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115 Ausbeutung und Menschenrechte 7 7.7 Aufstände gegen Sklaverei und Ausbeutung In allen Epochen wehrten sich versklavte Menschen und Leibeigene immer wieder gegen ihre Ausbeutung. Sklavenaufstände im Römischen Reich Im Römischen Reich gab es drei große Sklavenaufstände. In keinem dieser Aufstände konnten die versklavten Menschen ihre Ausbeutung beenden. Der bekannteste Aufstand fand in den Jahren 73–71 v. Chr. statt. Der Anführer des Aufstands war der versklavte Mann Spartacus. Er sollte zum Gladiator ausgebildet werden. Spartacus floh von der Gladiatorenschule. Andere versklavte Menschen schlossen sich Spartacus an. Mit der Zeit wuchs seine Armee auf ca. 70.000 Menschen an. Spartacus und sein Heer verloren aber die letzte Schlacht im Jahr 71 v. Chr. Spartacus wurde in der Schlacht getötet und die Überlebenden des Aufstands wurden gekreuzigt. Bauernaufstände und Abschaffung der Leibeigenschaft Zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert fanden in Europa zahlreiche Bauernaufstände statt. Der bekannteste Aufstand war der Bauernkrieg von 1524–1526. Dieser Bauernkrieg wurde in Teilen der heutigen Gebiete Süddeutschlands, in der Schweiz und Österreichs geführt. In den Aufständen forderten die Bäuerinnen und Bauern eine Verbesserung ihres Lebens, mehr Rechte und die Aufhebung der Leibeigenschaft. Die Leibeigenschaft wurde in den Regionen Europas mit der Zeit als unmenschlich angesehen. Sie wurde nach und nach abgeschafft. In Österreich verbot Kaiser Joseph II. die Leibeigenschaft im Jahre 1781 für das gesamte Reich: „Wir Joseph II., von Gottes Gnaden gewählter Römischer Kaiser, König in Deutschland, Ungarn und Böhmen verkünden: Da Wir der Meinung sind, dass die Aufhebung der Leibeigenschaft nützlich für das Land und die Industrie ist, und dass auch Vernunft und Menschenliebe dafürsprechen, heben Wir die Leibeigenschaft gänzlich auf.“ zit. nach Kleindel, Walter: Urkund dessen. Dokumente zur Geschichte Österreichs von 996–1955. Wien 1984, S. 189–190, online unter https://austria-forum.org/web-books/ urkunddessen00de1984iicm (20.07.2021) Ganz frei wurden die Bäuerinnen und Bauern in der Habsburgermonarchie aber erst im Jahr 1848. Ab dann mussten die Bäuerinnen und Bauern ihre Steuern nicht mehr an die Grundherren, sondern an den Staat zahlen. der Aufstand, die Aufstände: Menschen schließen sich zusammen und wehren sich gegen eine große Ungerechtigkeit. kreuzigen: einen Menschen töten, indem man ihn an ein Kreuz nagelt die Aufhebung, die Aufhebungen: die Abschaffung einer Bestimmung 37. Textarbeit. Erkläre die Begriffe in eigenen Worten. Vervollständige die folgenden Sätze. Ein Sklave ist Ein Gladiator ist Ein Leibeigener ist 38. Arbeite heraus, welche Gründe Joseph II. für die Aufhebung der Leibeigenschaft nennt. Diskutiert in der Klasse darüber. MUSTER

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