Zentrum Geschichte 2, 2024 + E-Book

Zentrum Geschichte Markus Hader, Helene Lozar, Christine Ottner-Diesenberger, Alexander von Spinn 1000 Stück Brot Neuer Lehrplan MUSTER

Alle Informationen und aktuellen Preise finden Sie auf www.westermann.at. Das passt perfekt zu Zentrum Geschichte 2 Zentrum Deutsch 2, Arbeitsbuch + E-Book ISBN 978-3-7034-3546-1 Zentrum Deutsch 2, Übungsbuch + E-Book ISBN 978-3-7034-3547-8 Diercke Weltatlas Österreich fächerübergreifend + E-Book Schulbuch-Nr. 195 333 ISBN 978-3-7034-2568-4 Zentrum Geschichte 2 mit E-BOOK+ ISBN 978-3-7034-3578-2 Dazu passend finden Sie im weitere Materialien (Anzahl): V + A = Videos + Arbeitsblätter / A + A = Animationen + Arbeitsblätter / DZ = Digitales Zusatzmaterial (H5P) / IÜ = Interaktive Übungen V + A A + A DZ IÜ Was ist Geschichte? 1 + 1 2 + 4 1 16 Alte Kulturen 1 + 1 1 + 2 1 19 Welt- und Vernetzungsgeschichte 1 + 2 1 18 Lebensformen im Mittelalter 2 + 2 1 + 2 1 11 Begegnungen in der Frühen Neuzeit 2 + 2 1 + 2 1 7 Vergangene und gegenwärtige Herrschaftsformen 2 + 1 1 + 2 1 13 Ausbeutung und Menschenrechte 1 + 1 1 + 2 1 14 Regeln, Werte, Gesetze 1 + 1 1 16 Möglichkeiten für politisches Handeln 2 + 1 1 + 2 1 16 Weltatlas Österreich fächerübergreifend Neu bearbeitet! Demoversion MUSTER

Zentrum Geschichte 2 Markus Hader Helene Lozar Christine Ottner-Diesenberger Alexander von Spinn Die Worterklärungen und die Texte zur den Höraufgaben in Zentrum Geschichte 2 stehen auch als Audio-Dateien zur Verfügung. Sie können mittels QR-Code abgerufen werden. MUSTER

Kompetenzseite(n): Das sollst du dir merken/ Kompetenzcheck • Zusammenfassung des Kapitels • Wiederholungs- und Festigungsaufgaben zu den wichtigsten Inhalten des Kapitels Vertiefungsseite(n) • „Fordermaterial“: vertiefende Inhalte oder weiterführende Inhalte für besonders interessierte Schülerinnen und Schüler Informationsseiten mit Aufgaben • Einheitlich strukturierter Aufbau aller Unterkapitel • Prägnanter, einfach verständlicher Inhalt • Aufgaben in allen Schwierigkeitsgraden (Die ersten Aufgaben fragen die wichtigsten Inhalte ab.) • Durchgängiges Verwenden der gleichen Begrifflichkeiten • Randspalte: Erklärungen von Begriffen und zusammen - gesetzte Nomen aus dem allgemeinen Sprachgebrauch mit Artikel, Beispielsatz und Einzahl/Mehrzahl Einstiegsseite • Spielerisches Aufdecken wichtiger kapitelbezogener Inhalte Kapitel für Kapitel – vielfältige ZUM KONZEPT DES BUCHS ZENTRUM MUSTER

Methodenseite(n) • Allgemeine Methoden (z. B.: Erstellen eines Plakats, Internetrecherche …) • Fachspezifische Methoden (z. B.: Kartenarbeit, Durchführen von Umfragen, Arbeit mit historischen Bildern) • Fachspezifische Aufgabenstellungen (z.B.: Vergleichen und Begründen) mit Schritt-fürSchritt-Anleitungen sowie Beispielen Projektseite(n) • Anleitungen für kreative kapitel- bezogene Arbeitsprozesse zum Erstellen alltagsorientierter Produkte Arbeitsblattseite(n) • Alles in einem: Integration von Arbeitsblättern im Schulbuch (zusätzliche Übungsbücher für das Fach Deutsch) Bedürfnisse im ZENTRUM Symbole Aufgabe(n) Zusatzwissen Literatur/Zitat MUSTER

4 So arbeitest du mit dem Buch ......................................... 2 1 Was ist Geschichte? .................................................... 8 1.1 Wir können nie alles wissen ............................................................. 9 1.2 Quellen ............................................................................................. 10 Arbeitsblatt ....................................................................................... 11 1.3 Darstellungen ................................................................................... 12 1.4 Aus der Geschichte lernen ............................................................... 13 1.5 Der Stein von Rosette – eine wichtige Quelle der Geschichte ........ 14 1.6 Vergangene Zeiten benennen .......................................................... 15 1.7 Die Epochen ..................................................................................... 16 Arbeitsblatt ........................................................................................ 17 Vertiefung: Urkunden erforschen....................................................... 18 Das sollst du dir merken/Kompetenzcheck ...................................... 20 Projekt: Unbekannte Schriften entschlüsseln/ Darstellungen vergleichen ................................................................ 21 2 Alte Kulturen ................................................................ 22 2.1 Die Entstehung der Alten Kulturen ................................................... 23 2.2 Fließendes Wasser – ein Merkmal Alter Kulturen ............................ 24 2.3 Weitere Merkmale Alter Kulturen ..................................................... 25 Arbeitsblatt ....................................................................................... 26 2.4 Die Alten Kulturen in Mesopotamien ................................................ 27 Arbeitsblatt ........................................................................................ 28 2.5 Eine Schule zur Zeit der Alten Kulturen ........................................... 29 2.6 Die Gesellschaft im alten Ägypten ................................................... 30 2.7 Frauen im alten Ägypten .................................................................. 31 2.8 Rekonstruktionen – Puzzles aus der Geschichte ............................. 32 2.9 Überreste aus der Vergangenheit .................................................... 33 Vertiefung: Ein Tag mit einem Schüler aus Babylon ........................ 35 2.10 Alte Kulturen der Antike – Griechenland .......................................... 36 2.11 Die Olympischen Spiele im antiken Griechenland ........................... 37 2.12 Alte Kulturen der Antike – die Stadt Rom ........................................ 38 2.13 Moderne Einrichtungen im antiken Rom .......................................... 39 Das sollst du dir merken/Kompetenzcheck ...................................... 40 Projekt: Eine Rekonstruktion erstellen .............................................. 41 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis MUSTER

