des Hellenismus. Hellenismus bedeutet, dass sich die griechische Sprache und Kultur sehr weit verbreitete. Damals sprachen die Menschen in vielen Gegenden der Welt auf Griechisch miteinander. 8. Textarbeit. Lies die beiden Texte von Arrian und Seneca. Vergleiche die Bewertung der Person Alexanders des Großen in beiden Texten. Überlege mögliche Gründe, warum Alexander jeweils unterschiedlich bewertet wird. 9. Bildarbeit. Seht euch die Abbildung 2 genau an. Vergleicht die Darstellung Alexanders des Großen (links) mit der Darstellung des persischen Heerführers (rechts). Interpretiert die Abbildung in Bezug auf die Charakterisierungen beider Heerführer. 10. Nennt mögliche Gründe, warum Menschen später den Beinamen „der Große“ für Alexander erfanden. Beurteilt, ob ihr heute eine Politikerin oder einen Politiker so nennen würdet. Nennt Gründe für eure Ergebnisse. Abb. 2: „Die Alexanderschlacht“ (Schlacht bei Issos gegen die Perser) 333 v. Chr., Ausschnitt, Mosaik, Pompeji. Museo Nazionale Archeologico (Neapel) „Er war als Person sehr gutaussehend, […] sehr aktiv im Kopf, sehr helden- haft […], ehrenhaft, begab sich überaus gerne in Gefahr und hielt sich strikt an die Einhaltung seiner Pflicht gegenüber den Göttern. […] Er war sehr clever darin zu erkennen, was zu tun war, auch wenn andere es noch nicht erkannt hatten. […] Er war überaus geschickt darin eine Armee aufzustellen, auszurüsten und zu führen. Und sehr bekannt dafür seine Soldaten zu ermutigen […] und ihre Ängste zu beseitigen, dadurch, dass er selbst von Furcht befreit war. […] Zudem war er sehr sparsam. […]“ Arrian, griechischsprachiger römischer Politiker (85–145/146 n. Chr.), Anabasis Alexandri, Buch 7, Kap. 28; S. 425 (aus dem Englischen übersetzt und gekürzt) „Den unglücklichen Alexander trieb seine Zerstörungswut sogar ins Unerhörte. Oder hältst du jemanden für geistig gesund, der mit der Unterwerfung Griechenlands beginnt, wo er doch seine Erziehung erhalten hat? […] Nirgends macht seine Grausamkeit […] halt, nach Art wilder Tiere, die mehr reißen als ihr Hunger verlangt.“ Seneca, röm. Philosoph und Politiker (1–65 n. Chr.), Epistulae morales 94, 62; zit. nach Gehrke, Hans-Joachim: Alexander der Große, S. 9. MUSTER

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