137 Möglichkeiten für politisches Handeln 9 9.2 Die Klassensprecherin/den Klassensprecher wählen Wahlen sind sehr wichtig, damit möglichst alle Mitglieder einer Gruppe mitbestimmen können. Eine Schulklasse muss jedes Jahr eine Klassensprecherin/einen Klassensprecher und eine Stellvertreterin/ einen Stellvertreter wählen. Das ist in einem Gesetz so festgelegt. Jede Schülerin und jeder Schüler einer Klasse kann sich für die Wahl aufstellen lassen. Diese Person nennt man eine Kandidatin/einen Kandidaten. Oft halten die Kandidatinnen/die Kandidaten vor der Wahl eine Rede vor ihrer Klasse. Darin erklären sie, warum sie eine gute Klassensprecherin/ein guter Klassensprecher wären. Bei der Wahl entscheidest du dich für zwei der Kandidatinnen/Kandidaten. Dafür werden in den meisten Klassen die beiden Namen auf einen Stimmzettel geschrieben. Jedem Namen gibst du entweder einen Punkt oder zwei Punkte. Alle Stimmzettel werden eingesammelt und ausgezählt. Zwischen den Namen mit den meisten Punkten gibt es in vielen Klassen dann noch eine Stichwahl. Wer bei dieser Stichwahl die meisten Punkte bekommen hat, wird die Klassensprecherin/der Klassensprecher. Die Person mit weniger Punkten wird die Stellvertreterin/der Stellvertreter. Die sechs Wahlgrundsätze Bei der Klassensprecher/innen-Wahl gelten sechs Grundsätze. Diese Grundsätze gelten auch bei allen anderen Wahlen in Österreich: der Stellvertreter, die Stellvertreter; die Stellvertreterin, die Stellvertreterinnen: eine Person, die jemanden ersetzt, wenn es nötig ist die Stichwahl, die Stichwahlen: der letzte Wahlgang zwischen den beiden Kandidatinnen/Kandidaten mit den meisten Stimmen der Grundsatz, die Grundsätze: eine feste Regel, an die man sich auf alle Fälle hält zwingen: einer Person Angst einjagen, damit sie etwas Bestimmtes macht unmittelbar: direkt, ohne Umweg Allgemeines Wahlrecht: Du darfst wie alle anderen wählen. Es ist egal, ob du zum Beispiel ein Mädchen oder ein Junge bist, ob deine Eltern wenig oder viel Geld haben usw. Freies Wahlrecht: Du darfst frei entscheiden, wen du wählst. Niemand darf dich zu einer Entscheidung zwingen. Geheimes Wahlrecht: Du musst niemandem sagen, wen du wählst. Du schreibst deine Kandidatin/deinen Kandidaten geheim auf einen Stimmzettel. Niemand darf lesen, wie du abgestimmt hast. Gleiches Wahlrecht: Deine Stimme ist gleich viel wert wie jede andere Stimme. Persönliches Wahlrecht: Nur du selbst darfst wählen. Das darf niemand anderes für dich tun. Unmittelbares Wahlrecht: Du wählst direkt die Person, die Klassensprecher/in sein soll. Du wählst nicht jemanden, der dann den/die Klassensprecher/in wählt oder bestimmt. MUSTER
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