5 3 Welt- und Vernetzungsgeschichte .............................. 42 3.1 Vom Nomadentum zum Geldwesen ................................................. 43 3.2 Handel in der antiken Welt ............................................................... 44 3.3 Griechenland und Hellenismus ........................................................ 45 3.4 Rom wird ein Weltreich .................................................................... 47 3.5 Das Römische Reich im heutigen Österreich ................................... 48 3.6 Das Römische Reich und andere Weltreiche ................................... 49 Vertiefung: Historische Weltkarten vergleichen ................................ 50 Das sollst du dir merken/Kompetenzcheck ...................................... 51 Projekt: Reiseberichte aus der Antike .............................................. 52 4 Lebensformen im Mittelalter ....................................... 53 4.1 Das Mittelalter – eine lange Zeit ...................................................... 54 4.2 Die Gesellschaft im Mittelalter ......................................................... 56 Vertiefung ......................................................................................... 57 4.3 Ritter und Burgen ............................................................................. 58 Arbeitsblatt ....................................................................................... 59 4.4 Die Stellung der Frauen im Mittelalter ............................................. 60 Arbeitsblatt ....................................................................................... 61 4.5 Das Leben auf dem Land im Mittelalter ........................................... 62 4.6 Der Alltag der Bäuerinnen und Bauern ............................................ 63 4.7 Die mittelalterliche Stadt .................................................................. 64 4.8 Das Leben in der mittelalterlichen Stadt .......................................... 65 Arbeitsblatt ....................................................................................... 67 4.9 Judentum und Christentum ............................................................... 68 4.10 Der Handel zwischen den Städten und den Ländern ...................... 70 4.11 Österreich im Mittelalter ................................................................... 71 Vertiefung: Lügengeschichten erfinden/ Eine Zisterne erklären ...................................................................... 72 Das sollst du dir merken/Kompetenzcheck ...................................... 73 Projekt: Der Umgang mit Urkunden ................................................. 74 Inhaltsverzeichnis MUSTER

6 5 Begegnungen in der Frühen Neuzeit ........................... 75 5.1 Die Europäer „entdecken“ die Welt .................................................. 76 5.2 Erfindungen bringen die Seefahrt voran ........................................... 77 5.3 Die Seefahrten der Portugiesen und Spanier ................................... 78 Arbeitsblatt ........................................................................................ 79 Vertiefung: Eine neue Sichtweise auf Christoph Kolumbus .............. 80 5.4 Die Eroberung Mittel- und Südamerikas .......................................... 81 Arbeitsblatt ........................................................................................ 82 5.5 Dreieckshandel und Sklavenwirtschaft ............................................ 83 Das sollst du dir merken/Kompetenzcheck ...................................... 84 Projekt: Ein Denkmal kritisch untersuchen und vorstellen ................ 85 6 Vergangene und gegenwärtige Herrschaftsformen ... 86 6.1 Herrschaft und Macht ....................................................................... 87 6.2 Die Herrschaftsordnungen in Staaten .............................................. 88 6.3 Die Freiheit in einer Demokratie ....................................................... 89 6.4 Herrschaftsformen in der Antike: Griechenland ............................... 90 6.5 Die Entwicklung der Demokratie in Athen ........................................ 91 6.6 Herrschaftsformen in der Antike: das Römische Reich .................... 92 6.7 Staatsformen bis heute: Monarchie und Republik ........................... 94 6.8 Regierungsformen bis heute: Diktatur und Demokratie ................... 96 Vertiefung: Menschen in Demokratien und in Diktaturen ................. 98 Das sollst du dir merken/Kompetenzcheck ...................................... 100 Projekt: Das antike Scherbengericht ................................................ 101 7 Ausbeutung und Menschenrechte .............................. 102 7.1 Die Menschen wurden nicht immer gleich behandelt ...................... 103 Arbeitsblatt ....................................................................................... 104 7.2 Die Sklaverei in der Antike ............................................................... 105 Vertiefung: Sichtweisen auf die Sklaverei in der Antike ................... 107 7.3 Die Leibeigenschaft im Mittelalter .................................................... 108 Arbeitsblatt ........................................................................................ 109 7.4 Die Sklaverei in der Neuzeit ............................................................. 110 7.5 Sklavenhandel zwischen Afrika und Amerika .................................. 111 Vertiefung: Sichtweisen auf die Sklaverei in der Neuzeit ................. 112 7.6 Formen der Sklaverei in unserer Zeit ............................................... 113 Vertiefung ......................................................................................... 114 7.7 Aufstände gegen Sklaverei und Ausbeutung ................................... 115 Vertiefung: Wer war Spartacus? ...................................................... 117 Das sollst du dir merken/Kompetenzcheck ...................................... 118 Projekt: Die Reise einer Jeans ......................................................... 119 Inhaltsverzeichnis MUSTER

7 8 Regeln, Werte, Gesetze .............................................. 120 8.1 Regeln .............................................................................................. 121 8.2 Werte ................................................................................................ 123 Arbeitsblatt ....................................................................................... 124 Vertiefung: Politische Werte einer Demokratie.................................. 126 8.3 Werte, soziale Normen und Gesetze ............................................... 127 Arbeitsblatt ....................................................................................... 129 8.4 Die Kinderrechte ............................................................................... 130 Arbeitsblatt: Kinderrechte in verschiedenen Teilen der Welt ........... 131 Vertiefung: Kinderrechte in den USA ............................................... 132 Das sollst du dir merken/Kompetenzcheck ...................................... 133 Projekt: Werte und soziale Medien .................................................. 134 9 Möglichkeiten für politisches Handeln ........................ 135 9.1 In der Schule mitbestimmen ............................................................. 136 9.2 Die Klassensprecherin/den Klassensprecher wählen ...................... 137 9.3 Die Aufgaben der Klassensprecherin/des Klassensprechers .......... 138 Arbeitsblatt ....................................................................................... 139 9.4 Außerhalb der Schule mitbestimmen ............................................... 140 9.5 Bund, Bundesländer und Gemeinden in Österreich ......................... 141 Arbeitsblatt ....................................................................................... 142 9.6 In der Europäischen Union (EU) mitbestimmen ............................... 143 9.7 Andere Möglichkeiten für politisches Handeln ................................. 144 9.8 Die Gleichstellung von Frau und Mann ............................................ 145 9.9 Gleichstellung herrscht noch nicht überall ...................................... 146 Vertiefung: Fußball ........................................................................... 147 Das sollst du dir merken/Kompetenzcheck ...................................... 148 Projekt: Schule und du! .................................................................... 149 Methoden Vergleichen ............................................................................................... 150 Beschreiben .............................................................................................. 152 Erklären ..................................................................................................... 154 Beschreiben eines historischen Bildes ..................................................... 156 Anfertigen einer Rekonstruktionszeichnung .............................................. 158 Brainstorming ............................................................................................ 160 Gestalten eines Plakats ............................................................................ 161 Recherchieren im Internet ......................................................................... 162 Inhaltsverzeichnis MUSTER

