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93 Vergangene und gegenwärtige Herrschaftsformen 6 Die Republik Rom wird zu einer Diktatur Der Senat und die Konsuln konnten für sechs Monate einen Diktator ernennen. Die Rechte eines Diktators in Rom waren genau bestimmt. Ein Diktator war für Notzeiten gedacht, zum Beispiel zur Verteidigung des Reiches gegen Feinde oder bei Aufständen. Heute verstehen wir unter einem Diktator etwas anderes. Ein berühmter römischer Diktator war Gaius Julius Cäsar. Cäsar war ein erfolgreicher Feldherr. Seine Truppen eroberten das heutige Frankreich. Dadurch wurde das römische Reich sehr viel größer. Durch die Vergrößerung des römischen Reiches konnten manche Adelige immer mehr Reichtum erwerben. Viele Bauern mussten in den Eroberungskriegen kämpfen, viele starben dabei. Insgesamt wurden die Bauern immer ärmer. Sie besaßen auch kein eigenes Land. Das führte zu viel Unzufriedenheit und zu grausamen Bürgerkriegen und Machtkämpfen. In dieser Situation kam Cäsar nach Rom. Er siegte in den Machtkämpfen. Danach bekam Cäsar wichtige Ämter, er wurde zum Beispiel Konsul. Der Senat ernannte ihn zum Diktator. Cäsar nannte sich aber sogar „Diktator auf Lebenszeit“. Er wurde ganz besonders mächtig. Er bestimmte, wer Senator wurde und was der Senat machte. In Wirklichkeit war Cäsar ein Alleinherrscher. Damit brachte er die Republik durcheinander. Daher hatte Cäsar auch Gegner, die ihn schließlich ermordeten. Die Republik Rom wird zu einem Kaiserreich Nach Cäsars Tod gab es wieder einen Bürgerkrieg. Cäsar hatte einen Adoptivsohn, der in den Bürgerkriegen siegte. Der Adoptivsohn gab dem Senat die Macht zurück. Er bekam vom Senat den Titel Augustus. Das ist Lateinisch und bedeutet „der Erhabene“. Rom blieb zwar eine Republik, aber in Wirklichkeit herrschte auch Augustus allein. Er übte viele Ämter gleichzeitig aus und war sehr mächtig. Rom führte weiter Kriege und eroberte neue Länder. Im Inneren des Reiches gab es unter Augustus aber mehr Sicherheit und Frieden. Die Menschen verehrten ihn als Gott. Augustus war der erste römische Kaiser. Danach wurde sein Sohn Kaiser. Rom war nun keine Republik mehr, sondern ein Kaiserreich. Es konnten also viel weniger Menschen mitbestimmen. Der Kaiser besaß nun fast die gesamte Macht. der Lorbeerkranz, die Lorbeerkränze: ein Kranz aus den Zweigen und Blättern des Lorbeerbaumes; in der Antike eine Auszeichnung für Ehre und militärischen Erfolg der Aufstand, die Aufstände: eine Aktion, bei der sich Menschen oft gewaltsam gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit wehren der Feldherr, die Feldherren: der Anführer des Heeres in einem Krieg der Adoptivsohn, die Adoptivsöhne; die Adoptivtochter, die Adoptivtöchter: ein Kind anderer Eltern, für das man die Elternschaft übernimmt Abb. 13: Cäsar mit einem Lorbeerkranz auf einer römischen Münze, 1. Jh. v. Chr. 13. a) Beschreibe die Darstellung in Abbildung 14 (Beispiele: Wie viele Personen siehst du? Woran erkennst du Cäsar? Wie verhalten sich die Personen?). Schreibe ganze Sätze in dein Heft. b) Vergleicht die Statue des Augustus (Seite 86) und die Münze (Abb. 13) sowie Cäsar in dem Comic (Abb. 14). Diskutiert, wie Macht und Herrschaft in diesen Beispielen dargestellt werden. Abb. 14: Die Lorbeeren des Cäsar, aus: René Goscinny u. Albert Uderzo, Asterix und Obelix, Band 18, S. 47. MUSTER

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