70 II Übungsteil „Mein Arm“, jammerte Peter, „er tut so schrecklich weh!“ Inzwischen standen eine Menge Jugendliche und Eltern um die Unfallstelle herum. Alle redeten durcheinander: „Er hat überhaupt nicht aufgepasst, ich hab’s genau gesehen!“ Die Gespräche brachen ab, als plötzlich eine Sirene zu hören war. Der Hausmeister, der auch an der Unfallstelle war, hatte die Polizei und den Rettungsdienst verständigt. Endlich 13 Uhr – das ersehnte Klingeln! Wie der Blitz sprang Peter von seinem Platz hoch, rief seinen Klassenkolleginnen und -kollegen noch ein „Bis später!“ zu und rannte zum Fahrradständer. Seit kurzer Zeit durfte er mit dem Rad zur Schule fahren, auch wenn ihn seine Mutter jeden Morgen ermahnte: „Pass auf, eure Schule liegt an einer stark befahrenen Straße!“ Aber daran dachte der Junge gerade nicht. Er schwang sich auf den Sattel und schoss aus der Einfahrt der Schule, ohne nach links und rechts zu schauen. Und schon passierte es! Es war ein wunderschöner Frühlingstag im Mai. Peter saß in der Schule und wartete schon ganz ungeduldig auf das Läuten. Er freute sich auf den Nachmittag, denn da wollte er mit seinen Freunden Fußball spielen. Er übersah ein Auto, das von rechts kam, konnte nicht mehr bremsen und fuhr direkt gegen den linken Vorderreifen des blauen Fiat Punto. Er hörte quietschende Reifen und einen lauten Knall beim Zusammenprall. Peter schrie laut auf und stürzte vom Rad. Dann lag er am Boden und spürte, dass sein linker Arm schmerzte. Zitternd stieg eine Frau aus dem Wagen und redete aufgeregt auf Peter ein: „Ist dir etwas passiert? Hast du Schmerzen? So sag doch etwas!“ Zwei Tage später war Peter bereits wieder in der Schule. Er hatte Glück im Unglück gehabt und sich nur den linken Unterarm gebrochen. Er versprach seiner Mutter: „Das passiert mir nie mehr! In Zukunft fahre ich ganz vorsichtig, so wie ich es gelernt habe.“ Der Junge konnte an den heißen Sommertagen nicht schwimmen gehen und sein Rad war auch kaputt. Aber er wusste, dass es viel schlimmer hätte ausgehen können. Schnell sprangen die Sanitäter aus dem Wagen und sprachen beruhigend auf den Jungen ein. „Kannst du aufstehen?“, fragte einer. „Ich glaube schon“, antwortete Peter leise. Die Sanitäter halfen ihm in den Rettungswagen und brachten ihn ins Krankenhaus. b) Notieren Sie, welche Abschnitte zu Einleitung, Hauptteil und Schluss gehören, und markieren Sie den Höhepunkt. Einleitung: ___________ Hauptteil: ___________ Schluss: ___________ Einleitung einer Erzählung Die Einleitung einer Erzählung leitet zum Hauptteil hin, sie kann unterschiedlich verfasst werden: •• Einerseits kann sie aufbauend/anbahnend präsentiert werden, d. h., es werden alle W-Fragen (wer, was, wo, wann) geklärt und die Geschichte wird von Beginn an erzählt. •• Andererseits kann auch vom Ende ausgehend erzählt werden, wenn einleitend der Schluss der Geschichte wiedergegeben wird, bevor das eigentliche Erlebnis geschildert wird. •• Die Einleitung kann auch als Rahmenthema gestaltet werden – in diesem Fall wird am Beginn zumeist etwas erzählt, was die Erinnerung an das eigentliche Erlebnis auslöst. •• Bei einem direkten Einstieg startet die Geschichte mitten im Geschehen, etwa mit einer direkten Rede. anbahnen: vorbereiten, etwas in die Wege leiten MUSTER
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjg5NDY1NA==