1Was ist Geschichte? 8 der Räuber, die Räuber; die Räuberin, die Räuberinnen: eine Person, die etwas stiehlt das Schmuckgeschäft: der Schmuck + das Geschäft ein Geschäft, in dem zum Beispiel wertvolle Ringe, Uhren oder Halsketten verkauft werden die Überwachungskamera: die Überwachung + die Kamera ein Gerät zur Aufnahme von Fotos und Videos, um etwas zu beobachten einbrechen: mit Gewalt in ein Gebäude eindringen verhaften: festnehmen Abbildung 2: Ein Räuber in einem Schmuckgeschäft, Foto von einer Überwachungskamera, 23.8.2018 Abbildung 1: Eine Zeichnung aus dem Buch „Neues vom Räuber Hotzenplotz“ von Otfried Preußler, 1969 Du siehst hier zwei Abbildungen von zwei Räubern. In Abbildung 1 siehst du den Räuber Hotzenplotz. In Abbildung 2 siehst du einen Räuber, der in ein Schmuckgeschäft einbricht. Warum kann die Polizei nur den Räuber in Abbildung 2 verhaften? 1. Betrachte zuerst die Abbildung 1 aus der Geschichte vom Räuber Hotzenplotz. Beschreibe, was du siehst. 2. Betrachte danach die Abbildung 2 von dem Räuber in dem Schmuckgeschäft. Beschreibe auch hier, was du siehst. Ermittle, wann der Raubüberfall passiert ist. 3. Erkläre den Unterschied zwischen den beiden Abbildungen. 4. Erkläre, warum die Polizei nur die Geschichte von dem Räuber aus Abbildung 2 lösen kann. MUSTER

Was ist Geschichte? 1 9 1.1 Wir können nie alles wissen Über viele Dinge in unserem Alltag haben wir unterschiedliche Meinungen. Das Klassenzimmer, in dem ihr gerade sitzt, finden manche schön und manche nicht schön. Manchen Kindern schmeckt Erdbeereis gut, manchen Kindern schmeckt Erdbeereis nicht. Es gibt keine Wahrheit, ob Erdbeereis gut oder schlecht schmeckt. Es gibt nur unterschiedliche Meinungen zum Geschmack von Erdbeereis. Wenn ein Mensch meint: „Erdbeereis schmeckt sehr gut!“, dann sagt der Mensch seine eigene Meinung. Wir nennen das eine subjektive Sichtweise oder Subjektivität. Über andere Dinge in unserem Alltag können wir keine unterschiedlichen Meinungen haben. Jede und jeder von uns weiß, wie alt sie oder er ist. Wir alle wissen, dass das Licht der Sonne hell und warm ist. Wir alle wissen, dass ein Gegenstand auf den Boden fällt, wenn wir ihn loslassen. Wir alle wissen, dass ein Fisch nur im Wasser leben kann. Wenn ein Mensch sagt: „Fische leben im Wasser“, dann gibt es dazu keine andere Meinung. Wir nennen so etwas objektives Wissen oder Objektivität. Der Blick auf die Vergangenheit Unsere Erinnerungen an die Vergangenheit sind unterschiedlich. Jeder Mensch erinnert sich anders an ein Erlebnis. Wenn jemand von einem Erlebnis erzählt, dann kann er oder sie Teile weglassen und das Erlebnis aus der persönlichen Sicht erzählen. Wir nennen das eine subjektive Darstellung von der Vergangenheit. Man kann von einem Erlebnis auch nur das erzählen, was andere nachprüfen können. Wir nennen das eine objektive Schilderung von der Vergangenheit. Historikerinnen und Historiker versuchen herauszufinden, wie etwas in der Vergangenheit gewesen ist. Auch die Darstellungen von Historikerinnen und Historikern über die Vergangenheit werden immer aus einer bestimmten Sichtweise erzählt. Wir können also nicht sicher sein, dass die Ereignisse tatsächlich so passiert sind. Historikerinnen und Historiker können nie alles über die Vergangenheit herausfinden. unterschiedlich: anders, ungleich die Meinung, die Meinungen: die persönliche Ansicht von jemandem; die Sichtweise einer Person die Wahrheit: wie etwas tatsächlich ist; die Richtigkeit die Sichtweise, die Sichtweisen: eine Meinung, eine Überzeugung, ein persönlicher Standpunkt der Gegenstand, die Gegenstände: eine Sache, ein Ding die Erinnerung, die Erinnerungen: wie sich ein Mensch ein Erlebnis gemerkt hat die Vergangenheit: etwas, das in früherer Zeit gewesen ist; zeitlich zurückliegende Ereignisse die Darstellung, die Darstellungen: eine Beschreibung, eine Schilderung der Historiker, die Historiker; die Historikerin, die Historikerinnen: jemand, der wissenschaft- lich die Geschichte erforscht 1. Objektivität und Subjektivität unterscheiden. Lies die folgenden Sätze durch. Ermittle, ob es sich um eine objektive oder um eine subjektive Aussage handelt. Kreuze an. Aussage subjektiv objektiv „Unser letzter Schulausflug war toll!“ „Bei unserem letzten Schulausflug sind wir mit einem Bus gefahren.“ „Eine Woche hat sieben Tage.“ „Bananen schmecken sehr gut.“ „Fußball ist langweilig!“ MUSTER

10 Was ist Geschichte? 1 1.2 Quellen Historikerinnen und Historiker erforschen immer einen bestimmten Teil der Vergangenheit. Dazu sammeln sie möglichst viele Informationen aus dieser Zeit. Als Informationen über eine vergangene Zeit dienen ihnen Überreste, die erhalten geblieben sind. Wir nennen diese Überreste Quellen. Mit allen gesammelten Quellen versuchen Historikerinnen und Historiker dann zu erklären, was in dem bestimmten Teil der Vergangenheit passiert ist. Sehr vieles kann eine historische Quelle sein: ein Buch, das zu dieser Zeit geschrieben wurde, ein Brief, Akten, Zeitungen, Zeugnisse, Filme, Bilder, Fotografien, Gegenstände. Auch wenn Menschen etwas über ihre Erlebnisse aus dieser Zeit erzählen, ist das eine Quelle. erforschen: genau untersuchen der Rest, die Reste: Teile, die von etwas erhalten geblieben sind erhalten bleiben: noch vorhanden sein, bestehen bleiben das Tagebuch, die Tagebücher: ein Buch, in das man seine Erlebnisse und Gedanken schreiben kann die Urkunde, die Urkunden: ein offizielles Schriftstück, zum Beispiel eine Geburtsurkunde, ein Staatsbürgerschaftsnachweis, ein Schulzeugnis der Roman, die Romane: eine längere Erzählung in Buchform das Interview, die Interviews: Eine Person stellt einer anderen Person Fragen, um Informationen über ein bestimmtes Thema zu erhalten. Abbildung 4: Foto der britischen Band „The Beatles“ bei einem Auftritt, 1963 Abbildung 5: Feuerwehrauto aus dem Jahr 1931 Abbildung 6: Interview mit einem 96 Jahre alten Fischer, Foto, 2008 Schriftliche Quellen (z. B. Briefe, Tagebücher, Urkunden oder Romane) Abbildung 3: Schulzeugnis aus dem Jahr 1909 Bildliche Quellen (z. B. Bilder, Fotos oder Videos) Dingliche Quellen (z. B. Gegenstände oder Gebäude) Mündliche Quellen (z. B. Berichte oder Interviews) 2. Quellen erkennen. Ermittle, welche Arten von Quellen du zuhause finden kannst. Schreibe die Namen deiner Quellen auf. Meine persönliche schriftliche Quelle: Meine persönliche bildliche Quelle: Meine persönliche dingliche Quelle: Meine persönliche schriftliche Quelle: MUSTER

