Zentrum Geschichte 2, 2024 + E-Book

Vergangene und gegenwärtige Herrschaftsformen 92 6 12. Lies den Informationstext. Arbeitet dann zu zweit. a) Ergänzt die fehlenden Informationen auf dem Schaubild. b) Nehmt jeweils die Rolle eines Plebejers und eines Patriziers ein. Nennt eure Möglichkeiten, um politisch mitzubestimmen. c) Überlegt, warum in der Geschichte immer wieder Menschen von der Mitentscheidung ausgeschlossen wurden. 6.6 Herrschaftsformen der Antike: das Römische Reich Die Stadt Rom wurde vor ungefähr 2.800 Jahren (753 v. Chr.) gegründet. Rom war damals ein Stadtstaat, in dem Könige herrschten. Man weiß über diese Zeit sehr wenig. Einige Könige herrschten vermutlich als Tyrannen: Die adeligen Familien durften kaum mitbestimmen. Daher wurden die Könige vertrieben. Die Römer gaben ihrem Stadtstaat eine neue Herrschaftsform: die Republik. Die Republik Rom hatte keinen Präsidenten wie eine heutige Republik. An der Spitze standen in Rom zwei Konsuln. Die Konsuln wurden von der Volksversammlung gewählt. Sie hatten sehr viel Macht und wurden vom Senat beraten. Der Senat war eine Versammlung von ungefähr 300 reichen Adeligen. Die Konsuln und viele andere Beamte wurden für ein Jahr gewählt. Zunächst durften nur reiche Bürger mit viel Landbesitz und Geld solche Aufgaben übernehmen. Man nannte sie Patrizier. Der Großteil des Volkes bestand aus Bauern, Handwerkern oder Händlern. Sie waren zwar freie Bürger, durften aber zuerst nicht mitbestimmen. Man nannte sie Plebejer. Die Plebejer erkämpften sich den Zugang zur Volksversammlung und zu den Staatsämtern. Sie wählten dort eigene Vertreter: die Volkstribune. Diese konnten alle Beschlüsse des Senats verhindern. Man nennt das Vetorecht. Manche Plebejer bekamen gleich viel Einfluss wie die Patrizier. Frauen, Sklaven und zugewanderte Menschen hatten keine Bürgerrechte und waren von der Mitbestimmung ausgeschlossen. Abb. 11: Das Forum Romanum, politisches Zentrum in Rom, Foto, 2018 Abb. 12: Der politische Aufbau der Republik Rom erkämpfen: etwas durch viel Einsatz und Anstrengungen erreichen das Staatsamt, die Staatsämter: eine wichtige Aufgabe, die jemand für einen Staat übernimmt der Vertreter, die Vertreter; die Vertreterin, die Vertreterinnen: eine Person, die sich für die Interessen anderer einsetzt Mit der Zeit eroberten die Römer viele Teile im heutigen Italien und in anderen Teilen der Welt. So wurde aus dem Stadtstaat ein riesiges Reich. MUSTER

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