Zentrum Geschichte 2, 2024 + E-Book

72 Lebensformen im Mittelalter 4 VERTIEFUNG Lügengeschichten erfinden 42. Du hast in diesem Kapitel einiges über das Mittelalter gelernt. Schreibe nun eine kurze „Lügengeschichte“ über das Mittelalter. In deiner Geschichte sollen sich sechs Lügen über das Mittelalter verstecken. Schreibe insgesamt zwölf vollständige Sätze. Tausche die Geschichte mit deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn. Findest du alle Lügen? Wer von euch ist schneller? Eine Zisterne erklären 43. Ein Burgherr musste der umliegenden Bevölkerung bei feindlichen Angriffen in seiner Burg Schutz bieten. Oft wurde die Burg von den Feinden lange belagert. Daher war es wichtig, dass in der Burg alles da war, was die Menschen zum Überleben brauchten. Sehr wichtig war sauberes Trinkwasser. Manche Burgen lagen so hoch auf einem Berg, dass kein Brunnen gebaut werden konnte, um Grundwasser zu holen. Dann wurde eine Zisterne angelegt, in der man das Regenwasser sammelte. Der folgende Text erklärt, wie eine Zisterne funktioniert. Abbildung 35 zeigt die Rekonstruktionszeichnung einer Zisterne. Lies den Text und ordne die Nummern den passenden Stellen zu. umliegend: in der Nähe belagern: Menschen in ihren Häusern einschließen, um sie zu etwas zu zwingen das Grundwasser: Wasser, das sich im Boden ansammelt unterirdisch: unter der Erde der Lehm: Erde aus Ton und Sand, die klebrig ist der Filter, die Filter: ein Sieb die Seilwinde, die Seilwinden: eine Vorrichtung, um schwere Dinge einfacher nach oben zu befördern So funktioniert eine Zisterne Für eine Zisterne wurde ein unterirdisches Becken angelegt. Oft schlugen die Menschen dieses Becken aus einem Felsen ① heraus. Die Ränder wurden mit Lehm ② wasserdicht gemacht. Regenwasser wurde aus Rinnen im Boden oder von den Dächern in die Zisterne geleitet ③. In der Zisterne sammelte sich das Regenwasser ④. Das Wasser in der Zisterne enthielt noch viele Verschmutzungen ⑤, zum Beispiel Insekten, Staub oder Blätter. Daher befand sich zwischen dem verschmutzten Zisternenwasser und dem Brunnenschacht eine Wand aus feinem Sand ⑥. Diese Wand diente als Filter, denn durch den feinen Sand konnten die Verschmutzungen nicht hindurch. Solche Zisternen nennt man „Filterzisternen“. In dem Zisternenschacht ⑦ sammelte sich das saubere Wasser. Mit einer Seilwinde ⑧ zogen die Menschen das saubere Wasser in einem Kübel ⑨ zu sich nach oben. 44. Stellt euch vor, eine Touristin findet im Jahr 2024 ein altes Hufeisen in einer mittelalterlichen Zisterne. Darauf postet sie ein Video, in dem sie erzählt, dass die Menschen im Mittelalter es wichtig fanden, dass in allen Zisternen ein Hufeisen liegt. Stellt fest, warum die Touristin nicht wie eine Historikerin gearbeitet hat. Abb. 35: Eine Filterzisterne (Rekonstruktionszeichnung) MUSTER

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