11 Was ist Geschichte? 1 3. Die verschiedenen Arten von Quellen unterscheiden. Ordne die Beispiele der richtigen Quellenart zu. Schreibe die Antworten unter die Abbildungen. Abbildung 7: Ein Porträt von König Heinrich VIII., 1540 Eine Quelle Abbildung 8: Der Wiener Stephansdom, Foto, 2018 Eine Quelle Abbildung 9: Eine Frau erzählt ihrer Tochter von ihrer Kindheit, Foto, 2014 Eine Quelle Abbildung 10: Ein Mann hält einen Vortrag, Foto, 2018 Eine Quelle Abbildung 11: Ein Kalender, Foto, 2012 Eine Quelle Abbildung 12: Ein Kompass aus dem 20. Jahrhundert, Foto, 2004 Eine Quelle Abbildung 13: Eine Impfkarte aus dem Jahr 1960, Foto, 2015 Eine Quelle Abbildung 14: Eine Lehrerin liest eine Geschichte vor, Foto, 2016 Eine Quelle Abbildung 15: Eine Fotografie aus dem Ersten Weltkrieg, Foto, 1917 Eine Quelle Abbildung 16: Die Akropolis in Athen, ca. 450 v. Chr., Foto, 2009 Eine Quelle Abbildung 17: Eine alte Filmrolle, Foto, 2012 Eine Quelle Abbildung 18: Briefe aus dem 20. Jahrhundert, Foto, 2014 Eine Quelle 4. Fasse zusammen, welche Quellen im Geschichteunterricht verwendet werden können. 5. Beschreibe historische Quellen, die etwas von deiner eigenen Geschichte erzählen. dingliche MUSTER

12 1 Was ist Geschichte? 1.3 Darstellungen Eine Quelle ist ein Rest aus einer vergangenen Zeit. Eine Quelle ist nicht dasselbe wie eine Darstellung. Jeder Mensch, der sich mit Geschichte beschäftigt, sollte zwischen einer Quelle und einer Darstellung unterscheiden können. Eine Darstellung entsteht in späterer Zeit. Mit einer Darstellung zeigt ein Mensch, wie er sich eine vergangene Zeit vorstellt. In Darstellungen findest du oft die eigene Sichtweise der Historikerin oder des Historikers zu dieser Zeit. Ein Beispiel soll dir den Unterschied zwischen einer Quelle und einer Darstellung erklären: Denke an ein Spielzeug aus der Zeit, bevor du in die Schule gekommen bist. Wenn du das Spielzeug heute noch besitzt und es untersuchen kannst, dann ist es eine Quelle. Wenn du dich an das Spielzeug erinnerst und einen Aufsatz darüber schreibst, dann ist dieser Aufsatz eine Darstellung. 6. Quellen und Darstellungen unterscheiden. Ermittle bei jedem Beispiel in der Tabelle, ob es sich um eine Quelle oder eine Darstellung handelt. Kreuze an. Abbildung 19: Schreibunterlage des Schriftstellers Gottfried Keller (1819–1890), 1854 Wenn du über das Leben des Schriftstellers Gottfried Keller forschen willst, ist Abbildung 19 für dich eine … Abbildung 20: Kriegsspielzeug, Foto, 2014 Wenn du über einen Krieg forschen willst, ist Abbildung 20 für dich eine … Abbildung 21: Türkischer Kampfpanzer M60T an der Grenze zu Syrien, Foto, 2010 Wenn du über einen Krieg forschen willst, ist Abbildung 21 für dich eine … Abbildung 22: Konzert der Rockband „Queen“ im Jahr 1984, Foto Wenn du über die Rockband „Queen“ forschen willst, ist Abbildung 22 für dich eine … Abbildung 23: Schauspieler in den Rollen der vier Bandmitglieder der Rockband „Queen“, Ausschnitt aus dem Film „Bohemian Rapsody“, 2018 Wenn du über die Rockband „Queen“ forschen willst, ist Abbildung 23 für dich eine … Quelle Darstellung Quelle Darstellung Quelle Darstellung Quelle Darstellung Quelle Darstellung MUSTER

13 Was ist Geschichte? 1 7. Stelle dar, ob du schon einmal etwas aus deiner eigenen Vergangenheit gelernt hast. Schreibe deine Ergebnisse in ganzen Sätzen in dein Heft. 8. Lies den Informationstext noch einmal durch. Beurteile, ob uns Geschichte hilft, die Vergangenheit und die Gegenwart zu verstehen. 9. Sieh dir die Abbildungen 24 und 25 an. Ermittle, welche der Aussagen unten stimmen. Kreuze die richtigen Antworten an. 1.4 Aus der Geschichte lernen Historikerinnen und Historiker stellen Fragen an die Vergangenheit. Mit ihrer Arbeit können sie Ereignisse und Entwicklungen besser erklären. Die Historikerinnen und Historiker hoffen dadurch etwas Neues zu lernen, das auch den Menschen in der Gegenwart hilft. Zum Beispiel versuchen sie die Frage zu klären, welche Krankheiten es früher gab und wie kranke Menschen früher behandelt wurden. So konnte man herausfinden, wie sich Krankheiten auf der ganzen Welt verteilt haben und wie man sich davor schützen konnte. Weil wir diese Information aus der Vergangenheit haben, können wir uns heute besser vor Krankheiten schützen. eine Frage stellen: etwas fragen das Ereignis, die Ereignisse: etwas, das geschehen ist; ein Geschehnis die Entwicklung, die Entwicklungen: ein Prozess; etwas, das sich im Laufe der Zeit verändert behandeln: mit einer Sache/einer Person auf eine bestimmte Art umgehen mumifizieren: einen toten Körper so behandeln, dass er erhalten bleibt; der Körper wird dafür ausgetrocknet. (Nomen: die Mumie) Abbildung 24: Mumifizierte Katzen aus der Zeit des alten Ägypten, ca. 1800 v. Chr., Musée du Louvre, Paris, Foto, 2012 Abbildung 25: Die vergoldete Barockkutsche des Prinzen Joseph Wenzel I. von Liechtenstein, 18. Jahrhundert, Foto, 2005 „Aus dieser Abbildung erfahren wir, dass …“ es eine Ausstellung über mumifizierte Tiere gibt. die Menschen zur Zeit des alten Ägyptens ihre Haustiere mumifizierten und begruben. es im alten Ägypten schon Katzen gab. die Herrscherinnen und Herrscher zur Zeit des Barock sehr arme Menschen waren. alle Menschen zur Zeit des Barock in vergoldeten Kutschen fuhren. sich unsere Fahrzeuge heute sehr von einer barocken Kutsche unterscheiden. MUSTER

Was ist Geschichte? 1 14 1.5 Der Stein von Rosette – eine wichtige Quelle der Geschichte Der Stein von Rosette ist eine sehr wichtige Quelle der Geschichte. Der Stein wurde im Jahr 1799 von französischen Soldaten in der ägyptischen Hafenstadt Rosette gefunden. In den Stein von Rosette ist derselbe Inhalt in drei verschiedenen Schriften eingemeißelt: in Hieroglyphen, in demotischer Schrift und in griechischer Schrift. Die griechische Schrift konnten die Forscher schon lesen. Die Hieroglyphen und die demotische Schrift konnten sie noch nicht lesen. Sie wussten aber, dass alle drei Schriften auf dem Stein denselben Inhalt hatten. Auf diese Weise konnten die Forscher mithilfe der bekannten Schrift die beiden unbekannten Schriften entschlüsseln. Von diesem Zeitpunkt an war es möglich, auch Texte zu verstehen, die in Hieroglyphen oder in demotischer Schrift geschrieben waren. einmeißeln: mit Werkzeug eine Form in einen Stein einschlagen die Hieroglyphe, die Hieroglyphen: ein Schriftzeichen aus der Zeit des alten Ägypten die demotische Schrift: wie die Hieroglyphen eine Schrift aus der Zeit des alten Ägypten unbekannt: nicht bekannt entschlüsseln: ein Rätsel lösen, etwas herausfinden die Herkunft: der Ursprung, die Abstammung; woher ein Mensch oder eine Sache kommt 10. Fragen an Quellen stellen. Lies den Informationstext noch einmal aufmerksam durch. Erstelle die Lösungen zu folgenden Aufgaben. Schreibe die Antworten in ganzen Sätzen in dein Heft. ⦁ Ermittle die Herkunft des Steins von Rosette. ⦁ Erkläre die Wichtigkeit der griechischen Schrift auf dem Stein von Rosette für die Forscher des 18. Jahrhunderts. 11. Quellen entschlüsseln. Du siehst in Abbildung 27 einige Hieroglyphen und ihre Bedeutung in deutscher Sprache. Schreibe mithilfe der Abbildung deinen eigenen Namen in Hieroglyphen. 12. Die Arbeit mit Quellen. Recherchiere im Internet, wo sich der Stein von Rosette heute befindet. Abbildung 27: Die Hieroglyphen Abbildung 26: Der Stein von Rosette, 196 v. Chr., Foto, 2015 MUSTER

15 Was ist Geschichte? 1 1.6 Vergangene Zeiten benennen Die Zeiteinteilung: „vor Christi Geburt“ – „nach Christi Geburt“ In der Geschichte beschäftigen wir uns mit einem sehr langen Zeitraum. Damit wir uns in diesem langen Zeitraum orientieren können, teilen wir die Zeit in Abschnitte ein. Sehr häufig wird die Geschichte in die Jahre „vor Christi Geburt“ und „nach Christi Geburt“ eingeteilt. Durch die Einteilung der Zeit in Jahre kannst du selber leicht herausfinden, wie lange ein Ereignis zurückliegt. Wenn du zum Beispiel im Geschichteunterricht hörst, dass der Seefahrer Christoph Kolumbus im Jahr 1492 Amerika erreichte, dann kannst du ausrechnen, wie lange dieses Ereignis zurückliegt. Hinter einer Jahreszahl steht oft „v. Chr.“ oder „n. Chr.“. Das sind die Abkürzungen für „vor Christus“ und „nach Christus“. Das Wort „Christus“ meint hier die Person Jesus Christus aus der christlichen Bibel. Das Jahr der Geburt von Jesus Christus wurde im Mittelalter für besonders wichtig gehalten. Mit diesem Jahr wollte man die Zeitrechnung beginnen lassen. Der Mönch Dionysius Exiguus forschte dazu in der Bibel. Das Jahr, in dem seiner Meinung nach Jesus geboren wurde, nannte er das Jahr 1. Wenn etwas vor diesem Datum stattfand, bekam das Jahr den Zusatz „v. Chr.“. Jahre nach diesem Datum bekamen den Zusatz „n. Chr.“ oder man nennt einfach nur die Jahreszahl ohne einen Zusatz. Diese Zeitrechnung wird heute noch allgemein in Europa und in vielen anderen Teilen der Welt verwendet. Die Zeiteinteilung in Jahrhunderte Um uns in einem Zeitraum orientieren zu können, teilen wir die Zeit auch nach Jahrhunderten ein. Das Wort „Jahrhundert“ bedeutet, dass immer 100 Jahre zusammengefasst werden. Einige Beispiele: 500–401 v. Chr. → 5. Jahrhundert v. Chr. 101–200 (n. Chr.) → 2. Jahrhundert (n. Chr.) 2001–2100 (n. Chr.) → 21. Jahrhundert die Zeiteinteilung: die Zeit + die Einteilung orientieren: zurechtfinden, sich bei einer Sache auskennen einteilen: etwas in Teile zerlegen, gruppieren die Abkürzung, die Abkürzungen: eine kürzere Schreibweise; Beispiel: Jahrhundert → Jh. die Bibel: das heilige Buch der Christinnen und Christen Abbildung 28: Die Zeiteinteilung vor und nach „Christi Geburt“ 13. Die Zeiteinteilung verstehen. Lies den Informationstext durch. Ermittle, vor wie vielen Jahren Christoph Kolumbus Amerika erreichte. 14. Die Zeiteinteilung verstehen. Arbeitet zu zweit. Überlegt, in welchem Jahrhundert ihr gerade lebt. 15. Die Zeiteinteilung verstehen. Arbeitet zu zweit. Überlegt, in welches Jahrhundert das Jahr 412 (n. Chr.) gehört. MUSTER

16 Was ist Geschichte? 1 1.7 Die Epochen Wir teilen die Geschichte auch in Epochen ein. Unter einer Epoche verstehen wir einen längeren Abschnitt in der Geschichte, in dem es grundlegende Gemeinsamkeiten gab. Meistens wird eine wichtige Erfindung oder ein wichtiges Ereignis als Beginn einer neuen Epoche angesehen. Es ist trotzdem sehr schwer zu sagen, wann eine Epoche wirklich begann und wann sie endete. Es gibt dafür nie einen bestimmten Tag oder ein bestimmtes Jahr. Oft wird zum Beispiel gesagt, dass mit der Erfindung des Buchdrucks die Epoche der Neuzeit begann. Es dauerte aber viele Jahre, bis die Technik des Buchdrucks wirklich entwickelt war und sie auch überall genutzt wurde. Historikerinnen und Historiker sind auch nicht immer einer Meinung, welches Ereignis so wichtig war, um es als Beginn einer neuen Epoche zu bewerten. Die in diesem Buch gezeigte Einteilung der Epochen ist nur auf unsere europäische Geschichte bezogen. In anderen Teilen der Erde wird die Geschichte in andere Epochen eingeteilt. In anderen Teilen der Erde waren ganz andere Ereignisse wichtig als in Europa. Abbildung 29: Die Epochen der Weltgeschichte aus europäischer Sicht lang – länger – am längsten grundlegend: den Kern einer Sache betreffend und daher besonders wichtig; wesentlich; bestimmend der Buchdruck: eine Erfindung um das Jahr 1450, mit der man ein Buch mehrfach herstellen kann sich entwickeln: über einen längeren Zeitraum entstehen bewerten: die Wichtigkeit einer Person/Sache einschätzen Der Beginn der Zeitgeschichte wird meist mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs verbunden. Der Beginn der Neuzeit wird meist mit diesen drei wichtigen Ereignissen verbunden: mit den Reisen von Christoph Kolumbus nach Amerika, mit der Entwicklung des Buchdrucks und mit einer wichtigen Veränderung des europäischen Christentums, die wir „Reformation“ nennen. Der Beginn des Mittelalters wird meist mit dem Zerfall großer Reiche der Alten Kulturen verbunden. Der Beginn der Alten Kulturen wird meist mit der Erfindung der Schrift verbunden. In den Zeitraum der Alten Kulturen fällt auch die Zeit der griechischen und römischen Antike. Die griechische und römische Antike wird oft auch als eigene Epoche bezeichnet. Die Urgeschichte beginnt mit der Entstehung der Menschen. 16. Untersuche, bei welchen Gelegenheiten in deinem Alltag du selbst eine Zeiteinteilung vornehmen musst. 17. Überprüfe, ob sich bei der Zeiteinteilung deines Alltags immer ein genauer Anfang und ein genaues Ende benennen lässt (Beispiel: Versuche genau zu beschreiben, wann in deinem Tag der „Abend“ beginnt). MUSTER

17 Was ist Geschichte? 1 der Sklave, die Sklaven; die Sklavin, die Sklavinnen: ein Mensch, der einem anderen Menschen gehört und dadurch nicht selbst über sein Leben bestimmen kann; heute ist Sklaverei auf der ganzen Welt verboten. die Amphore, die Amphoren: ein Gefäß, das in der Antike sehr oft verwendet wurde das Relief, die Reliefs: ein in Stein gearbeitetes Bild die Impfung, die Impfungen: eine Medizin, die vor einer Krankheit schützt die Kinderlähmung: das Kind + die Lähmung eine Krankheit, durch die man manche Körperteile nicht mehr bewegen kann das Sonnensystem: die Sonne + das System die Sonne und die Planeten, die sich um die Sonne drehen der Astronom, die Astronomen; die Astronomin, die Astronominnen: Person, die den Weltraum und die Planeten erforscht der Bauer, die Bauern; die Bäuerin, die Bäuerinnen: eine Person, die in der Landwirtschaft arbeitet. Sie baut Getreide, Gemüse und Obst an und hält Tiere. die Buchmalerei, die Buchmalereien: mit der Hand gemalte Zeichnungen in einem Buch aus dem Mittelalter Abbildung 30: Zwei Sklaven tragen eine Amphore, römisches Relief, 50 n. Chr. Abbildung 31: Eine Ärztin nimmt bei einem Mädchen eine Impfung gegen Kinderlähmung vor; Foto, Wien, 1959 Abbildung 32: Andreas Cellarius, Ausschnitt aus der Harmonia Macrocosmica, Amsterdam, 1660. Die Abbildung zeigt unser Sonnensystem aus der Sicht des Astronomen Nikolaus Kopernikus. Er fand heraus, dass sich die Planeten rund um die Sonne bewegen. Abbildung 33: Bauern bei der Arbeit auf dem Feld, Buchmalerei, British Library, London (GB), um 1340 n. Chr. 18. Ereignisse zeitlich einordnen. Ermittle, zu welcher Epoche die Abbildungen 30–33 gehören. Kreuze an. Urgeschichte Alte Kulturen/ Antike Mittelalter Neuzeit Zeitgeschichte Urgeschichte Alte Kulturen/ Antike Mittelalter Neuzeit Zeitgeschichte Urgeschichte Alte Kulturen/ Antike Mittelalter Neuzeit Zeitgeschichte Urgeschichte Alte Kulturen/ Antike Mittelalter Neuzeit Zeitgeschichte MUSTER

Was ist Geschichte? 1 18 VERTIEFUNG 19. Du siehst hier eine Urkunde aus dem Jahr 996 n. Chr. In dieser Urkunde wurde der Name „Österreich“ zum ersten Mal in der Geschichte genannt. In der damaligen deutschen Sprache nannte man das Gebiet „Ostarrîchi“. Arbeitet zu zweit. Beantwortet folgende Fragen. ⦁ Berechnet, wie alt die Urkunde jetzt ist. ⦁ Beurteilt, ob es sich hier um eine Quelle oder um eine Darstellung handelt. ⦁ Fasst alle auffälligen Merkmale dieser Urkunde zusammen. Ermittelt die Antworten zu folgenden Fragen. Recherchiert dafür im Internet. ⦁ Wo wurde die Urkunde erstellt? ⦁ Wer hat diese Urkunde erstellt? ⦁ Warum wurde die Urkunde erstellt? ⦁ Wo können wir diese Urkunde heute ansehen? Vergleicht nun in der Klasse eure Ergebnisse. Diskutiert folgende Frage. Sammelt hier eure Ideen. ⦁ Wie kann man überprüfen, ob es sich bei dieser Urkunde um eine Fälschung handelt? Abbildung 34: Die Urkunde, in der Österreich (Ostarrîchi) erstmals genannt wird, 996 n. Chr. Urkunden erforschen MUSTER

19 Was ist Geschichte? 1 VERTIEFUNG 20. Lies die folgenden Aussagen durch. Ermittle, welche Aussage richtig oder falsch ist. Kreuze an. Stelle anschließend die falschen Aussagen richtig. Aussage richtig falsch Objektiv sein bedeutet, die eigene Meinung zu sagen. Historikerinnen und Historiker können nie alles über die Vergangenheit wissen. Quellen helfen Historikerinnen und Historikern dabei, bestimmte Teile der Vergangenheit zu erklären. Wir unterscheiden zwischen fünf Arten von Quellen: schriftlich, bildlich, mündlich, fachlich und dinglich. Für Historikerinnen und Historiker gibt es keinen Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen. Die Einteilung in Epochen aus europäischer Sicht verwenden Historikerinnen und Historiker auf der ganzen Welt. In der europäischen Zeitrechnung nennt man das Jahr der Geburt von Jesus Christus das Jahr 1. 21. Die Abbildungen 35 und 36 zeigen zwei Sammelbilder zur französischen Geschichte. Die Sammelbilder sind etwa im Jahr 1890 entstanden. Sie stellen also Ereignisse der Geschichte in späterer Zeit dar. Vergleiche die beiden Geschichtsdarstellungen. Arbeite heraus, wie die dargestellten Figuren auf die Betrachterinnen und Betrachter wirken sollen. Abbildung 35: Der Bischof von Marseille besucht im Jahr 1720 Pestkranke (Pest war zu der Zeit eine sehr gefährliche ansteckende Krankheit); Lithografie, 1890 Abbildung 36: Der berühmte Arzt Ambroise Paré untersucht eine Leiche im Jahr 1590 für wissenschaftliche Zwecke; Lithografie, 1890 MUSTER

20 Was ist Geschichte? 1 Kompetenzcheck 1. Es gibt vier verschiedene Arten von Quellen. Finde jeweils ein Beispiel für jede Art von Quelle in deinem Klassenzimmer. 1. Schriftliche Quelle: 2. Mündliche Quelle: 3. Bildliche Quelle: 4. Dingliche Quelle: 2. Epochen richtig zuordnen. Bringe die Epochen in die richtige Reihenfolge. Ordne die Informationen in der linken Spalte den richtigen Epochen in der rechten Spalte zu. Diese Epoche beginnt etwa im Jahr 1900 mit dem Anfang des Ersten Weltkriegs. Die Epoche dauert noch immer an. Mittelalter Diese Epoche beginnt mit der Erfindung der Schrift. Die Epoche endet etwa 500 n. Chr. mit dem Ende des römischen Reichs. Griechische und römische Antike Diese Epoche beginnt mit den Reisen von Christoph Kolumbus nach Amerika, dem Buchdruck und der Reformation. Die Epoche endet ungefähr mit dem Ersten Weltkrieg. 1 Urgeschichte Diese Epoche verläuft zur Zeit der Epoche der Alten Kulturen. Sie dauerte von etwa 1200 v. Chr. bis zum Ende des römischen Reichs. Zeitgeschichte Diese Epoche beginnt mit den ersten Menschen. Die Epoche endet etwa 15 v. Chr. Neuzeit Diese Epoche wird meist mit dem Zerfall der großen Reiche der Alten Kulturen verbunden. Alte Kulturen Das sollst du dir merken ⦁ In diesem Kapitel hast du gelernt, dass der Begriff „Geschichte“ unterschiedliche Bedeutungen hat. Die Arbeit von Historikerinnen und Historikern ist immer eine subjektive Darstellung der Vergangenheit. Auch Quellen der Vergangenheit müssen wir mit Vorsicht behandeln. ⦁ Wir können die Geschichte nach Jahren oder nach Jahrhunderten einteilen. Um besser mit den geschichtlichen Ereignissen arbeiten zu können, haben wir die Geschichte in verschieden lange Zeitabschnitte eingeteilt. Diese Zeitabschnitte nennt man auch Epochen. In anderen Teilen der Welt wird die Geschichte anders eingeteilt. MUSTER

21 Was ist Geschichte? 1 Unbekannte Schriften entschlüsseln Der Stein von Rosette hat Historikerinnen und Historikern geholfen, unbekannte Schriften zu entschlüsseln. – Versuche einmal selber, eine Schrift zu entschlüsseln. Du siehst hier einen Satz in einer geheimen Schrift. Kannst du herausfinden, was der Text bedeutet? Diese Buchstaben sind schon eingesetzt: Finde die fehlenden Buchstaben heraus. Trage die Buchstaben in die leeren Kästchen ein. R H E R H E N E W R H H W E R - R E R E ! Damit findest du die anderen Buchstaben heraus. Vergleicht eure Ergebnisse in der Klasse. Darstellungen vergleichen Arbeitet in kleinen Gruppen. Als Schulklasse habt ihr bereits einiges gemeinsam erlebt. Vielleicht habt ihr einen Ausflug gemacht oder ein Museum besucht? Vielleicht hattet ihr Besuch in der Klasse? Jede Schülerin und jeder Schüler eurer Gruppe erstellt eine eigene Darstellung von diesem Erlebnis. Ihr könnt zum Beispiel einen kurzen Aufsatz schreiben oder eine Bildgeschichte zeichnen. Vergleicht eure verschiedenen Darstellungen. Stellt dar, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es zwischen euren Darstellungen gibt. MUSTER

22 Alte Kulturen 2 Eine Schrift aus der Epoche der Alten Kulturen, Tontafel, ca. 2000 v. Chr. Geld aus der Epoche der Alten Kulturen, ca. 300 v. Chr. Eine Sonnenuhr aus der Epoche der Alten Kulturen, ca. 100 n. Chr. Eine Uhr unserer Zeit, Foto, 2019 Eine Schrift unserer Zeit, Foto, 2010 Geld unserer Zeit, Foto, 2019 In der oberen Reihe siehst du eine Schrift, Geld und eine Uhr aus der Zeit der Alten Kulturen. Diese Gegenstände sind also schon ungefähr 2200 bis 4000 Jahre alt. In der unteren Reihe siehst du eine Schrift, Geld und eine Uhr aus unserer Zeit. Diese Gegenstände verwenden wir jeden Tag. 1. Stell dir vor, dass du einen Monat ohne Schrift, ohne Geld und ohne Uhr leben musst. Beschreibe, was sich für dich verändern würde. 2. Betrachte die Bilder oben noch einmal genau. Überlege, was uns heute noch mit der Zeit der Alten Kulturen verbindet. die Sonnenuhr, die Sonnenuhren: eine Uhr, die die Zeit durch einen Schatten anzeigt. Der Schatten bewegt sich mit dem Stand der Sonne am Himmel. MUSTER

23 Alte Kulturen 2 2.1 Die Entstehung der Alten Kulturen Die ersten Menschen lebten in kleinen Gruppen zusammen. Um Nahrung zu erhalten, zogen die Gruppen wilden Tieren hinterher. Die Menschen jagten die Tiere und ernährten sich von ihnen. In der Natur fanden die Menschen auch essbare Pflanzen. Die Pflanzen sammelten und aßen sie. Vor etwa 12 000 Jahren begannen die Menschen, Pflanzen anzubauen. Sie bauten zum Beispiel Getreide und Erbsen an. Die Menschen begannen auch, Tiere zu halten. Sie hielten zum Beispiel Schafe und Ziegen. Man sagt: Die Menschen betrieben Landwirtschaft. Die Menschen wurden sesshaft. Das bedeutet, die Menschen zogen nicht länger den Tieren hinterher. Die Menschen bauten Häuser. In diesen Häusern lebten sie dauerhaft. Für die Landwirtschaft ist Wasser sehr wichtig. Deshalb lebten viele Menschen an Flüssen. Dort gab es genug Wasser. Die Menschen bauten an diesen Stellen Siedlungen. Regeln bestimmten das Zusammenleben der Menschen. Langsam entstanden so die Alten Kulturen. Platzhalterkarte, Kartenausschnitt Europa/Asien/Afrika/wenn möglich auch Australien; Karakum-Oasen streichen, Hochkulturen einheitlich farbig markieren; Folgende Hochkulturenbezeichnungen: Ägypten/Mesopotamien/Indus/ China Folgende Flüsse unbeschriftet einzeichnen: Nil, Euphrat, Tigris, Indus, Huang He, Jangtsekiang, Karte groß und übersichtlich, SuS sollen darin die Flüsse beschriften können ©Westermann 41121EX_1 China (2200–1800 v.Chr.) Indus (2800–1800 v.Chr.) Mesopotamien (4000–331 v.Chr.) Ägypten (3200–1200 v.Chr.) Abb. 1: Alte Kulturen in Afrika, Asien und Europa die Kultur, die Kulturen: alles, was eine Lebensgemeinschaft selbst gestaltet hat – im Unterschied zur nicht gestalteten Natur die Nahrung: Produkte aus Tieren und Pflanzen, die ein Lebewesen zu sich nehmen kann jagen: Tiere verfolgen und töten anbauen: anpflanzen; etwas in der Erde einsetzen, damit es wachsen kann das Getreide, die Getreide: Gruppe von Pflanzen wie Weizen oder Roggen; man kann Mehl daraus herstellen. Tiere halten: Tiere in einem eingezäunten Bereich versorgen, in dem sie nicht weglaufen können Landwirtschaft betreiben: Getreide, Gemüse und Obst anbauen und Tiere halten dauerhaft: für einen langen Zeitraum die Siedlung, die Siedlungen: eine Ortschaft, in der mehrere Menschen leben 1. Textarbeit. Nenne drei wichtige Veränderungen im Leben der Menschen vor ungefähr 12 000 Jahren. Unterstreiche die Begriffe im Informationstext. 2. Kartenarbeit. Suche die dunkel eingezeichneten Gebiete aus Abbildung 1 in deinem Atlas. Schreibe die Namen der Flüsse in die Karte. Vergleicht eure Ergebnisse in der Klasse. 3. Zusammenhänge erkennen. Arbeitet zu zweit. Erklärt, warum viele der Alten Kulturen an Flüssen entstanden sind. Schreibt eure Erklärungen in ganzen Sätzen in euer Heft. 4. Formuliere ein weiteres Thema in Zusammenhang mit Alten Kulturen, das in die Karte eingezeichnet werden könnte. MUSTER

Alte Kulturen 24 2 Abb. 3: Eine Toilette in Mohenjo-Daro, Rekonstruktionszeichnung 2.2 Fließendes Wasser – ein Merkmal Alter Kulturen Die Menschen der Alten Kulturen wussten, dass sauberes Wasser sehr wichtig ist. Sie nutzten das Wasser zur Bewässerung ihrer Felder, zum Trinken und zur Hygiene. Durch das saubere Wasser vermieden die Menschen viele Krankheiten. Daher entstanden viele der ersten großen Städte an Flüssen. Ein Beispiel ist die Stadt Mohenjo-Daro am Fluss Indus. Die Stadt liegt im heutigen Staat Pakistan. Vor ungefähr 5000 Jahren lebten schon 40 000 Menschen in Mohenjo-Daro. In Mohenjo-Daro gab es Brunnen. Die Menschen holten aus den Brunnen frisches Wasser. Es gab auch schon Toiletten und Kanäle für schmutziges Wasser. die Hygiene: Sauberkeit, damit keine Krankheiten entstehen vermeiden: etwas nicht entstehen lassen der Brunnen, die Brunnen: eine Vorrichtung, aus der man frisches Wasser holen kann die Toilette, die Toiletten: ein WC, ein Klo der Kanal, die Kanäle: ein Graben, durch den Wasser fließt die Rekonstruktion, die Rekonstruktionen: ein Bild davon, wie etwas ausgesehen haben könnte der Überrest, die Überreste: ein zurückgebliebener Teil von etwas Ganzem Abb. 2: Das „Große Bad“ in Mohenjo-Daro, ca. 2500 v. Chr.; heute gibt es noch Überreste der Stadt; Foto, 2012 5. Erklärt in der Klasse, warum Toiletten und Kanäle wichtige Erfindungen der Alten Kulturen sind. 6. Eine Rekonstruktionszeichnung verstehen. Ordne die Teile der Toilette in Mohenjo-Daro aus Abbildung 3 richtig zu. Trage die Zahlen in der Tabelle in die richtigen Kästchen ein. Der Toilettensitz Ein großer Kanal für viele Häuser Die Spülung Ein kleiner Kanal für ein Haus 7. Auch heute liegen viele Städte an Flüssen. Suche die Städte in der linken Spalte in deinem Atlas. Verbinde jede Stadt mit dem Fluss, an dem die Stadt liegt. Stadt Fluss Rom Nil Innsbruck Tiber Linz Inn London Themse Kairo Donau 8. Erkläre, welche Vorteile ein Fluss für eine Stadt hat. Überlege, ob es durch einen Fluss auch Nachteile für eine Stadt geben kann. Schreibe deine Überlegungen in ganzen Sätzen in dein Heft. 1 2 3 4 MUSTER

25 Alte Kulturen 2 2.3 Weitere Merkmale Alter Kulturen Die Alten Kulturen entwickelten sich vor ungefähr 6000 Jahren weiter. Die Menschen betrieben immer mehr Landwirtschaft. Sie bauten Kanäle, um Wasser von den Flüssen auf die Felder zu leiten. So konnten Getreide, Gemüse und Obst besser wachsen. Die Menschen begannen, mit Waren zu handeln. Sie handelten zum Beispiel mit Nahrung, Stoffen oder Werkzeug. Beim Handel wurden zuerst Waren gegen andere Waren getauscht. Vor etwa 3000 Jahren begannen die Menschen, Waren gegen Geld einzutauschen. Die Menschen gründeten Städte. In den Städten bauten die Menschen Tempel und Paläste. Die Menschen erfanden die Schrift. Durch eine Schrift konnten die Menschen ihr Wissen aufschreiben und weitergeben. Die Menschen erfanden den Kalender. Mit dem Kalender planten sie die Arbeit auf den Feldern und die religiösen Feste. Damit das Zusammenleben gut funktionierte, gab es eine Verwaltung und Gesetze. In der Verwaltung arbeiteten Beamte. Nur Männer konnten in den Alten Kulturen Beamte sein. Die Beamten trieben Steuern ein. Die Beamten schrieben auch Listen, wie viele Menschen in einem Gebiet lebten und wie viel in dem Gebiet angebaut wurde. Die Menschen dachten über ihr Leben und die Welt nach: Die Wissenschaften Mathematik und Astronomie entstanden. In den Alten Kulturen waren die Menschen in Gruppen eingeteilt: – Herrscherin oder Herrscher – Priesterinnen und Priester – Beamte – Händlerinnen und Händler, Handwerkerinnen und Handwerker, Bäuerinnen und Bauern – Sklavinnen und Sklaven die Ware, die Waren: Dinge, die man kauft und verkauft planen: etwas vorbereiten, um ein Ziel zu erreichen die Verwaltung, die Verwaltungen: kümmert sich darum, dass die Regeln richtig angewendet werden der Beamte, die Beamten; die Beamtin, die Beamtinnen: eine Person, die für eine Stadt/einen Staat arbeitet die Steuer, die Steuern: Abgabe von Geld an den Staat, früher auch von Sachen wie zum Beispiel Getreide, Wein oder Öl Steuern eintreiben: Steuern einsammeln die Astronomie: die Wissenschaft von den Himmelskörpern (Sterne, Planeten) die Gesellschaft: die Gesamtheit einer Gruppe von Menschen, die zusammenleben 9. Benenne die wichtigsten Merkmale einer Alten Kultur. 10. Textarbeit. Erkläre selbst die Wörter „Tempel“ und „Palast“. 11. Arbeitet zu zweit. Beschreibt die Arbeit der Beamtinnen und Beamten in unserer Zeit. Schreibt zwei Beispiele in ganzen Sätzen in euer Heft. Ein Beispiel ist schon gemacht. Wenn man in eine neue Schule kommt, muss man sich anmelden. Darum kümmert sich jemand im Sekretariat. Dort arbeiten Beamtinnen und Beamte. Abb. 4: Die Gesellschaftsgruppen in Alten Kulturen MUSTER

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